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Blutplasma-Behandlung in Graz erfolgreich: Corona-Patient wieder gesund

Von nachrichten.at/apa, 20. April 2020, 15:04 Uhr
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Symbolbild Bild: Karen Ducey (GETTY IMAGES NORTH AMERICA)

GRAZ. Am LKH-Uniklinikum Graz ist der erste Corona-Patient mit Blutplasma eines bereits von der Covid-19-Erkrankung Geheilten ebenfalls genesen.

Ein Medikament gegen das heimtückische SARS-CoV-2-Virus gibt es weiterhin nicht, die im Blutplasma von Genesenen enthaltenen Antikörper können jedoch schwerkranken Patienten helfen, die Infektion zu besiegen.

Die Grazer Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin verfügt über ein besonderes Verfahren um das Blut von genesenen pathogenaktiven Spendern zu Plasma aufzubereiten. Das Blutplasma eines genesenen Covid-19-Erkrankten haben die Grazer Spezialisten verwendet, um damit einen 36-jährigen obersteirischen Patienten, der unter einem Antikörpermangelsyndrom leidet, zu behandeln, wie Klinikleiter Peter Schlenke berichtete.

Der Mann wurde am 11. März positiv auf das Virus getestet, er litt an Atemnot und Fieber, kam ins Krankenhaus, hat die bekannten Therapien bekommen und wurde letztlich nach mehreren fiebrigen Wochen ins Grazer LKH-Uniklinikum gebracht, wie der Grazer Infektiologie Robert Krause sagte.

"Wäre wahrscheinlich schlecht ausgegangen"

"Der Patient hatte eine bestehende Lungenerkrankung aufgrund seines Antikörpermangelsyndroms, er hatte sehr hohe Entzündungsparameter und brauchte Sauerstoff. Es wäre wahrscheinlich schlecht ausgegangen, der Patient hat über Wochen keine klinische Besserung gezeigt", fasste Krause zusammen. "Die Entzündungsparameter sind jetzt alle weg, er ist weiterhin noch sauerstoffpflichtig und fühlt sich wie er sagte 'fast normal'", schilderte Krause die aktuelle Situation.

Besserung nach wenigen Tagen

Am 10. April bekam der Patient die erste 200-Milliliter-Gabe mit dem Plasma eines Einzelspenders verabreicht. "Die Anwendung erfolgte experimentell. Wir sind davon ausgegangen, dass die Antikörper im Plasma zur Neutralisierung des Virus beitragen. Der Patient hat zweimal 200 Milliliter verabreicht bekommen. Wenige Tage später wurde er von der Intensivstation auf die Normalstation verlegt", so Schlenke.

"Wir haben Erfahrung mit Plasmagaben, allerdings nicht bei Covid-19-Erkrankten. Doch wir hatten einige Fallberichte aus China zu dieser Vorgangsweise. Jetzt haben wir einen ersten Anhalt, dass es gemacht werden kann", äußerte sich Krause vorsichtig zu dem bisherigen Ergebnis.

Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt

Der positive Entwicklung des Gesundheitszustandes des Patienten kann als Anzeichen, dass der Therapieansatz erfolgreich sein könnte, bewertet werden. Ein Wirksamkeitsnachweis über wissensschaftliche Studien liegt aber noch nicht vor. Erste Versuche, Covid-19-Erkrankte mit dem durch Plasmapherese gewonnenen Plasma von geheilten, ehemals Infizieren zu behandeln, laufen auch an Kliniken in Tirol und Salzburg.

Zur Wirksamkeit der Behandlung ließen sich noch keine wissenschaftlich tragfähigen Aussagen machen. "Hierzu bräuchte es eine große Studie mit einer Placebogruppe. Da stellt sich dann wieder die Frage, ob man den Patienten in der Placebogruppe, die ja auch eine Therapie brauchen, diese einfach vorenthalten darf. Da kommen wir in einen ethisch großen Konflikt", gab Krause zu bedenken.

Auch Nebenwirkungen möglich

Es sei ist jedenfalls "keine Therapie, die man jedem geben kann. Da muss man schon sehr selektiv wählen und eine strenge Nutzen-Risikoabwägung machen, denn das Ganze kann auch Nebenwirkungen mit sich ziehen", hob Krause hervor.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 20.04.2020 18:41

Eine wirklich schöne Botschaft aus Graz.
Nur als selber Wissenschaftlich arbeitender bin ich bei solchen Veröffentlichungen sehr skeptisch. Warum, ich will es hier nicht erklären!

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Allegra (445 Kommentare)
am 20.04.2020 21:46

Mir ist durchaus unklar, warum man das nicht schon früher in größerem Maßstab angewendet hat!

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deroberoesterreicher (1.277 Kommentare)
am 20.04.2020 22:43

Die Konzerne u. Bill Gates werden nicht zulassen, dass sich die Ärzte, Menschen u.regionalen Krankenhäuser selber helfen. Die Eliten haben hunderte Mio. in ihre Laborfirmen investiert u.werden sich nun ein Zig.Mrd.€ profitables Massenimpfprogramm nicht von einfachen Provinzärzten nehmen lassen.

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