"Man muss jetzt soziale Unruhen verhindern"
LINZ. Finanz-Professor Teodoro Cocca über Börsenabsturz , Versäumnisse der Politik und die Angst der Anleger.
Der Absturz der Börsen am Donnerstag sei nicht zuletzt auf die unkoordinierte Vorgangsweise der Notenbanken und der internationalen Politik zurückzuführen, sagt der Linzer Universitätsprofessor für Finanzanlage, Teodoro Cocca, im Gespräch mit den OÖNachrichten.
OÖNachrichten: Wie ist die Entwicklung rund um das Coronavirus aus Sicht der Finanzmärkte zu beurteilen?
Es ist nun festgehalten, dass Corona massive Einschnitte in unser Leben gebracht hat. Das hat seinen Preis, besonders wenn das nicht Wochen, sondern Monate dauert. Das haben die Märkte und die Bürger erkannt. Und es ist auch nicht falsch, darüber zu sprechen. Schließlich geht es um existenzielle Ängste.
Wie soll man diesen Ängsten begegnen?
Indem man ein wirtschaftliches Hilfspaket schnürt, das rasch wirkt und verhindert, dass soziale Unruhen entstehen. Man wird sehen, was die Regierung am Wochenende präsentiert.
Was muss das Paket umfassen?
Ganz wichtig ist, dass der produktive Sektor und der Güterverkehr aufrechterhalten werden. Kurzarbeit ist unausweichlich. Es braucht Überbrückungskredite für gute Unternehmen. Es sind viele Firmen, die in eine Notsituation kommen werden.
Am Donnerstag sind die Börsen in einem Maß abgestürzt, wie es die wenigsten bisher erlebt haben. Was ist hier passiert?
Die Panik ist während der Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde ausgebrochen, die sinngemäß erklärte, Corona sei nicht das Problem der EZB. Das hat den Markt komplett verunsichert. Dazu kamen die Aussagen von Donald Trump, der die Gefahr dieses Virus nicht offensichtlich nicht erkennen wollte. Daraus ergab sich die Frage: Wer schaut jetzt auf die Ökonomie?
Das heißt, es war nicht erkennbar, wer sich aus ökonomischer Sicht um die wirtschaftlichen Auswirkungen kümmert?
Es bräuchte eine konzertierte Aktien der Notenbanken, eine gemeinsame Vorgangsweise von G20 und G7. Das hat man schon bei kleineren Problemen getan. Sonst bleiben die Anleger verunsichert.
Gibt es da auch positive Anzeichen?
Die EZB reagiert schon, auch die Ankündigung der Deutschen, unbegrenzt Kredit zu geben, geht in diese Richtung. Das sind Signale, die es jetzt braucht, weil wir etwa mit Italien ein besonders betroffenes Land mit einem hohen Schuldenberg haben. (dm)
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Die Schlussfolgerungen zu Lagarde in der Disziplin Asset Management sind auch rührend. Was sagt der gelernte Schweizer und Börsenfan dann dazu: Mario Draghi in der Financial Times https://www.ft.com/content/c6d2de3a-6ec5-11ea-89df-41bea055720b
jetzt haben auch die Börsen verdammt viel eingebüßt und das Märchen von ewigen Wachstum hat jetzt Schiffbruch erlitten.
Das wird nicht so schnell wieder möglich sein, dass sich Kapitalisten die halbe Welt kaufen und damit noch reicher werden, wofür die Armen dieser Welt ärmer werden und verhungern.
Vielleicht kann Herr Cocca mal mit Herrn Holzmann reden über das Verhindern von sozialen Unruhen. Dieses Metier wie auch Assetmanagement hat generell überholte Ansätze: https://www.derstandard.at/story/2000115851717/nationalbankchef-holzmann-sicherstellen-dass-nur-die-ueberlebensfaehigen-firmen-ueberleben
Herrn Prof Cocca fliegen gerade seine Börsen um die Ohren und erneut, stehen viele seiner Thesen völlig in Frage. Speziell die zu Pensionsfonds und Aktien als Vorsorgeinstrument usw. Auch seine Schuldzuweisungen an die Politik sind unerträglich. Wieder einmal kann uns nur der Staat halbwegs sichern und retten. Die Wirtschaft ist nichts als ein Mittel zum Zweck für Menschen, keine Religion oder gar irgend eine Art von Sicherung. Ich hoffe, dass man nach der Krise ua seine Thesen in Ruhe diskutieren kann. In sozialen Fragen dienen sie nur als abschreckendes Beispiel.
Ich habe Herrn Finanz-Professor Teodoro Cocca einmal persönlich kennen gelernt. Ich bin entsetzt, dass er von sich aus soziale Unruhen ins Spiel bringt. Ich hatte ihn intelligenter eingestuft.
Soziale Unruhen werden aber kaum von Unternehmer_innen ausgehen. Sie können sie bei Bedarf höchstens schüren oder für sich nutzen. Mindestens genau so wichtig wäre es jetzt, ein bedingungsloses Grundeinkommen einzuführen um jene abzufedern, deren Einkommen, und oft sogar der Versicherungsschutz, ausfällt. Die Dauer der Krise dürfte zwar zeitlich begrenzt sein, aber genaues kann auch niemand sagen. Zudem ist in Hinkunft noch öfters mit derartigen Pandemien zu rechnen. Die Reaktion der Regierung ist nachvollziehbar und angebracht. Aber für viele hart arbeitende Bürger_innen bedeuten sie tiefe Einschnitte ins Jahreseinkommen, oftmals direkte Liquiditätsprobleme und auch noch den Entfall des Versicherungsschutzes. Ein BGE würde hier Abhilfe schaffen.
Spekulanten-Cocca, unseriös wie eh und je.
Immer wird mit dem Finger auf andere gezeigt. Mal die EZB, mal ein Land, mal irgendwohin. Wie ein kleines Kind.
Bei den Kursen komme ich mir vor wie ein kleinet Junge in einem Spielzeug-Outlet.
Und wo an der Kasse noch einmal 50 % Rabatt abgezogen werden.
Hochkonjunktur für Spekulanten! Uns hilft das nicht!
Den Allermeisten sehr wohl! Egal ob Pensionsfonds oder Lebensversicherung, fast alle Menschen sind über diese Player ebenfalls Nutznießer von Spekulation.
"Die EZB reagiert schon, auch die Ankündigung der Deutschen, unbegrenzt Kredit zu geben, geht in diese Richtung. Das sind Signale, die es jetzt braucht, weil wir etwa mit Italien ein besonders betroffenes Land mit einem hohen Schuldenberg haben. (dm)"
🤣
Es wird alles verkauft was noch im Portfolio ist, denn der Mangel an barem ist so groß wie nie zuvor!
Jetzt haben die Großen das Sagen, die Fond´s und die Banken, alle lauern auf das Geld der Privatanleger, sie wollen immer die Ersten sein welche davon profitieren und nach einer zweckbedingten kurzen Erholung wird es wieder steil bergab gehen an den Börsen! 📉
OÖN, bitte beim nächsten Mal zu ähnlichen Themen Marie Laveaux in New Orleans interviewen. Als Wahrsagerin hat sie zwar von wirtschaftlichen Dingen auch keinen Tau, und liest ebenso aus dem Kaffeesud - das jedoch unterhaltsam, und ihr Foto macht was her: Katze auf dem Buckel, Knochen im Dutt.