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Traunkirchen hat einen neuen Ortschef

Von Edmund Brandner, 31. Oktober 2013, 00:04 Uhr
Traunkirchen hat einen neuen Ortschef
Alois Thalhamer (55) wurde in einer Sondersitzung des Gemeinderats zum Bürgermeister gewählt. Bild: ebra

TRAUNKIRCHEN. Alois Thalhamer (VP) wurde von seiner Fraktion zum neuen Bürgermeister gewählt.

Er ist 55 Jahre alt, zweifacher Familienvater, arbeitet (auch weiterhin) als Kundenberater bei der Energie AG und ist seit Dienstag, 20 Uhr, neuer Bürgermeister von Traunkirchen: Alois Thalhamer (VP) wurde nach dem Rücktritt von Peter Aschenbrenner (VP) vom Gemeinderat in einer Sondersitzung als dessen Nachfolger gewählt.

Die SP hatte ihren Fraktionsobmann Werner Feichtinger als Gegenkandidat ins Rennen geschickt. Angesichts der absoluten Mehrheit der VP war dies aber nicht nur ein symbolischer Akt. In der geheimen Wahl setzte sich Thalhamer mit 12 zu 7 Stimmen durch – das entspricht genau dem Mandatsverhältnis zwischen Schwarz und Rot.

Seit 25 Jahren in der Ortspolitik

Thalhamer ist seit 25 Jahren in der Ortspolitik aktiv und war in den vergangenen vier Jahren bereits Vizebürgermeister. Daneben war er sowohl in der freiwilligen Feuerwehr als auch in der Wasserrettung jahrelang in Führungspositionen.

Bei seiner Antrittsrede im Festsaal des Klosters würdigte Thalhamer das Wirken seines Vorgängers Aschenbrenner und kündigte an, dessen Politik fortzusetzen. Das neue Musikerheim werde wie geplant errichtet. Weiters will sich Thalhamer für eine Nachnutzung des ehemaligen Krankenhauses Buchberg einsetzen. „Dort sollen nicht nur Wohnungen, sondern auch Arbeitsplätze entstehen“, sagte er im OÖN-Interview.

Der scheidende Bürgermeister Peter Aschenbrenner wurde von allen Seiten mit anerkennenen Worten verabschiedet, besonders herzlich fiel das Lob dabei naturgemäß von seiner eigenen Fraktion aus. Er selbst bedankte sich bei seiner Frau Marianne für deren jahrelange Geduld, „wenn sogar beim Mitagessen ständig das Handy geläutet hat“.

In seiner Abschiedsrede zog Aschenbrenner eine kurze Bilanz seiner Amtszeit und wies dabei besonders auf die geordneten Finanzen hin, die er seinem Nachfolger hinterlässt. Traunkirchen ist mit großem Abstand die am geringsten verschuldete Gemeinde des Bezirks. Pro Kopf betragen die Verbindlichkeiten der Gemeinde 570 Euro (Pinsdorf liegt mit rund 1300 Euro auf Platz zwei). Mit einem Abgang von 50.000 Euro war das Haushaltsbudget zuletzt fast ausgeglichen.

Was erhoffen Sie sich von Bürgermeister Thalhamer?

Traunkirchens neuer Bürgermeister wurde im Gemeinderat gewählt, weil bereits mehr als zwei Drittel der Legislaturperiode vergangen sind. Die Wahl war gesichert, weil sich Thalhamer im Ortsparlament auf die absolute Mehrheit seiner VP-Fraktion verlassen konnte.

Spannend wird es 2015 – da finden in Oberösterreich Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen statt. Und da muss sich Thalhamer erstmals vom Volk beurteilen lassen. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt: Bürgermeisterwahlen sind für Amtsinhaber keine gemähte Wiesen mehr. Deshalb sollte Thalhamer wissen, was sich die Bevölkerung von ihm erwartet. Die OÖN haben sich in der kleinen Traunseegemeinde umgehört.

Er sollte sich für die armen und benachteiligten Leute einsetzen. Für Menschen, die von der Politik gern vergessen werden.“
Theresia Wagner, Hausfrau in Traunkirchen

Ich erhoffe mir von Alois Thalhamer möglichst viel Volksnähe und ein wenig Sinn für Humor, wenn es um Dinge wie Maibaumstehlen geht.“
Ernst Weberstorfer, Unternehmer in Traunkirchen

Wenn er so weitermacht wie Peter Aschenbrenner, passt das. Nur für junge Leute sollte man vielleicht mehr tun.“
Gottfried Heißl, Pensionist in Traunkirchen

Es sollte mehr für die Jugend getan werden. Vor allem fehlen leistbare Wohnungen. Mehr Parkmöglichkeiten in Mitterndorf wären auch wichtig.“
Erika Sturm, Angestellte im Cafè Winkl

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