Schweden, wo Väterkarenz selbstverständlich ist
Eine Landes-Delegation auf Besuch in Schweden.
1,9 – diese Zahl lockte in dieser Woche eine oberösterreichische Delegation, angeführt von Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (VP), nach Schweden.
1,9 – so hoch ist die Fertilitätsrate in Schweden, jener statistische Wert also, der die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau angibt. In Österreich liegt die Fertilitätsrate bei 1,44, in Oberösterreich bei 1,55. Warum sie in Schweden höher ist und schwedische Mütter früher wieder ins Erwerbsleben einsteigen, diese Fragen standen im Mittelpunkt der oberösterreichischen Studienreise nach Stockholm und Linköping.
Schon seit 1975 gibt es in Schweden die Möglichkeit zur Väterkarenz, dazu kam während der 70er-Jahre ein forcierter Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen.
In Schweden haben Vater und Mutter Anspruch auf Karenz, die bezahlte Karenz beträgt 480 Tage. In den ersten 13 Monaten gibt es ein einkommensabhängiges Elterngeld in Höhe von 80 Prozent des Letzteinkommens (gedeckelt mit rund 49.000 Euro pro Jahr) – danach wird drei Monate lang ein Betrag von 600 Euro ausbezahlt.
Dass Väter in Karenz gehen und Mütter bald wieder ihren Beruf aufnehmen, ist in Schweden gesellschaftlich breit akzeptiert, auch von Unternehmerseite. Letztere gewähren nicht selten einen Zuschuss zum Karenzgeld. Das Ergebnis: 88 Prozent der schwedischen Väter gehen in Karenz, in Österreich sind es rund 17 Prozent.
Zudem ist es in Schweden üblich, die Kinder schon früh in den Kindergarten zu geben. Rund 90 Prozent der Einjährigen besuchen in Schweden einen den ganzen Tag geöffneten Kindergarten und bleiben dort bis zum sechsten Lebensjahr. Zum Vergleich: In Oberösterreich besuchen nur neun Prozent der Einjährigen eine Kinderbetreuungseinrichtung.
Auch die sechsjährigen Grundschulen orientieren sich an den Bedürfnissen arbeitender Eltern. Sie sind meist Ganztagsschulen mit ausgedehntem Sport- und Freizeitprogramm. Die Lehrer haben 35 Wochenstunden in der Schule anwesend zu sein.
"Unser System ist brauchbar. Aber es ist wichtig, über die Grenzen zu schauen", sagte Familienreferent Franz Hiesl. Man wolle in Oberösterreich das Angebot der Kinderbetreuung weiter ausbauen. "Die Wahlfreiheit muss für Eltern aber bestehen bleiben. Dass man Kinder schon mit einem Jahr in den Kindergarten gibt, ist nicht meine Welt", sagt Hiesl.
etwas für politiker und beamte! die gehen keinem ab!
ich kenne genau einen Vater der in Karenz gegangen ist weil die Mama mehr verdient hat als er!!
hoffe das wir des nicht zahlen müssen;) oba de Hoffnung stribt zuletzt!
Zwingen kann man niemanden für Karenz, wieso san eh genug da die Kinder auf Welt bringen( 2100) is grod gstanden
wenn man sich auf die Suche nach Gründen für eine höhere Geburtenrate macht und dann kommt man drauf, dass im ausgewählten Vorzeigeland Einjährige ganz selbstverständlich in den Kindergarten und Väter in Karenz gehen, Schulen den ganzen Tag offen haben... Und was sagt der Herr Hiesl? Passt nicht in sein verzopft-katholisch-konservatives Weltbild. Na, so eine Überraschung... Lerneffekt gleich null. Bleibt zu hoffen, dass die Reise zumindest Spaß gemacht hat, damit sie nicht ganz für die Fisch war... ))))
Da sind wir in Österreich dutzende Jahre in unserer geistigen und sozialen Entwicklung zurück. Väterkarenz ist hier eine Möglichkeit für Menschen aus dem geschützten Bereich. In der Privatwirtschaft wird man bei einem solchen Begehren,mit wenigen Ausnahmen, ganz brutal mit dem hinausfliegen bedroht werden.