Gesundheitsbudget steigt 2025 auf rund 1,7 Milliarden Euro
LINZ. Mehr ältere Patienten, teure Medikamente und der immer schneller werdende technische Fortschritt als große Herausforderungen.
"Das Ziel ist klar: Wir wollen die Versorgung weiter verbessern", sagt die für Gesundheit zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) am Montag bei einer Pressekonferenz zum Gesundheitshaushalt 2025. Sie ist sich mit Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der oberösterreichischen Gesundheitsholding und Johann Minihuber, Geschäftsführer der OÖ Ordensspitäler Koordinations GmbH, einig, dass das mit dem geschnürten Budgetpaket erreicht werden könne.
Kommendes Jahr werden rund 1,7 Milliarden Euro in den oberösterreichischen Gesundheitshaushalt investiert - das entspricht einem Plus von 78,6 Millionen Euro. Größter Posten sind dabei die Krankenanstalten (darauf entfallen 1,3 Milliarden Euro), mehr Geld gibt es unter anderem auch für das Rettungswesen (27,8 Millionen Euro) und den Ausbau der Gesundheitsförderung bzw. der Hospiz- und Palliativbetreuung (44,2 Millionen Euro).
Mitarbeiter und Teilzeitarbeit
Einen Rückgang zeigen die Zahlen beim Punkt Pflegestipendium/Pflegegehaltsbonus, dieser beläuft sich mit einem Minus von elf Millionen nun auf 30,7 Millionen Euro. Hier werde nicht gespart, hielt Haberlander fest. Der Rückgang habe rein formale Gründe, ein Teil dieses Budgetpostens werde nun vom Sozialressort (dieses führt ihr Parteikollege Christian Dörfel) übernommen.
Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich seien vielfältig, das wirtschaftliche Umfeld schwierig, so Haberlander. Die Menschen würden immer älter - aktuell seien 54 Prozent der Patienten mehr als 60 Jahre alt, zudem würden chronische Erkrankungen vermehrt auftreten. Im Steigen seien auch die Kosten für Medikamente und Personal.
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Mit Blick auf Letzteres hielt Haberlander fest, dass es derzeit einen Höchststand an Mitarbeitern in den oberösterreichischen Spitälern gebe. Die Zahl der Vollzeitäquivalente im ärztlichen und pflegerischen Bereich konnte in den vergangenen elf Jahren um mehr als zwölf Prozent erhöht werden. Auch 2025 soll die Personalzahl steigen, wo und wie viele Mitarbeiter neu aufgenommen werden, werde individuell nach Krankenhausstandort und Abteilung entschieden.
Einmal mehr bestätigten am Montag Harnoncourt und Minihuber das Problem der hohen Teilzeitquote bei den Mitarbeitern. Beide betonten, dass in den Krankenhäuser bereits intensiv attraktive Rahmenbedingungen geschaffen wurden. Stichwort Kinderbetreuung und Dienstplansicherheit. Beide wünschen sich von der kommenden Bundesregierung steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit.
Die Bedeutung der Patientenlenkung
Thema war heute auch die Patientenlenkung und die Bedeutung der Gesundheitshotline 1450. Die Ärztekammer hat hier, wie berichtet, vergangene Woche, mit einen Maximalvorstoß aufhorchen lassen.
Ihr Ansatz: Der Gang ins Spital dürfe nur noch die Ultima Ratio sein. Wer mit Kopfschmerzen oder Übelkeit ohne vorherige Konsultation der Gesundheitshotline 1450 oder eines niedergelassenen Arztes ins Krankenhaus gehe, der solle künftig für die Gesamtkosten aufkommen.
Haberlander beantwortete die Frage, ob sie Ambulanzgebühren als wirksamen Hebel ansehe, damit, dass sich Bundeskanzler Karl Nehammer (VP) gegen einen solchen Schritt ausgesprochen habe. Die Länder hätten in dieser Frage keine rechtliche Handhabe. Ein großes Problem sieht Haberlander in unbesetzten Kassenarztstellen, die Lücken im niedergelassenen Bereich würden sich stark in den Spitälern niederschlagen.
Scharfe Kritik von SPÖ
„Das vorgelegte Gesundheitsbudget enthält keine nachhaltigen Lösungsansätze, wie die zahlreichen Baustellen im Gesundheitssystem – etwa die kürzlich bekanntgewordenen Rekordwartezeiten auf Operationen – gelöst werden können. Es ist ideenlos und ineffizient", übt SP-Gesundheitssprecher Peter Binder scharfe Kritik. Es brauche endlich nachhaltige Reformen, um den Oberösterreichern zeitnah die beste Gesundheitsversorgung, die sie brauchen, zu garantieren.
Großen Handlungsbedarf sieht Binder allen voran wegen den oft langen Wartezeiten auf Operationen (wir haben berichtet). Diese seien untragbar und die Patienten zurecht verärgert.
Ich verstehe die Irritation nicht! Wenn man wen fragt ob er z. B. Krankenhaus gut aufgehoben sein will, antworten alle"na klar“. Wenns drum geht das auch zu finanzieren dann wittern viele"daß da was nicht in ordnung ist! ". Also service 24/7/365 und das kostenfrei geht halt nicht. Ach ja und das Krankenhaus hat schon um die Ecke zu sein! Hallo hallo aufwachen! Das Christkind bringt nicht alle Wünsche.
Kostenfrei?
Was ist daran Kostenfrei?
Ein Grund zur Freude?
Auch in diesem Bereich werden wir an einer Finanzierung aus einer Hand österreichweit nicht umhinkommen, wenn wir die Kosten im Griff haben wollen. Das ganze Krankenhaus und Gesundheitswesen muss vom Gesundheitsministerium mit Durchgriffsrecht gesteuert werden ! Nach dem Motto wer zahl schafft an. Der überbordende Föderalismus kommt uns auch hier durch Doppelgleisigkeiten teuer zu stehen. Leider sehe ich niemanden seitens der Politik, dem ich eine Umsetzung zutrauen würde, also wird weitergewurstelt........
Aktuell ist es nur ein Patientenabwimmeln zwischen den Systemen mit unterschiedlichen Finanzierern dahinter: Krankenhaus vs. Niedergelassene, Kassenpatienten werden durch Mangel zu den Wahlärzten gedrängt, macht 20% Kostenersparnis für die OGK, deren Huss will mittels Degradieren zu Privatärzten auch noch die anderen 80% Kosten sparen...