Ausblick Wels 2025: Die Stadt passt sich an den Klimawandel an
WELS. Das neue Klimakonzept soll Wege aufzeigen, wie Wels mit der Klimakrise und ihren Folgen umgehen kann.
Wie kann sich Wels an die klimatischen Veränderungen infolge der Erderhitzung anpassen? Diese Frage steht im Zentrum der Klimastrategie, die laut dem zuständigen Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne) bald beschlossen werden soll: "Der Entwurf wird jetzt von den Stadtsenatsmitgliedern und den Abteilungsleitern des Magistrats diskutiert. Ich gehe davon aus, dass die Strategie noch im ersten Quartal im Gemeinderat beschlossen wird."
Inhaltlich beschäftigt sich das Papier mit verschiedenen Fragestellungen, die sich durch die zu erwartenden Temperatursteigerungen und die größere Zahl von Extremwetterereignissen ergeben. "Es soll eine gemeinsame Basis geschaffen werden. Welche Schritte dann auch beschlossen und umgesetzt werden, wird wiederum einzeln zu diskutieren sein", sagt Rammerstorfer.
Konkret enthält die Strategie, die von einem externen Unternehmen ausgearbeitet wurde, zum Beispiel eine Klimaanalyse für Wels, in der unter anderem die Kaltluftströme in Wels festgehalten sind – jene Wege, auf denen kühle Luft ins Stadtgebiet kommt. "Das dient wiederum als Entscheidungsgrundlage, wenn zum Beispiel ein Grundstück umgewidmet werden soll. Würden dadurch die Kaltluftströme blockiert, würde das gegen die Umwidmung sprechen", sagt Rammerstorfer.
Koordiniertes Vorgehen
Von vornherein wäre eine solche Umwidmung aber nicht ausgeschlossen. "Es geht darum, eine Diskussionsgrundlage mit Daten und Fakten zu schaffen, an der sich künftige Entscheidungen orientieren können", sagt Rammerstorfer.
Ebenfalls in der Strategie enthalten ist eine Hitzestrategie, wie sie der Bundesrechnungshof zuletzt in einem Bericht zur Klimaanpassung in Wels gefordert hatte. "Bei der Kühlung gibt es unter Berücksichtigung vulnerabler Gruppen, etwa in den Alten- und Pflegeheimen, sicher Handlungsbedarf", sagt der Umweltstadtrat.
Die Beschäftigung der Strategie habe aber auch gezeigt, dass Wels in einigen Bereichen gut unterwegs ist, sagt der Umweltstadtrat: "Bei der Bepflanzung mit klimafitten Bäumen hat die Stadtgärtnerei zum Beispiel schon viel Expertise gesammelt und wendet diese erfolgreich an."
Schon bei der Erstellung seien die Klimastrategie und die Mobilitätsstrategie, die derzeit ebenfalls erstellt wird, aufeinander abgestimmt worden. "Das ist mir wichtig, damit nicht zwei isolierte Papiere entstehen, die sich im schlimmsten Fall widersprechen", sagt Rammerstorfer.
Er rechne nicht damit, dass alle Projekte, die die Strategie vorschlägt, umgesetzt werden. "In vielen Punkten gibt es Einigkeit, in anderen wird es Überzeugungsarbeit brauchen. Ich werde in meinen Aufgabenbereichen viele Punkte umsetzen und hoffe, dass es mir andere Referenten gleichtun", sagt Rammerstorfer.