Daniel Yule gewann Slalom von Madonna di Campiglio
MADONNA DI CAMPIGLIO. Der Schweizer Daniel Yule hat den Weltcup-Slalom von Madonna di Campiglio gewonnen. Manuel Feller wurde Fünfter.
Der Schweizer Daniel Yule ist der Spezialist für Madonna di Campiglio. Der 29-Jährige siegte beim Flutlicht-Slalom-Klassiker am Donnerstag bereits zum dritten Mal in seiner Karriere. Zweiter wurde der Norweger Henrik Kristoffersen mit 0,08 Sekunden Rückstand, Linus Straßer aus Deutschland (+0,18) komplettierte das Podest. Die Österreicher waren mannschaftlich stark mit vier Läufern in den ersten Zehn. Manuel Feller wurde als bester ÖSV-Athlet Fünfter.
Dem Tiroler fehlte etwas mehr als eine halbe Sekunde auf Sieger Yule, der insgesamt bei nun fünf Weltcup-Erfolgen hält. Marco Schwarz schob sich von Platz 17 nach dem ersten Lauf noch auf den sechsten Rang vor. Fabio Gstrein wurde Achter, Adrian Pertl Neunter. Johannes Strolz, wie Gstrein nach dem ersten Durchgang auf Rang sechs liegend, schied in der Entscheidung mit viel Pech aus. Eine aus der Verankerung gerissene Torstange kreuzte seinen Kurs, der Vorarlberger rutschte aus. Es war nicht das erste Mal an diesem Abend, dass sich eine Stange selbstständig gemacht hatte.
Insgesamt elf Stück warf es im Rennen auf die Piste. FIS-Renndirektor Markus Waldner machte defektes Material dafür verantwortlich. Im Speziellen brachen Schrauben an den Torstangen immer wieder ab, wie der Südtiroler im ORF-Interview ausführte. "Das ist höhere Gewalt. Strolz hat einfach Pech gehabt, das tut mir leid für ihn", sagte Waldner. Einen Wiederholungslauf durfte der Vorarlberger nicht in Angriff nehmen, da das Reglement dies nicht vorsieht, so der Offizielle. Ein Fehler eines Torrichters lag nicht vor.
Strolz musste wie im Vorjahr, als er ebenfalls ausgeschieden war, einen Nuller anschreiben. Der Slalom-Silbermedaillengewinner von Peking nahm es einigermaßen gelassen. "Natürlich ärgert es mich. Ich denke, dass ich gut Ski gefahren bin. Aber das gehört einmal dazu, dass man manche Dinge nicht im Griff hat, speziell im Slalom", sagte Strolz. Er meinte aber auch: "Das ist kein Gaudi-Rennen, sondern der Weltcup. Da darf so etwas nicht passieren." Diese Meinung vertrag auch ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer. "Ich bin ein bisschen sauer wegen dem Ausfall. Das darf normalerweise nicht passieren bei einem Weltcup-Rennen, dass es da Materialfehler gibt."
Feller verpasste zwar sein erstes Podest beim Flutlicht-Event im Trentino, war aber dennoch zufrieden. "Den fünften Platz nehme ich gerne mit. Natürlich gibt es da und dort schon noch Arbeit, vor allem auf diesem Hügel", meinte der Tiroler. Er habe sich in Madonna nie richtig leicht getan. Nach dem zweiten Platz in Val d'Isere stimmt aber der Kurs. "Mit einem zweiten und fünften Platz in die Slalom-Saison zu starten ist definitiv akzeptabel. Letztes Jahr bin ich mit zwei Nullern ins Neue Jahr gegangen", erinnerte Feller.
Schwarz gelang vor über 10.000 Zuschauern die erhoffte Aufholjagd, nachdem er den ersten Durchgang für seine Verhältnisse verpatzt hatte. "Da ist es mir leider nicht so geglückt, wie ich mir das vorgenommen habe", so der Kärntner. Platz sechs beruhigte dann wieder: "Das Skifahren passt. Fehlerfrei runterkommen, dann passt es nach ganz vorne auch", erklärte Schwarz.
Gstrein schaffte es mit Startnummer 26 im ersten Lauf noch auf den sechsten Platz. In der Entscheidung ging es noch zwei Ränge zurück. "Ganz zufrieden bin ich natürlich nicht. Da heißt es arbeiten und im Jänner wieder Gas geben. Da hoffe ich, dass ich einmal in zwei Durchgängen schnell bin", sagte der Tiroler. Der Kärntner Pertl war zufrieden über "zwei solide Läufe. Ich traue mich wieder attackieren, ein paar Hakler waren aber dabei. Die Sicherheit kommt, wenn man Ergebnisse hat."
Der zur Halbzeit voran liegende Norweger Lucas Braathen musste sich am Ende mit Rang vier zufriedengeben. Yule war als Vierter des ersten Laufs in die Entscheidung gegangen und fing da den vor ihm fahrenden Kristoffersen noch ab. "Ich hätte gedacht, dass mein Lauf schon sehr gut war", so der Norweger. "Chapeau für Daniel." Der Schweizer durfte in Madonna zum dritten Mal nach 2018 und 2020 wieder strahlen: "Ich habe einfach wahnsinnig viel Spaß, hier zu fahren."
Für Dominik Raschner war das Rennen bereits früh zu Ende. Der Tiroler fädelte nach nur 10,5 Sekunden Laufzeit ein. Auch Simon Rueland fiel bereits im ersten Durchgang aus.
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