Erneut starker Anstieg der Arbeitslosigkeit in Wels
WELS/GRIESKIRCHEN/EFERDING. Das Plus von 23 Prozent liegt vor allem an schwächelnder Industrie
"Leider ist die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich im Oktober in Wels wieder stärker angestiegen als in Oberösterreich insgesamt", bedauert der Leiter des Welser Arbeitsmarktservice Othmar Kraml. Mit einem Plus von 23,1 Prozent gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres liegen Wels und der Bezirk Wels-Land deutlich über dem Landeswert von 18 Prozent.
"Die Rezession, die die Industrie besonders trifft, zeigt deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt und ein schnelles Ende ist nicht in Sicht", sagt Kraml. Aktuell sind 4459 Personen beim Welser AMS arbeitslos gemeldet, um 838 mehr als im Jahr davor. 1046 Frauen und Männer besuchen Aus- und Weiterbildungsangebote, ein Plus von 59.
Erstmals seit längerer Zeit ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Frauen mit 26 Prozent deutlich höher als bei den Männern (20,7 Prozent). Ältere und Ausländer sind besonders betroffen; nach Berufen die Bereiche Hilfsberufe, Handel und der Bürobereich.
Trotz derzeit trüber Stimmung am Arbeitsmarkt tut sich laut Kraml immer etwas: "Es gab im Oktober wieder 622 Arbeitsaufnahmen, ein Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr."
Im Nachbarbezirk Grieskirchen liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei drei Prozent (viertbester Wert in OÖ). "Die Auswertung nach Branchen zeigt, dass die Branchen Produktion, Holzbereich und Handel/Büroberufe die stärksten Anstiege verzeichnen", sagt die Grieskirchner AMS-Leiterin Barbara Kundtner. 929 Personen sind beim AMS Grieskirchen arbeitslos gemeldet, stärker betroffen sind Männer.
Dynamik am Jobmarkt
"Die Dynamik am Arbeitsmarkt ist jedoch sehr hoch, wir hatten insgesamt 346 Zugänge und 407 Personen konnten wieder abgemeldet werden", so Kundtner.
Im Bezirk Eferding waren mit Ende Oktober 407 Personen arbeitslos gemeldet, das entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent, 200 Personen absolvieren Schulungen über das AMS. Das Angebot von 375 Stellen bleibt auf dem Vorjahresniveau.