Goisern diszipliniert Wohnmobilfahrer
BAD GOISERN. Dauercamper am Ufer des Hallstättersees wurden immer mehr zur Belastung für Anrainer.
Immer mehr – vor allem ältere – Touristen kommen mit dem Wohnmobil ins Salzkammergut. Sie schaffen mitunter aber auch Probleme. Vor allem, wenn sie als Dauercamper auf Gratisparkplätzen urlauben, wie beispielsweise am Nordufer des Hallstättersees in Bad Goisern. "Wir freuen uns über Touristen", sagt SP-Bürgermeister Peter Ellmer. "Die Situation hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr zugespitzt. Und wenn die Camper ihre Fäkalien und ihren Müll illegal in der Landschaft entsorgen, beklagen sich die Anrainer zurecht darüber."
Die Verantwortlichen in der Gemeinde dachten kurz darüber nach, aus den Gratisparkplätzen am Seegelände einen asphaltierten Gebührenparkplatz mit Schrankenanlage zu machen. "Das hätte uns aber bis zu 250.000 Euro gekostet", sagt Bürgermeister Ellmer.
Deshalb geht Bad Goisern nun einen anderen Weg und errichtet in der nahegelegenen Erlenstraße eine Wohnmobilversorgungsstation. Dort können Wohnmobilbesitzer den Fäkalientank mit Hilfe eines Schlauchanschlusses entsorgen, zugleich ihre Wassertanks befüllen und die Batterie ihres Gefährts an einer Steckdose aufladen. Alle drei Angebote sind gratis. Am Seegelände selbst wird nächtliches Parken künftig verboten sein.
Schon jetzt gibt es bei der Kläranlage des Reinhalteverbandes Hallstättersee eine Entsorgungsmöglichkeit für Wohnmobilfäkalien. "Künftig stehen also zwei zur Verfügung", so Ellmer. "eine im Norden des Gemeindegebiets und eine im Süden."
Gefördertes LEADER-Projekt
Die Versorgungsstation kostet rund 35.000 Euro, wurde aber erfolgreich als LEADER-Projekt beim Verein REGIS eingereicht. Das bedeutet, dass rund 60 Prozent der Investition von EU, Bund und Land übernommen werden und der Rest von der Marktgemeinde. "Ich bin überzeugt, dass wir damit einen Konflikt im Sinne der Anrainer entschärfen können und für Wohnmobiltouristen dennoch attraktiv bleiben", sagt Bürgermeister Ellmer.
Diese Camper die ihren Mist und den Inhalt der Fäkalienkanister in die Seen und Flüsse schütten sind eine enorme Belastung, Wohnmobile sollten verboten werden, wer campen will soll auf Campingplätzen zelten.
Nur weil es ein Gebührenparkplatz ist, muss er nicht asphaltiert sein. Stichwort Bodenversiegelung. Und eine Schrankenanlage alleine kostet keine 250.000 Euro.
Recht hilfreich sind - wie vielerorts an Seeparkplätzen montiert - Querbalken, welche die Durchfahrtshöhe auf 2 Meter beschränken.
Ohne STROFFM? Das ist neu!
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