85-jähriger Eferdinger Künstler: "Ich bin noch immer ein Besessener der Intarsie"
EFERDING. Sehenswerte Ausstellung über ein uraltes Handwerk im Haus von Karl Gumpelmaier in Eferding.
Mit seinen 85 Jahren steht Karl Gumpelmaier noch immer täglich im Atelier in seinem Haus in der Eferdinger Paracelsusstraße und arbeitet an Bildern und Möbeln. Was am Ende wie ein Gemälde aussieht, ist das Produkt eines aufwendigen Prozesses, bei dem je nach Motiv gefärbtes und geschnittenes Holzfurnier auf einer Unterlage eingelegt wird, wobei die Maserung und die Schattierungen des Holzes berücksichtigt werden müssen. So entstehen ausdrucksstarke Bilder auf Möbeln, Wandpaneelen oder Türen, aber auch im sakralen Bereich, die weit über die reine Dekoration hinausgehen.
Gumpelmaier, der sich schon in seiner Lehrzeit als Tischler und Restaurator mit Intarsienarbeiten befasste, interessierte sich im Lauf der Jahrzehnte neben den Auftragsarbeiten immer mehr dafür, heutige künstlerische Trends in das schon von den alten Ägyptern vor 4000 Jahren gepflegte, inzwischen etwas vergessene Kunsthandwerk einfließen zu lassen. "Die zeitgenössische Kunst muss Platz für die Intarsie haben", sagt er und verweist auf seine teils gegenständlichen, teils abstrakten Arbeiten. Aber auch sehr heutige populäre Motive haben bei ihm ihren Platz. So hat sich ein Eferdinger Unternehmer die Porträts seiner Lieblingsband Kiss in seine Kastentüren einarbeiten lassen. Wenn auch die Hände altersbedingt leichter ermüden als früher, will Gumpelmaier weitermachen: "Ich bin noch immer ein Besessener der Intarsie", sagt er. Er wolle ein kleiner Teil in der langen Geschichte dieser Kunst sein.
Am 21., 22. und 23. Juni von 14 bis 18 Uhr stellt Gumpelmaier seine Arbeiten in seinem Haus in Eferding, Paracelsusstraße 20, aus.