Israelische Luftangriffe auf Gaza: 140 Menschen getötet
GAZA. Obwohl Israel der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas noch Bedenkzeit gegeben hat, hat die israelische Luftwaffe nach Augenzeugenberichten Ziele im Gazastreifen angegriffen. Demnach feuerte die Luftwaffe rund 20 Raketen auf die Hauptstadt Gaza ab. Mehrere Einrichtungen, die der radikal-islamischen Hamas gehörten, seien getroffen worden, sagte ein Einwohner von Gaza. „Wir sind in großer Gefahr“, sagte er weiter. Überall steige Rauch auf.
GAZA. Obwohl Israel der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas noch Bedenkzeit gegeben hat, hat die israelische Luftwaffe nach Augenzeugenberichten Ziele im Gazastreifen angegriffen. Demnach feuerte die Luftwaffe rund 20 Raketen auf die Hauptstadt Gaza ab. Mehrere Einrichtungen, die der radikal-islamischen Hamas gehörten, seien getroffen worden, sagte ein Einwohner von Gaza. „Wir sind in großer Gefahr“, sagte er weiter. Überall steige Rauch auf.
Mehrfache Warnung der Hamas
Israel hatte den militanten Palästinensergruppen mit einem Militärschlag gedroht, falls sie den Raketenbeschuss von israelischen Grenzgemeinden nicht einstellen sollten. Am Samstagmorgen war wieder eine selbst gebaute Rakete im Kibbuz Shaar Hanegev eingeschlagen und hatte ein Verwaltungsgebäude beschädigt. Das israelische Sicherheitskabinett wollte nach Medienberichten am Sonntag über einen Einsatz der Armee im Gazastreifen entscheiden.
Zahlreiche Tote und Verletzte
Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministers im Gazastreifen, Bassem Naim, seien mindestens 140 Menschen getötet worden, mehr als hundert weitere seien verletzt worden. Der arabische Sender „Al-Jazeera“ zeigte Aufnahmen von zahlreichen Toten, die am Boden lagen oder abtransportiert wurden.
Erneute Raketenangiffe als Antwort
Die radikale Bewegung dürfte mit neuen Raketenangriffen auf Israel antworten. Israelischen Medienberichten zufolge wurden die Einwohner der dem Gazastreifen benachbarten Gemeinden aufgerufen, bis auf weiteres in den Schutzbunkern ihrer Häuser zu bleiben.
Luftangriffe sind erst der Anfang
Nach Angabe des Armeesprechers sind die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen erst der Anfang des Einsatzes gegen die radikalislamische Hamas gewesen. „Das kann dauern“, sagte Avi Benyahu am Samstag im Armeehörfunk. Es gebe keine Frist für ein Ende des Einsatzes, der auf einen Kabinettsbeschluss hin begonnen habe.
Angriffe kamen überraschend
Da die Vorbereitungen im Geheimen abgelaufen sind, seien die Angriffe für die Hamas überraschend gekommen. Ziele waren Benyahu zufolge Waffenarsenale, Ausbildungslager, Regierungsbüros und Kommandozentralen der Hamas.
Palästinenser-Politiker verurteilen Angriffe
Palästinensische Politiker haben scharfe Kritik am Vorgehen Israels gegen die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Hamas geübt. In einem Interview mit dem arabischen Sender „Al-Jazeera“ sprach die gemäßigte Politikerin Hannan Ashrawi von einem „Massaker“. Nach der Blockade des Gazastreifens greife Israel nun die schutzlose Zivilbevölkerung an, ohne dass die Internationale Gemeinschaft dem Einhalt gebieten würde.
Auch der hochrangige Funktionär der mit der Hamas verfeindeten Fatah, Nabil Shaat, verurteilte die „Morde“ an Palästinensern im Gazastreifen. Zuvor hatte bereits Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) die israelischen Luftschläge scharf kritisiert. Nach Angaben der Hamas wurden dabei sämtliche Einrichtungen der Sicherheitskräfte in Gaza zerstört.
Der Hamas-Sprecher Fawzi Baroum sprach nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP von einem „Komplott“, das die israelische Außenministerin Tzipi Livni und der ägyptische Präsident Hosni Mubarak bei ihrem Treffen am Donnerstag geschmiedet hätten. Ägypten habe Israel Grünes Licht für die Angriffe auf den Gazastreifen gegeben.