402 oberösterreichische Unternehmen meldeten 2023 Insolvenz an
LINZ/WIEN. Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) präsentierte die Statistik: Österreichweit stiegen die Insolvenzen um fast 13 Prozent an.
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 wurden im Bundesland Oberösterreich insgesamt 402 Unternehmensinsolvenzen beantragt, wovon 37 als Sanierungsverfahren (davon eines mit Eigenverwaltung) und 210 als Konkursverfahren (gesamt 247) eröffnet wurden. Ein kleines Plus von einem Prozent, im Vergleichszeitraum des Vorjahres gab es 398 Anträge. Bei den Verfahrenseröffnungen ist ein Anstieg von 12,8 % zu verzeichnen (2023: 247, 2022: 219), was leicht unter dem österreichweiten Durchschnitt (+ 13,65 %) liegt.
In ganz Österreich gab es heuer 4059 Firmeninsolvenzen, fast 13 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahreswert. Damit wurde ein Höchstwert in den letzten fünf Jahren erreicht. Die Branchenstatistik wird angeführt vom Bereich Handel & Kfz-Reparatur, gefolgt vom Baugewerbe und der Sparte Beherbergung und Gastronomie.
- Das größte Insolvenzverfahren in Oberösterreich stellt laut AKV jenes der „Zentrasport Österreich e.Gen“ dar. In diesem Verfahren wurden bislang rund 67 Millionen Euro an Passiva angemeldet. 131 Dienstnehmer sind betroffen. Mehr über die Hintergründe lesen Sie hier.
- Im Verfahren über das Vermögen der „mglass gmbh“ ist die Anmeldungsfrist noch nicht abgelaufen. Die Schuldnerin selbst geht von Passiva in Höhe von rund 32 Millionen Euro aus. Wie der Glasfassadenspezialist MGlass weitergeführt wird, lesen Sie hier.
- Mit den Insolvenzen der „Hitzinger Electric Power GmbH“ (ca. 25 Millionen Euro), der „RTi Austria GmbH“ (ca. 21,5 Millionen Euro), der „BMM Sports GmbH“ (ca. 11,5 Millionen Euro ) und der „Hochrieser GmbH“ (ca. 10 Millionen Euro.) gibt es vier weitere Verfahren in Oberösterreich, bei denen die erwarteten bzw. angemeldeten Passiva im zweistelligen Millionenbereich liegen. Details zur Pleite des Stromanlagenbauers Hitzinger lesen Sie hier.
Privatinsolvenzen: Männer haben höhere Schulden
Im Bereich der Privatinsolvenzen konnte in Oberösterreich im bisherigen Jahr eine Zunahme der Verfahrenseröffnungen um 14,1 Prozent (österreichweit plus sieben Prozent) festgestellt werden. Konkret bedeutet dies gegenüber dem Vergleichszeitraum eine Steigerung von 864 auf 986 eröffnete Schuldenregulierungsverfahren. In 613 Fällen (2022: 568) ist der Schuldner männlich, in 373 (2022: 296) weiblich.
Die Durchschnittsverschuldung liegt bei rund 97.500 Euro. Männliche Schuldner weisen laut AKV mit rund 121.000 Euro den bedeutend höheren Schnitt auf. Die Durchschnittsverschuldung bei weiblichen Schuldnern liegt bei 59.500 Euro. Die meisten Insolvenzfälle (480; 2022: 407) werden, wie auch in den letzten Jahren, in der Alterskategorie der 40 bis 59-jährigen Schuldner verzeichnet.