FPÖ-Innenminister Kickl bringt als Gastgeschenk Polizeischule nach Wels
WELS. Für leeres Spital in der Linzer Straße zahlt der Bund seit Februar 2017 extrem hohen Preis.
Die alte Frauenklinik in der Linzer Straße wird zur Polizeischule umgebaut. Wie berichtet, soll das Areal als Ausbildungsstätte für angehende Exekutivbeamte genutzt werden. Die gute Nachricht wird Anfang März von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) bei dessen Wels-Visite erstmals öffentlich verkündet.
Hinter den Kulissen war über die Nutzung des 2015 privatisierten Gebäudekomplexes heftig gerungen worden. 2014 wurden dort ein halbes Jahr lang Asylwerber einquartiert. Im Zuge der Flüchtlingswelle wollte der Bund in die 1997 zur Psychiatrie umfunktionierten und seit 2014 leer stehenden Frauenklinik eine Registrierstelle mit Asylheim schaffen. Die Stadt verwies auf die fehlende Widmung und kündigte Widerstand an.
35.000 Euro Miete monatlich
Welch ein Zufall, dass die FPÖ seit 2015 in Wels den Bürgermeister und seit dem Vorjahr den Innenminister stellt. Die Registrierstelle für Asylwerber war damit gestorben. "Der neue Innenminister Kickl hatte für uns ein offenes Ohr", sagt Bürgermeister Andreas Rabl. Dass der Bund das Objekt vor einem Jahr angemietet hat (35.000 Miete, 23.016 Betriebskosten, beides monatlich), dürfte dem neuen Innenminister die Entscheidung für den neuen Polizeischul-Standort erheblich erleichtert haben.
Kopfschütteln erzeugt die Tatsache, dass die alte Frauenklinik im Rahmen einer EU-weiten Ausschreibung vom Land um drei kolportierte drei Millionen Euro verkauft wurde. Den Zuschlag erhielt ein Konsortium: Colop-Chef Ernst Faber, Antiquitätenhändler Jürgen Hesz und der Marchtrenker Rechtsanwalt Herbert Heigl.
Die neuen Eigentümer haben mit Sicherheit ein gutes Geschäft gemacht. In wenigen Jahren ist der Kaufpreis durch die Mieteinnahmen abbezahlt: "Eine Vergeudung von Volksvermögen", nennt Rabl den Deal. Es sei bedauerlich, dass das Objekt nicht vorher der Stadt angeboten wurde. Bei anderen Immobilien ließ der Bürgermeister aus Haftungsgründen aber Vorsicht walten. Ein aktuelles Beispiel: Die neun Eigentümer des Denksteinhauses erzielten einen Kaufpreis, der dreimal höher war als das Angebot der Stadt Wels.
Die künftige Polizeischule beschäftigt 45 Lehrer. Erfahrene Beamte mit Zusatzausbildung bilden den Stamm des Lehrkörpers. Der Schulbetrieb ist von Montag bis Freitag geplant. Die angehenden Schüler sind nur tagsüber beschäftigt und fahren am Abend nach Hause. In ihrer Ausbildung werden sie auch in Wels eingesetzt. Für VP-Obmann Peter Csar ist die Umwandlung der Frauenklinik in eine Polizeischule eine gute Lösung. Parteiintern wird mit etwas Skepsis eine mögliche Konzentration erfahrener Kräfte aus Wels und seinem Umland gesehen. Diese Beamten könnten an ihren Dienststellen fehlen. Uneingeschränkt positiv beurteilt SPÖ-Chef Klaus Hoflehner eine Welser Polizeischule: "Wir haben jahrelang thematisiert, dass Polizisten fehlen. Eine Ausbildungsstätte für angehende Exekutivbeamte ist eine der besten Ideen für diesen Standort."
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Köberl wird in seiner zutreffenden Analyse nur noch von der völlig zerstörten Welser SPÖ übertroffen. Die Sozis als Exekutivfanatiker! Dabei hab ich geglaubt, der Fasching ist schon aus!
Ich glaube, wir sollten uns aus Steuergeldern nicht leisten, das Welser Ordnungswächter mit dem Dienstwagen im "Doppelpack" die Parkuhr am privaten PKW umstellen und zu diesem Zweck alle 1,5 Stunden dort an diesen Platz erscheinen und umstellen verboten ist! Mir ist der Arbeitsplatz der Ordnungswachen wichtig, darum gibt es auch keine Namen von mir und auch keine Info an den Bürgermeister! Daher meine Vorwarnung, weil es so nicht weitergehen kann! Nur mit einer zusätzlichen Ausbildung in der zukünftigen Polizeischule, wären diese 12 Posten abgesichert, werden von der Polizei übernommen und der Arbeitsplatz wäre durch Weiterbildung geschützt! Wie man an meinen Beispiel lesen kann, sind diese nicht ausgefüllt und auch in den Rechtsfragen nicht sattelfest, sondern sie stellen die private Parkuhr um und sekkieren mit Lappalien die Welser Bevölkerung auf unsere Kosten und das passt mit Sicherheit nicht in das Sparprogramm von Bgm. Rabl, mein Vorschlag braucht zugegeben Vision!
