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Exekution bei Blümel abgeschlossen, alle Daten geliefert

Von nachrichten.at/apa, 09. Juli 2021, 12:46 Uhr
Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) Bild: Apa

WIEN. Die zuständige Richterin am Wiener Straf-Landesgericht für Strafsachen hat die vom Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes (VfGH) umfassten Akten und Daten aus dem Finanzministerium am Freitag dem Ibiza-Untersuchungsausschuss übergeben.

Wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen mitteilte, ist er von der zuständigen Richterin darüber informiert worden. Private Daten wurden auftragsgemäß ausgesondert und vernichtet. Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) kündigte an, Lehren aus dem Vorgang zu ziehen.

Der Bundespräsident dankt der zuständigen Richterin und dem Präsidenten des Landesgerichts, Friedrich Forsthuber, sowie allen Mitwirkenden für die zügige Erledigung. Damit sei die vom VfGH beauftragte Exekution abgeschlossen, hieß es in der Aussendung der Präsidentschaftskanzlei.

Auch Blümel selbst bestätigte in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz die Abwicklung der Causa. "Damit endet nicht nur ein langwieriger, sondern auch ein rechtlich einzigartiger Vorgang", meinte er dazu. Der Prozess der Abwicklung sei im Ressort über Jahre etabliert und nicht neu gewesen. Insgesamt habe man 26.000 elektronische und 14.000 Akten in Papierform an den Untersuchungsausschuss geliefert.

Parallel hat der Finanzminister den Vorgang auch noch einmal von der Kanzlei Binder Grösswang rechtlich überprüfen lassen, sagte er. Als Dienstgeber müsse er sich nämlich an klare gesetzliche Vorgaben halten, etwa dienstrechtlich. So sei es nämlich etwa nicht erlaubt, die Postfächer von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu durchsuchen. Auch könne man nicht einfach nachschauen, ob die Korrespondenz nun privat sei oder nicht. Eine Durchsuchung wäre so etwas wie Zensur, so Blümel.

Zum Inhalt der gelieferten Daten meinte Blümel, es gebe darunter weder Mails von ihm selbst, noch beträfen diese seine Amtszeit. "Ich bin ein überzeugter Demokrat und Patriot", meinte der Finanzminister, der sich der Verfassung verpflichtet fühlt. Sollte ein anderer Eindruck entstanden sein, entschuldigte er sich abermals dafür. Die Aktenlieferung sei aber nicht das Ende des Prozesses. Man wolle - gemeinsam mit anderen Ministerien - für zukünftige Aktenlieferungen die Lehren aus der Causa ziehen, kündigte er an.

Hanger: "Versuchte Skandalisierungen" 

Blümel bedankte sich auch bei Bundespräsident Van der Bellen für dessen umsichtiges Vorgehen, ebenso der ÖVP-Fraktionsführer im U-Ausschuss, Andreas Hanger. Dieser forderte gegenüber der APA die Opposition gleich ein weiteres Mal auf, sich nicht nur bei den Mitarbeitern des Finanzressorts zu entschuldigen, denen man Fehlverhalten vorgeworfen habe. Auch bei Blümel selbst sollte dies getan werden. Abermals sprach Hanger von versuchten Skandalisierungen vor allem der SPÖ und der NEOS und sieht ein wichtiges parlamentarisches Kontrollinstrument beschädigt.

Krainer fordert Blümels "sofortigen Rücktritt" 

Eine Entschuldigung kam von SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer erwartungsgemäß nicht. Stattdessen warf er dem Finanzminister vor, die Schuld auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schieben. "Blümel hat es versucht zu verklausulieren, aber der sachliche Kern seiner heutigen Stellungnahme war das Eingeständnis, dass er gegen die Regeln der Verfassung, den Auftrag des VfGH, die Aufforderung des Bundespräsidenten verstoßen hat, indem er dem Parlament relevante Akten nicht geliefert hat. Nach so einem Eingeständnis bleibt Blümel noch der sofortige Rücktritt", meinte er noch.

Am Nachmittag berichtete Krainer in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz davon, dass nach einer ersten Durchsicht der gelieferten Akten vieles darunter sei, dass neu ist. Darunter auch Dinge, die im Kern des Untersuchungsgegenstandes liegen, betonte Krainer: "Eine Reihe von E-Mails, die wir so nicht kannten, die Blümel uns seit Monaten vorenthalten hat". Man werde aber bis Anfang kommender Woche brauchen, um ein abschließendes Bild zeichnen zu können, wie viele Akten Blümel dem U-Ausschuss trotz VfGH-Erkenntnis tatsächlich vorenthalten habe. 

