Behörde gibt grünes Licht für Kraftwerksbau
WELS / STEINHAUS. Bescheid für Neubau des Wels-Strom-Kraftwerkes Traunleiten liegt vor – nur das Ja der Eigentümer fehlt noch.
Die Erleichterung bei der Wels-Strom GmbH ist groß: Die Naturschutzbehörde hat dem Einspruch eines Anrainers gegen den Neubau des Traunkraftwerkes Traunleiten nicht stattgegeben; alle Genehmigungen liegen vor, bis spätestens 2023 muss das Kraftwerk in Betrieb gehen. Die Nutzung des Wasserrechts der Traun ist für weitere 90 Jahre gesichert. Mit 19 Megawatt Leistung wird künftig fast doppelt so viel Strom erzeugt wie beim alten Kraftwerk.
Nun geht es ums Geld. An Interessenten, die Kapital in den Bau anlegen wollen, mangelt es nicht. Friedrich Pöttinger, kaufmännischer Wels-Strom-Geschäftsführer, sagt: "Es gibt viele internationale Fonds, die 20 Millionen zahlen würden: Strom bleibt trendy, es gibt keine Mitarbeiter, das Ding kann niemand wegtragen."
Trotz der guten Argumente für die Geldbranche will Pöttinger, dass die Wels-Strom-Eigentümer investieren: Das sind zu 51 Prozent die eww-Gruppe und zu 49 Prozent die Energie AG.
Der Bau kostet rund 45 Millionen Euro. Derzeit bemühen sich die Stromproduzenten um Angebote der Professionisten. Etwa zwei Drittel der Investition sind für den Hoch- und Tiefbau notwendig. Ein Drittel geht in die technische Ausstattung – von den beiden bei der Linzer Andritz Hydro GmbH gefertigten liegend eingebauten Kaplan-Turbinen bis zur Einspeisung in das Netz. Pöttinger: "Im Sommer kann relativ genau gesagt werden, wie viel der Neubau kostet."
Entscheidung im Dezember
Spätestens im Dezember sollen die Aufsichtsräte von eww-Gruppe und Energie AG den Bau absegnen. Energie-AG-Vorstand Leopold Windtner sagt: "Wasserkraft ist für uns immer interessant, wenn die Rahmenbedingungen passen, werden wir zahlen."
"Angesichts des niedrigen Strompreises müssen wir den Bleistift schon sehr gut spitzen, damit sich die betriebswirtschaftliche Rechnung ausgeht", sagt eww-Chef Florian Niedersüß und lobt: "Die Wels-Strom-Mitarbeiter haben es geschafft, im Natura2000-Gebiet einen Baubescheid zu erhalten."
Im April 2017 sollen die Bagger auffahren, nach knapp zwei Jahren soll das Kraftwerk fertig sein. Ein Baustart während des wasserarmen Winters ist nicht geplant: "Wir wollen das Schmelzwasser im Frühjahr noch zur Stromerzeugung nützen", sagt Pöttinger.
Die Bürgermeister reden mit
Der Neubau wird rund 100 Meter flussabwärts des Bestandes errichtet, der Werkskanal muss nur gering verändert werden. "Das macht das Projekt auch günstiger: Ein kompletter Neubau würde 70 Millionen Euro kosten", sagt Pöttinger. Ein Steg beim Gunskirchner Wehr wird nicht gebaut. "Wir laden aber die Bürgermeister von Wels, Thalheim, Steinhaus, Gunskirchen und Fischlham ein: Sie sollen mitreden, wie das Umfeld für Erholungssuchende und Sportler gestaltet werden soll."
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Es gibt soviele Flüsschen mit Wehren, da wo früher Mühlen standen – die sollten alle mit einem kleinen Wasserkraftwerk reaktiviert werden. Aber durch den dreckigen deutschen (und polnischen!) Kohlestrom sind die alle weit weg von einer Rentabilität.
geht doch, mit gutem willen und verständnis...