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Nationalrat beschloss Gesundheitsreform

Von nachrichten.at/apa, 13. Dezember 2023, 20:52 Uhr
Alleine für den niedergelassenen Bereich sind bis 2028 jährlich 300 Millionen Euro vorgesehen. (Symbolbild) Bild: colourbox.de

WIEN. Die Gesundheitsreform ist am Mittwoch im Nationalrat abgesegnet worden. Damit sollen der niedergelassene Bereich gestärkt, Spitäler entlastet und digitale Angebote ausgebaut werden.

Etwas "Großartiges" sei gelungen, meinte dazu etwa Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer. Weitaus kritischer fiel die Reaktion der Opposition aus.

Die Grundmotivation für die Reform sei gewesen, die Situation der Patientinnen und Patienten zu verbessern, meinte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). In der gemeinsam mit dem Finanzausgleich paktierten Gesundheitsreform bekennt man sich zu einer überregionalen und sektorenübergreifenden Planung und Steuerung sowie zur Sicherstellung einer gesamthaften Finanzierung des gesamten Gesundheitswesens. Alleine für den niedergelassenen Bereich sind bis 2028 jährlich 300 Millionen Euro vorgesehen, für den spitalsambulanten Bereich 2024 550 Millionen Euro. Letzterer Betrag erhöht sich schrittweise, bis 2028 ergibt sich eine Summe von rund drei Milliarden.

Erleichtert werden soll die Gründung von Primärversorgungseinheiten, Gruppenpraxen und Ambulanzen. Bisherige Einspruchsmöglichkeiten der Ärztekammer etwa gegen neue Kassenstellen oder Ambulatorien der Sozialversicherungsträger entfallen. Diese hätten zu endlosen Verzögerungen geführt, so Maurer. Die Gesundheitsberatung 1450 soll ausgebaut, eine verpflichtende Diagnosecodierung im niedergelassenen Bereich eingeführt werden. Wahlärzte werden mit 2026 zur Teilnahme an E-Card-System und ELGA verpflichtet.

Opposition geschlossen skeptisch

Mit der Gesundheitsreform war der erste Tag der letzten Plenarwoche im Kalenderjahr gestartet. In einer "Aktuellen Stunde" zum Auftakt hatte sich die Opposition bereits geschlossen skeptisch gezeigt. Der geschäftsführende Klubchef der SPÖ Philip Kucher vermisste etwa ausreichende Mittel, sowohl im Gesundheits- wie im Pflegesektor. Bei der Reform der Kassen sei eine Patientenmilliarde versprochen worden, die gebe es bis heute nicht, noch immer würde man etwa nach Kinderärzten suchen müssen. Die SPÖ fordert eine Facharzt-Garantie innerhalb von 14 Tagen. Die gesamte Reform wurde mit den Stimmen der Regierung beschlossen, bei einigen Punkten stimmte jedoch auch die SPÖ mit.

Kritik an Bewertungsboard

Anlass für Kritik bot auch das Bewertungsboard für ausgewählte Arzneispezialitäten. Er befürchte, dass auf Kosten der Patienten gespart werden, die für Medikamente wohl den Rechtsweg beschreiten müssten, merkte etwa Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker an. Rauch rückte zur Verteidigung aus. Derzeit müssten Spitäler mit Pharmafirmen intransparente Abkommen abschließen, um diese Medikamente zu bekommen. Mit dem Board werde Transparenz geschaffen.

Neos sehen "Griff ins Klo"

Auch kritisierte Loacker, dass die Länder mit mehr Geld ihre Spitalsambulanzen unverändert so weiterbetreiben können wie bisher. Ebenso meinte der freiheitliche Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak, dass viel Geld an Länder und damit in Spitäler fließe, obwohl die Regierung Patienten doch eigentlich vom ambulanten in den niedergelassenen Bereich leiten wolle. Die Reform sei ein "Griff ins Klo". ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle sah indes ein "zukunftsfähiges Konstrukt". Das Geld für Spitalsreformen in den Ländern sei mit klaren Zielen verbunden, so gebe es eine Verlagerung vom vollstationären in den ambulanten Bereich.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hatte sich bereits am Vormittag überzeugt gezeigt, dass man die Qualität in der Versorgung sicherstellen werde könne. Zudem zitierte er Lob von SPÖ-Landeshauptleuten für Finanzausgleich und Gesundheitsreform.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Juni2013 (10.617 Kommentare)
am 13.12.2023 21:52

Nach der heutigen Diskussion im NR zur Gesundheitsreform und den dabei von den Oppositionsparteien abgegebenen Kommentaren könnte man meinen, dass es das Gesundheitsministerium erst seit Eintritt der Grünen in die Regierung, also seit Jänner 2020 gibt und sie daher alleine die Schuld an der jetzigen Misere im Gesundheits-und Pflegebereich tragen.
Zur Erinnerung:
Seit Februar 1972 wurde der Gesundheitsminister 14! mal von der SPÖ -von Alois Steger alleine durchgehend 6 Jahre (2008-2014)-, 4x von der FPÖ, 3 x von der ÖVP und zuletzt 3x von den Grünen gestellt, 2x (2019,2020) von unabhängigen Personen.
Was haben die GM der SPÖ, FPÖ und ÖVP in all den Jahren seit 1972 gemacht, wenn das Gesundheitswesen jetzt so im Argen liegt?
Die genannten Parteien SPÖ, FPÖ, ÖVP, voran aber die SPÖ, sollten einmal in sich gehen und nachdenken warum es derzeit im Gesundheitswesen so ist, wie es ist und sich dabei ehrlich fragen ob wirklich die jetzige Regierung allein schuld an der jetzigen Misere ist.

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Maxi-milian (733 Kommentare)
am 14.12.2023 10:53

Der Kommentar von „JUNI2013“ ist wirklich perfekt. Mehr Fakten würde ich mir auch für die Artikel der OÖN wünschen. Die Bevölkerung braucht solche Informationen. Nur so können wir uns besser eine sachlich fundierte Meinung bilden. Wir dürfen den rhetorisch geschliffenen Lautsprechern nicht auf den Leim gehen. Das kann im Extremfall verheerende Auswirkungen haben.

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Franz66 (1.056 Kommentare)
am 14.12.2023 16:55

Zumindest haben die Kassen in den Zeiten vor den grünen GM Gewinne gemacht ud Rücklagen bilden können und auch praktische Ärzte waren in einem höheren Ausmaß vorhanden als jetzt. Man wurde als neuer Patient genommen, was derzeit kaum der Fall ist.

Zu den Gesundheitszentren stehen die privaten und ausschließlich gewinnorentierten Unternehmen schon in den Startlöchern, siehe Raiffeisen.
Die Kassen haben die Ambulanzen geschlossen, weil sie stark defizitär waren.

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