Schneedruck: Bis zu 40.000 Haushalte ohne Strom
LINZ. Der schwere Schnee hat zu zahlreichen Schäden an Stromleitungen geführt. Samstag Vormittag waren knapp 40.000 Haushalte in Oberösterreich ohne Strom. Gegen 17 Uhr wurden die Reparaturarbeiten eingestellt.
- Aktualisierung, 3. Dezember: Lage entspannt sich, nur noch knapp 3000 Haushalte ohne Strom
Zwei Stunden ohne Strom, drei Stunden ohne Wasser - so sah es Samstag Vormittag ihm zuhause aus, berichtet ein OÖN-Leser aus der Koglerau im Gemeindegebiet von Puchenau. Die Situation lösten er und seine Familie pragmatisch: "Bei der Toilettenspülung haben wir uns mit geschmolzenem Schnee geholfen, also einen großen Kübel Schnee reingeholt, schmelzen lassen und dann in den Spülkasten gegossen. Hat einwandfrei funktioniert." Mittlerweile gibt es zwar wieder Strom und Wasser, ein unangenehmes Gefühl bleibt aber: "Man fragt sich aber natürlich, für wie lange."
Innviertel besonders betroffen
Wie ihm geht es derzeit vielen Menschen im Bundesland. Mit Stand Samstag Mittag waren 25.000 Haushalte im Versorgungsbereich der Netz OÖ ohne Strom, der Höchststand am Samstag waren bisher 30.000 stromlose Haushalte gleichzeitig. Hauptbetroffen ist das Innviertel und dort besonders der Bezirk Braunau (mehr dazu lesen Sie hier: Braunau versinkt im Schnee: Ganze Gemeinden ohne Strom"). Mehr als 100 Entstörungstechniker sind im Einsatz und werden in vielen Fällen von der Feuerwehr vor Ort unterstützt: "Wir versuchen die Störstellen aufzuarbeiten, aber gerade im Innviertel ist es sehr herausfordernd. In den Bezirken Schärding und Braunau haben wir nun einmal sehr viele Waldleitungen", sagt Wolfgang Denk, Pressesprecher von Netz OÖ.
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Immer wieder fallen Bäume auf Stromleitungen, was die Reparatur der Leitungen nicht ungefährlich macht. "Die Sicherheit der Menschen steht an oberster Stelle. Es gibt immer wieder kritische Stellen, denn der Schnee ist sehr schwer", so Denk. Zwar mache man gute Fortschritte, doch die Wetterlage gibt nicht wirklich Anlass zur Hoffnung. Kommt mit Sonntag tatsächlich die große Kälte, könne sich die Lage wieder verschärfen: "Friert dieser schwere Schnee an den Bäumen fest, sind diese permanent belastet. Da braucht es nicht viel, dass sie umknicken."
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Im Versorgungsgebiet der Linz Strom waren Samstag Vormittag bis zu 9000 Haushalte ohne Strom. Mittlerweile (Stand 14 Uhr) hat sich die Situation gebessert. "Derzeit verzeichnen wir noch 6000 stromlose Haushalte", sagt Linz AG-Pressesprecherin Susanne Gillhofer. Die Linz AG ist für das Untere Mühlviertel, die Stadt Linz, Leonding und Enns für die Stromversorgung zuständig. Von den Stromausfällen waren Haushalte im ganzen Versorgungsgebiet betroffen. Dass es auch im Stadtgebiet zu Ausfällen kommt, ist selten: "So ein Wetterereignis hatten wir schon lange nicht mehr." Derzeit mache man gute Fortschritte bei der Wiederherstellung. "Wenn die Wetterlage so bleibt, rechnen wir mit keinen größeren Ausfällen mehr", zeigt sich Gillhofer zuversichtlich.
Arbeiten vorerst eingestellt
Im Laufe des Nachmittags konnten sehr viele Störstellen abgearbeitet werden. Allerdings halten die Schneefälle weiter an, auch mit aufkommendem Wind ist noch zu rechnen, so die Energie AG am späten Samstagnachmittag. Deshalb sei damit zu rechnen, dass Kunden über Nacht bis morgen weiterhin nicht versorgt werden können. Alle laufenden Reparaturen werden mit Einbruch der Dunkelheit noch abgeschlossen, es können aber aus Sicherheitsgründen keine neuen mehr begonnen werden. Die Arbeiten werden morgen Früh wieder aufgenommen.
Der aktuelle Störungszustand ist auf der Status-Webseite im Internet laufend aktuell (15-Minuten-Raster).
Freileitungen waren gestern, Erdkabel sind Witterungsunabhängig!!!
Das mit dem Schnee im Sp7lkasten ist ein Gschichtl. Weil vollgestopft dauert es ein paar Stunden und dann ist der Spülkasten nur halb voll.
Genau lesen, bitte: Der Schnee wurde zuvor geschmolzen und dann als Wasser in den Spülkasten geschüttet.
Okay.
Wer behauptet, dass der starke Schneefall vorbei sei? Bei uns in der Gegend von Vöcklabruck schneit es wie im tiefsten Sibirischen Winter!