Buchkirchner erforschte Bauernmöbel-Schatz
BUCHKIRCHEN. Heimatkundler Franz Lichtenmair schreibt ein Buch über den Bestand von Hermann Haslinger.
Im Sagerbruckweg 2 in Buchkirchen können Besucher das Ergebnis einer 40-jährigen Sammelleidenschaft bewundern: Zahlreiche Bauernmöbel, vor allem Kästen, hat Hermann Haslinger liebevoll restauriert. Seit einigen Jahren stellt er sie in seinem Privatmuseum aus. "Gunskirchen und die umliegenden Gemeinden waren in der Region ein Zentrum für diese Form der Volkskunst", sagt der pensionierte Tischler.
Bei einem Besuch vor einigen Monaten war auch Franz Lichtenmair von dem Bestand begeistert. Der Heimatforscher kam mit dem Museumsbesitzer in Kontakt – so entstand die Idee, dass Lichtenmair ein Buch über alle Exponate herausgibt. "Es war für mich eine neue Materie. Sich darauf einzulassen, war sehr spannend", sagt Lichtenmair, der vielen Welsern als ehemaliger Obmann des Imkervereins ein Begriff ist.
Die Ergebnisse von Lichtenmairs Forschung sind überraschend detailliert – obwohl die Möbel zum Teil fast 300 Jahre alt sind, konnte er Stammbäume und Lebensdaten der Handwerker benennen. "Ich habe sogar entdeckt, dass die Nachfahren von einem der Hersteller bis heute eine Tischlerei in Pichl betreiben", erzählt Lichtenmair. Auch ohne Signaturen könnten die Kästen, die großteils religiöse Motive zeigen, relativ gut zugeordnet werden. "Jeder hatte sein Erkennungszeichen wie einen Granatapfel oder eine spezielle Krone", sagt Lichtenmair.
Eine Buchpräsentation plant der Buchkirchner gegen Jahresende in Wels. Schon jetzt bietet er Führungen durchs Museum an. Anmeldung bitte telefonisch unter 0664- 98 14 693 oder per Mail an: lichtenmair.franz@aon.at