"Sie haben mich nie adoptiert": Ex-NFL-Star verklagt seine Familie
TENNESSEE. Ex-NFL-Profi Michael Oher, über dessen Leben 2009 mit "Blind Side" ein erfolgreicher Hollywood-Film gedreht wurde, hat Klage gegen seine angebliche Adoptivfamilie eingereicht.
Als Michael Ohers Schicksal im Hollywood-Drama " Blind Side" (2009) zu sehen war, rührte es Millionen Menschen zu Tränen. Es brachte Sandra Bullock (59) einen Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" ein und machte seine Adoptiveltern Sean und Leigh Anne Tuohy (beide 63) in den Augen vieler Menschen zu Helden. Sie hatten einem scheinbar chancenlosen schwarzen Teenager ein Heim und Liebe gegeben, ihm eine Karriere ermöglicht.
Jetzt verklagt der einstige Football-Star aber seine Familie. Der Grund: Er sei nie rechtmäßig von den Tuohys adoptiert worden, sagt Oher. In einer am Montag eingereichten Klageschrift beschuldigte der ehemalige NFL-Spieler Sean und Leigh Anne Tuohy, ihn angelogen zu haben, als sie ihn mit 18 Jahren ein Dokument unterschreiben ließen.
In Wirklichkeit hätten seine vermeintlichen Adoptiveltern nur seine Vormundschaft übernommen und sich dadurch an Oher bereichert, heißt es in Gerichtsdokumenten, aus denen unter anderem der US-Sender NBC News zitiert.
Oher, der als verarmter Junge aus einem schwierigen Elternhaus gekommen war und es dank der Pflegefamilie zum Football-Profi schaffte, behauptet, man habe ihm damals erklärt, dass die Tuohys seine Adoptiveltern seien. Dabei habe das unterzeichnete Papier sie lediglich zu seinen Vormündern gemacht. Dies, so Oher, habe er aber erst Anfang dieses Jahres erfahren. "Durch die Lüge bezüglich Michaels Adoption haben sich die Co-Vormunde Leigh Anne Tuohy und Sean Tuohy auf Kosten ihres Mündels, dem Unterzeichner Michael Oher, bereichert", heißt es in der Klage.
Oher will nun, dass die Vormundschaft beendet wird und bittet den Shelby County Probate Court in Tennessee darum, den Tuohys zu verbieten, sich weiterhin "fälschlicherweise und öffentlich" als seine Adoptiveltern auszugeben. Zusätzlich verlangt er, dass die Tuohys ihm seinen "fairen Anteil am Gewinn" sowie einen nicht näher genannten Schadenersatz zahlen. Seiner Meinung nach habe die Familie mit dem Film "The Blind Side", der über 300 Millionen Dollar eingespielt hatte, selbst auch Millionen gemacht.
"Haben mit dem Film kein Geld verdient"
"Wir sind am Boden zerstört. Der Gedanke, dass wir mit einem unserer Kinder Geld verdienen würden, ist erschütternd", sagte Sean Tuohy gegenüber " The Daily Memphian" auf die Klage von Michael Oher. "Aber wir werden Michael mit 37 genauso lieben, wie wir ihn mit 16 geliebt haben."
Dass sich die Familie durch den Film bereichert habe, stritt er ab. "Wir haben mit dem Film kein Geld verdient", sagte Tuohy. Zur Vormundschaft sei es nicht gekommen, um Geld mit Michael Oher zu verdienen, stellt Sean Tuohy klar. Das habe man zugunsten seiner Football-Karriere gemacht, seine Anwälte hätten der Familie damals dazu geraten. Auf die Frage, ob er bereit wäre, die Vormundschaft zu beenden, antwortete Sean Tuohy: "Natürlich. Ich will, was Michael will."
Oher mochte den Film nie
Michael Oher war nie glücklich mit dem Film über sein Leben. Er kritisierte schon früher, dass die Hollywood seine Geschichte für den Film zurechtgebogen habe. "Der Film unterschlägt einen Teil der harten Arbeit, die ich auf dem Spielfeld leiste. Ich fühle mich ein bisschen unter Wert verkauft", sagte er, als der Film damals in den Kinos zu sehen und er selbst noch Football-Profi war. Niemand habe sich für den Dreh mit ihm unterhalten, sagte er damals. Kein Regisseur, keiner der Schauspieler, keine PR-Abteilung.
Undank ist der Welten Lohn....
Bitte berichtets lieber über den nächstbesten Kirtag statt US-Schwachsinn.
Wen in Europa interessiert sowas?
Wo wäre er wenn sie sich nicht um ihn gekümmert hätten ???