Die Verwendung der ehemaligen Klinik für eine Polizeischule finde ich sehr gut! Ein Mieter, der das Gebäude gar nicht verwendet ist ein Traum für jeden Vermieter, so etwas gibt es in einer normalen Geschäftsbeziehung überhaupt nicht, da muss man schon eine tolle Verbindung ganz nach Oben haben und das ist für mich unverständlich! Aber die damalige Innenministerin Fekter schaffte auch die Übersiedlung der Polizei vom Zentrum von Attnang in ihr Haus, als sicheren Mieter! Diese Polizeischüler werden in der Praxisausübung natürlich für die Stadt Wels zum Einsatz kommen und daher sollten sich die Mitarbeiter der Welser Ordnungswache in der Polizeischule anmelden können, weil sie als Ordnungswache dann überflüssig werden und diese Posten aufgehoben werden! Die Welser Politik muss sich dann entscheiden, sonst wird Wels eine Polizei- und Überwachungsstadt!
Überwachungsstadt? Schlimmer als Moskau quasi...
Blödsinn. Keine Ahnung von der Ausbildung von Polizisten, aber blöd posten. Typisch für Gutmenschen udgl.
Jede Ausbildung benötigt eine Praxis, sonst müsste man das ändern, damit Polizeischüler mit erfahrenen Polizisten die ersten Amtshandlungen im Verkehrsbereich durchführen können!
Warum sollte Wels von einer Polizeischule profitieren? Es wird kein einziger Polizist mehr auf der Straße sein! Es ist nur eine Einrichtung wo Polizisten ausgebildet werden - eine Schule nicht mehr nicht weniger! Sicherer wird Wels dadurch nicht!
Die Polizeischüler lernen auch auf der Straße und dafür werden sie nicht nach Wien fahren...
Wenn sie sich sicherer fühlen, wenn ein Polizist den Verkehr regelt - ok! Ein Polizeischüler darf nichts machen bzw. nur sehr eingeschränkt. Nur ausgebildete Polizisten können für Sicherheit sorgen!
Wenn ein Schüler den Verkehr regelt, hat ein anderer wieder mehr Zeit für "wichtige" Dinge. Aber sie sehen sowieso alles negativ, daher wird man sie nicht vom Gegenteil überzeugen können.
Ich sehe nicht alles negativ. Ich bezweifle hat den Sicherheits-Mehrwert einer Polizeischule.
Aber sicher mehr Mehrwert als eine Registrierstelle mit Asylheim.
"Welch ein Zufall, dass die FPÖ seit 2015 in Wels den Bürgermeister und seit dem Vorjahr den Innenminister stellt."
"Dass der Bund das Objekt vor einem Jahr angemietet hat (35.000 Miete, 23.016 Betriebskosten, beides monatlich), dürfte dem neuen Innenminister die Entscheidung für den neuen Polizeischul-Standort erheblich erleichtert haben."
Werter Herr Famler. Ihre politische Gesinnung ist hinlänglich bekannt.
Sie machen auch kein Hehl daraus und nichts unversucht, in ihren Artikeln Politik zu machen.
Damit stellen sie sich - obwohl ein sehr guter Journalist - auf eine Stufe mit den tendenziösen Berichten des ORF.
Bleiben sie bitte beim neutralen Journalismus und halten sie sich mit politischen Kommentaren und Konjunktiven zurück.
Das nenne ich einmal eine positive Nachricht. Wird eine Bereicherung für Wels sein. Der Wirtschaft schadet es auch nicht. Räumlichkeiten der Berufsschule können auch genützt werden.
So ab diesem Zeitpunkt heißt es langsamer fahren. Die Kontrollen werden mehr.
Vielleicht könnte man mehr die Unsinnigkeit der monatlichen Miete für nix und wieder nix mehr in den Mittelpunkt der Kritik stellen. Von einer Polizeischule wird auch Wels profitieren. Außerdem boomen nicht nur die Welser Wirtschaftsbetriebe, die enormen Investitionen in der Stadt stärken das Wels-Image. Die Stadtverwaltung und der neue Baudirektor sind jedenfalls gefordert.