"Ich bin erwachsener geworden"
LIENZ. Mikaela Shiffrin meldete sich in Lienz mit Siegen im Slalom und Riesentorlauf aus ihrer "Minikrise" zurück und reflektierte ihr Jahr 2019.
Marburg, Spindlermühle, Soldeu, Levi, Killington und nun eben Lienz. Seit knapp einem Jahr heißt die Siegerin eines jeden Weltcupslaloms Mikaela Shiffrin. Die 24-Jährige hat mit Petra Vlhova zwar eine Mitstreiterin, die schneller als der Rest der Welt fährt, dennoch demonstrierte Shiffrin einmal mehr, dass sie der Slowakin eine Nasenlänge voraus ist.
Eine Nasenlänge, die in der Dolomitenstadt 0,61 Sekunden betrug. Dabei waren bei der Slowakin bei der Zieldurchfahrt noch 1,11 Sekunden Vorsprung auf die letztlich drittplatzierte Schweizerin Michelle Gisin aufgeleuchtet. "Wir beide sind hart am Limit", bezeichnete die US-Amerikanerin das Duell mit Vlhova als "super cool".
Shiffrin war in beiden Läufen Bestzeit gefahren. Etwas, das ihr schon am Vortag an gleicher Stelle im Riesentorlauf gelungen war. Diesen hatte die Atomic-Athletin vor Marta Bassino (It/+1,36) gewonnen. Mit ihrem Doppelsieg machte es Shiffrin ihrer Landsfrau Judy Nagel nach, die vor 50 Jahren beim ersten Weltcup in Lienz ebenso Slalom und Riesentorlauf für sich entschieden hatte.
Dabei war Shiffrin nach ihrem 17. Platz im Riesentorlauf von Courchevel noch eine "Minikrise" nachgesagt worden. Eine, auf die sie mit einem Trainingsblock anstelle der Val-d’Isère-Rennen reagierte. Dieses Formtief kam für sie nicht überraschend.
Nebenwirkungen des Erfolgs
"Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich vergangene Saison 17 Rennen gewonnen habe. Ich musste auf Neustart drücken und mir sagen: Das wird niemals wieder passieren. Konzentrier dich aufs Skifahren!", schilderte Shiffrin. Es sei schwierig, mit der gestiegenen Erwartungshaltung umzugehen.
Mit Rückblick auf das Jahr 2019 meinte sie deshalb: "Ich bin durch viele Veränderungen gegangen, habe viel gelernt. Es fühlt sich an, als ob ich (am Anfang des Jahres) 17 war und nun 24 bin. Ich bin erwachsener geworden." Begleitet wurde ihre sportliche Reifung von persönlichen Erlebnissen wie der Trennung von ihrem Freund, dem französischen Skirennläufer Mathieu Faivre im Sommer, sowie im Oktober dem Tod ihrer geliebten Großmutter Pauline, die zugleich ihr größter Fan war.
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