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Staatsgäste treffen in London ein

Von nachrichten.at/apa, 18. September 2022, 21:36 Uhr
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US-Präsident Joe Biden mit First Lady Jill.

LONDON. Am Abend vor dem Staatsbegräbnis für die Queen ist Bundespräsident Alexander Van der Bellen gemeinsam mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs zu einem Empfang im Buckingham-Palast eingetroffen. König Charles III. hatte dazu in die Hauptresidenz in London geladen.

Für den gigantischen Staatsakt koordinieren Polizei, Geheimdienste und Anti-Terror-Einheiten in Großbritannien eine der größten Sicherheitsoperationen, die die Hauptstadt je erlebt hat. Über 10.000 Mitglieder des britischen Militärs sollen im Einsatz sein. "Es ist enorm", sagte der Chef des Verteidigungsstabes, Admiral Tony Radakin, der BBC. Zahllose Monarchen sowie Staats- und Regierungschefs aus aller Welt sind eingetroffen, am Sonntagabend begrüßte König Charles III. (73) die Staatsgäste im Buckingham-Palast, darunter Bundespräsident Alexander Van der Bellen.

US-Präsident Biden und seine Ehefrau Jill nahmen zuvor von Elizabeth II. an deren im britischen Parlament aufgebahrten Sarg persönlich Abschied. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der demokratische Politiker und die First Lady der USA am frühen Sonntagabend von einem Podest am Rande der Westminster Hall schweigend auf den Sarg blickten. Biden würdigte die Queen als "anständig" und "ehrenhaft". "Es ist ein Verlust, der ein riesiges Loch hinterlässt", sagte er über ihren Tod, nachdem er sich in ein Kondolenzbuch eingetragen hatte.

Video: ORF-Korrespondent Jörg Winter zum Sicherheitskonzept in London

Prinzessin Kate traf Olena Selenska

Prinzessin Kate (40) hat sich vor dem Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. mit der Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete, empfing die Prinzessin von Wales Olena Selenska am Sonntagnachmittag im Londoner Buckingham-Palast. Zuvor hatte Selenska den im britischen Parlament aufgebahrten Sarg der Queen besucht. 

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Die Prinzessin von Wales empfing Olena Selenska Bild: APA/AFP/O'CONNOR

Überraschung für Wartende

Noch einmal haben sich am Wochenende Tausende Menschen in die wohl bekannteste Warteschlange der Welt eingereiht. Über Stunden trotzten sie der nächtlichen Kälte in London, um den Sarg der Königin zu sehen. In Westminster Hall hatten die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit zum Abschiednehmen, bevor die Monarchin beigesetzt wird.

Tags zuvor zeigten sich Charles und sein Sohn Prinz William (40) noch ganz volksnah. Die beiden statteten den Wartenden in der Schlange einen Überraschungsbesuch ab. Die Menge begrüßte sie am Samstag mit Applaus, Jubel und "God save the King"-Rufen. Und auch Prominente wollten einen Blick auf den Sarg werfen. So reihte sich am Freitag der Ex-Fußballstar David Beckham ein. Einen kurzen Schockmoment gab es am Freitagabend. Ein Mann rannte in Richtung des Sargs, wurde aber schnell festgenommen.

Angesichts der Massen an Trauernden rief das britische Kulturministerium am Sonntag dazu auf, sich nicht mehr in der Warteschlange zum Sarg der Queen anzustellen. "Um Enttäuschungen zu vermeiden, fahren Sie nicht mehr los, um sich in die Warteschlange einzureihen", schrieb das Ministerium auf Twitter.

Die Kinder und die acht Enkel der Queen hielten am Samstag eine 15-minütige Totenwache am Sarg. Ausnahmsweise durfte Harry zu diesem Anlass auch eine militärische Uniform tragen. Obwohl der 38-Jährige in Afghanistan gedient hatte, bleibt ihm dies wegen seines Rückzugs aus dem Königshaus sonst eigentlich verwehrt.

Kein "langer, langweiliger Gottesdienst"

Für ihre Beerdigung hatte die Queen nach Angaben des früheren Erzbischofs von York, John Sentamu, bestimmte Vorstellungen. "Die Königin will und wollte nicht das, was man lange, langweilige Gottesdienste nennt", sagte er der BBC. Sie habe ihm das persönlich gesagt.

Etwa 2.000 Menschen sind zu dem Staatsakt geladen (lesen Sie hier, wer eingeladen ist - und auch, wer nicht kommen darf). Neuseelands Regierungschefin Jacinda Ardern und der australische Premierminister Anthony Albanese dürften zu den Gästen mit der weitesten Anreise gehören. In einem Interview mit der BBC am Sonntag sagte Ardern, dass sie von der Queen einen guten Rat bekommen habe: "Du machst einfach weiter", habe Königin Elizabeth II. ihr auf die Frage gesagt, wie sie es schaffe, ihr zeitraubendes Amt auszufüllen und auch noch Mutter zu sein. "Das war tatsächlich wahrscheinlich der beste und sachlichste Rat, den ich hätte bekommen können", sagte Ardern. "Sie war nicht nur eine Königin, sondern eine sehr liebevolle und mütterliche Persönlichkeit."

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Auch der französische Präsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte trafen am Sonntag in London ein. Bild: APA/AFP/POOL/SARAH MEYSSONNIER

Nationale Schweigeminute

Mit einer Schweigeminute haben die Menschen in Großbritannien und dem Commonwealth am Sonntagabend ihrer gestorbenen Königin gedacht. Um Punkt 20.00 Uhr Ortszeit verstummte das Programm in Fernseh- und Radiosendern. Premierministerin Liz Truss und ihr Mann Hugh O'Leary begingen das stille Gedenken vor der berühmten schwarzen Tür des Regierungssitzes 10 Downing Street. Auch in Kirchen, Vereinsheimen und zu Hause nutzten viele Menschen die Gelegenheit, über das Leben und Wirken der verstorbenen Monarchin zu reflektieren.

In einer aufgezeichneten Videobotschaft sagte Königsgemahlin Camilla: "Sie war immer Teil unseres Lebens." Sie selbst könne sich an niemand Anderen an der Spitze erinnern, erzählte Camilla - und würdigte die Ausstrahlung der Queen: "Ich werde mich immer an ihr Lächeln erinnern. Ihr Lächeln ist unvergesslich."

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