Hafenecker fordert ebenfalls Rücktritt

Für FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker dürfe die nun "endlich abgeschlossene Exekution" für Blümel nicht ohne Folgen bleiben: "Ein derart respektloses Verhalten gegenüber unserer Verfassung und gegenüber dem Parlament muss den Rücktritt des Verantwortlichen zur Folge haben." Klar sei, dass die Lieferung zu spät komme, man habe gerade noch einen einzigen Befragungstag. Für diesen komme die "Fülle an Unterlagen naturgemäß" zu spät, zumal dafür auch die nötigen Auskunftspersonen fehlten.

Ausgangspunkt des Prozesses war ein Erkenntnis des VfGH vom 3. März, in dem er dem Verlangen der Opposition auf Aktenlieferung des Finanzressorts stattgegeben hatte und Finanzminister Blümel aufforderte, u.a. die E-Mail-Postfächer der Leiterin des Beteiligungsmanagements im Finanzministerium sowie die Korrespondenzen von Ministeriumsmitarbeitern mit dem ehemaligen ÖBAG-Chef Thomas Schmid, damals Generalsekretär im Finanzministerium, und anderen Mitarbeitern von Ex-Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) dem Ausschuss zur Verfügung zu stellen.

Da Blümel dem nicht nachkam, hatte die Opposition die Exekution beantragt. Der VfGH folgte diesem Begehren und beauftragte Van der Bellen am 5. Mai mit der Exekution. Dazu kam es vorerst nicht, Blümel startete damals umgehend die Lieferung. Aus Sicht der Opposition war diese Lieferung allerdings unvollständig und mangelhaft, weswegen sich die Opposition neuerlich an das Staatsoberhaupt wandte und Van der Bellen das Straflandesgericht Wien mit der "Durchsetzung" des ursprünglichen VfGH-Erkenntnisses befasste.

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31  Kommentare
31  Kommentare
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franck (6.819 Kommentare)
am 09.07.2021 23:58

Blümel ist geliefert?
Und wann kommt der Kurz dran.

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franck (6.819 Kommentare)
am 10.07.2021 00:10

Wunschträume können wahr werden.
Die ÖVP tut unserem Land und der Welt nicht gut.

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Maleficent (483 Kommentare)
am 10.07.2021 00:48

Wollen Sie die Wunschträume der PRW realisieren?
Na, gute Nacht... !

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1949wien (4.254 Kommentare)
am 09.07.2021 23:52

Wie lange darf dieser präpotente Versager noch die Finanzen unseres Landes verwalten. Dieser Typ passt allerdings bestens zu Kurz und seiner grenzdebilen Truppe!

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Analphabet (15.726 Kommentare)
am 09.07.2021 23:08

Nehammer und Blümel sind die schlimmsten Versager. Kurz ist der begabteste BLENDER

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Stoiko (1.337 Kommentare)
am 09.07.2021 21:41

Lumpenpack

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.028 Kommentare)
am 09.07.2021 20:47

Laut anderem Presseprodukt will Blümel nun eine Entschuldigung vom U-Ausschuss...
Made my Day! Da geht eher ein Kamel durch ein Nadelöhr!

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franck (6.819 Kommentare)
am 10.07.2021 00:03

Ohne Unrechtsbewusstsein tut man sich schwer mit einer Entschuldigung.
Das Volk hat gewählt, daher ist Türkis immer wahr. Meinen sie.

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tradiwaberl (16.016 Kommentare)
am 09.07.2021 19:41

Was macht so ein extremer Ungustl eigentlich noch in der Regierung ??
Wer hält so einem Scharlatan echt noch die Stange ???

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snooker (4.471 Kommentare)
am 09.07.2021 19:28

Mein Gott, das sind wichtige Dinge in unserer Republik! Postfächer sortieren!
Und die Opposition hat schon Stunden später "sensationelle" Dinge gefunden.

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StefanieSuper (5.466 Kommentare)
am 09.07.2021 18:00

Als österreichische Bürgerin finde ich es als Frechheit, was sich dieser Blümel herausnimmt. "Er habe daraus gelernt" - ich möchte gerne als Finanzminister einen Menschen, der etwas schon kann und nicht wie ein Lehrling erst etwas lernen muss. Zumindest Manieren und nicht die ganze Nation verar........... wäre wohl zu wünschen.
Dass sich ein Bundespräsident einschalten muss, damit ein Regierungsmitglied sich gesetzeskonform verhält, ist wohl ein Zeichen der Unfähigkeit dieser Regierung. Man sollte die Türe öffnen und diese Figuren mit einem Tr.... hinausbefördern.

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Gugelbua (33.002 Kommentare)
am 09.07.2021 16:57

den Kinderwagen auch noch mal genau kontrolliert?😁

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vinzenz2015 (48.902 Kommentare)
am 09.07.2021 14:45

Warum ned gleich!?

Ein Ehepaar geh. Er: t übers Feld. Gewitter... Ein Blitz schlägt ein.
Er: Höh!
Ein zweiter Blitz. Er: höhö!
Ein dritter Blitz. Die Frau fällt tot um.
Er: WARUM NED GLEICH!?!?

