Südossetien will Votum über Beitritt zu Russland
MOSKAU/KIEW. Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen.
Eine Volksbefragung sei für einen solchen Schritt grundsätzlich notwendig, sagte der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien - ebenso wie das Gebiet Abchasien - als unabhängigen Staat anerkannt und Tausende Soldaten in der Region stationiert.
Ein Referendum sei "nicht sehr schwierig" zu organisieren, sagte Bibilow. Er sagte zudem: "Ich glaube, dass eine Vereinigung mit Russland unser strategisches Ziel ist."
Südossetiens Parlamentschef Alan Tadtajew sagte der russischen Staatsagentur TASS, dass das Referendum bereits "in nächster Zeit" abgehalten werden solle. Russland hatte am 24. Februar einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine begonnen und ihn unter anderem mit einer angeblichen "Befreiung" der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk begründet. Daraufhin wuchs die Sorge, dass auch in pro-russisch geführten Regionen in anderen Ex-Sowjetstaaten Kämpfe wieder aufflammen könnten.
Am Sonntag hatte der Luhansker Separatistenführer Leonid Passetschnik erklärt, dass über einen Beitritt der Region zu Russland abgestimmt werden solle. Aus Kiew hieß es daraufhin, dass ein solches Referendum von der Ukraine nicht anerkannt werden würde.