Sorry, frauenfeindlich - nach längerem Ehezwist a ned schen!

Blümel behindert die Wahrheitsfindung!
WARUM NED GLEICH???

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Megaphon (2.521 Kommentare)
am 09.07.2021 14:57

So ein blödes Posting hab ich schon lange nicht gelesen!

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rmach (16.612 Kommentare)
am 09.07.2021 15:26

Die Regierung scheint uns alle nach unten zu reißen?

Was glauben Sie, wie schnell man sich nach der einfachen Ausdruckweise orientieren kann. Auch die Denkmuster werden schon immer primitiver. M.E. können manche bald in der Regierung anfangen.

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vinzenz2015 (48.902 Kommentare)
am 09.07.2021 17:01

Megaph
Wenns das tertium comparationis nicht gneissen ist Ihnen nicht zu helfen!!

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.028 Kommentare)
am 09.07.2021 23:27

Sie lesen wohl Ihre eigenen nicht?

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1949wien (4.254 Kommentare)
am 09.07.2021 23:39

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

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Objektiv (2.728 Kommentare)
am 09.07.2021 14:19

Es waren also nur ein Teil der nicht ausgelieferten Mails privat, das Verhalten des Blüml ist skandalös!

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SePatzian (2.043 Kommentare)
am 09.07.2021 13:56

Verfassungsanarchie als türkises Strategie- und Gesellschaftsspiel in einem parlamentarischen U-Ausschuss als neue Normalität.

Welch weitere die Republik destabilisierenden türkisen Ausheckereien erwarten demokratie- und rechtsstaatgläubige Bürger als nächstes?

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Megaphon (2.521 Kommentare)
am 09.07.2021 13:51

Kein guter Tag für die SPÖ.

Vor zwei Stunden beschimpfte die Vorsitzende Rendi Wagner ihren Genossen Doskozil als „SPÖ Kickl“ und jetzt hat eine unabhängige Richterin festgehalten, dass Blümel korrekt geliefert hat und es nichts mehr zum Meckern gibt.

Eine solch schwache Opposition ist das größte Geschenk für Kanzler Kurz!

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SePatzian (2.043 Kommentare)
am 09.07.2021 14:01

Blümel hat gar nichts korrekt geliefert. Der Bundespräsident musste ihm als Hilfssheriff des Verfassungsgerichtshofes Förderunterricht in staatsrechtlichen und rechtsstaatlichen Grundlagen erteilen.

Für ein aktives Regierungsmitglied kann es eigentlich kein erbärmlicheres und bisher beispielloses Standing seiner demokratiepolitischen Unzuverlässigkeit geben.

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( Kommentare)
am 09.07.2021 13:37

Naja, beim nächsten Infektions-"Umtrunk" wird das schon gesichtet werden von der Opposition. Ob sie dann nach diesem Umtrunkgelage wieder nix finden, müssens halt nocheinmal den Schmutzkübel über Blümel schütten. Es macht ja denen nix aus. Wir haben Zeit bis zum Ende der Legislaturperiode in drei Jahren.
Dann wissen wir es genau, was die Oppisition als eventuelle Regierungspartei zu regieren vor hat.

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Megaphon (2.521 Kommentare)
am 09.07.2021 13:48

Deine Wortwahl „Umtrunk“ ist noch nobel, in Wahrheit war das ein Saufgelage im Parlament ohne ÖVP!

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vinzenz2015 (48.902 Kommentare)
am 09.07.2021 14:48

Jögerl Kinderl! Tiafa gehts nimmer!!

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rmach (16.612 Kommentare)
am 09.07.2021 15:28

Der Blümel ist das m.E. von Kindheit an gewöhnt. Der schaut schon oft so, wie ein begossener Pudel.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.028 Kommentare)
am 09.07.2021 13:20

Aus dem Artikel wird man nicht schlau:
Hat der Philosoph alles rausgerückt oder gab's danke Richterlicher Nachschau einen Nachschlag?

Oder konnte man das (noch) nicht abgleichen, da Blümel nur unauswertbaren Papiermüll geliefert hat?

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rmach (16.612 Kommentare)
am 09.07.2021 15:23

Scheinbar nicht, sonst hätte man das klarer schreiben können.

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Flachmann (7.616 Kommentare)
am 09.07.2021 13:10

Und hat er nun, oder hat Blümel nicht geliefert?

Wenn alles geliefert wurde würden wir es gerne erfahren!

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SePatzian (2.043 Kommentare)
am 09.07.2021 15:36

Das einzige was Blümel in der Causa lieferte war seine fortgesetzt wahrnehmbare Bereitschaft Verfassungsanarchie als neue Normalität eines türkisen Gesellschaftsspiel zu verharmlosen.

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pprader (1.661 Kommentare)
am 09.07.2021 12:57

Wenn sich Normale (nicht Pöbel) so zieren würden.....

Zeigt doch auch die Menschen verachtende Haltung der Türkisen

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