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Was Shrinkflation ist und wie sie uns beim Einkaufen betrifft

Von Sarah Kowatschek, 24. Jänner 2024, 12:33 Uhr
Gummibären Haribo
Elf Gummibären weniger pro Packung - auch Haribo hat die Füllmenge verringert. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Der Verein für Konsumenteninformation hat Toilettenpapier getestet. Das Ergebnis: Die meisten Marken sind kleiner und teurer geworden. Was Shrinkflation bedeutet und welche Produkte diese noch betrifft.

Die Verpackung sieht aus wie immer, der Preis ist der gleiche - nur der Inhalt ist weniger geworden. Die versteckte Preiserhöhung - auch "Shrinkflation" genannt (setzt sich zusammen aus "shrink", also schrumpfen, und Inflation) - fällt Konsumenten selten auf. Nur der Grundpreis ändert sich - dieser bezieht sich meist auf einen Kilo, 100 Gramm oder einen Liter. Um Überraschungen zu vermeiden, raten Konsumentenschützer daher, bei Produkten immer diesen Preis zu vergleichen anstatt des tatsächlichen Produktpreises. Der Grundpreis muss bei den meisten Lebensmitteln am Preisschild angegeben werden. 

Nicht nur Eis, Joghurt, Chips und Co. sind von diesem Phänomen betroffen. Auch in Drogerien: Aktuell hat der VKI beispielsweise Toilettenpapier getestet. Bei einem Großteil der 23 Produkte ist der Preis gestiegen, der Packungsinhalt aber geschrumpft. 

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) bietet auf seiner Website einen Lebensmittel-Check. Konsumenten können Produkte, durch die sie sich getäuscht fühlen, beim VKI melden. Dort  werden die Hinweise von einer Fachabteilung geprüft, auch die Hersteller bekommen die Möglichkeit zu einer Stellungnahme. Die Produkt-Checks sind auf der Website des VKI aufgelistet. 

Prominente Beispiele für "Shrinkflation":

  • Mirabell Mozarttaler und Mozartkugeln: Im Oktober meldete der VKI, dass sich ein Stück weniger in jeder Packung befindet als früher - zum gleichen Preis. An der Packung ist das aber nicht erkennbar - diese ist gleich groß geblieben. Die Firma Mondelez gibt in einer Stellungnahme im August 2023 unter anderem "veränderte Konsumentenbedürfnisse und Trends" als Gründe für die veränderte Füllmenge an. 
  • Snack Fun Baby Brezel von Hofer: Die Verpackungsgröße wurde nicht geändert, der Preis aber erhöht und die Füllmenge verringert. 25 Gramm weniger Brezeln befinden sich in einer Packung. Laut Hofer wurde dieser Schritt gemacht, um das Produkt weiterhin "über österreichische Herstellung bezogen werden kann". (Stellungnahme vom August 2023)
  • Spar Natur pur Bio-Brokkoli: Auch hier ist der Preis gleich geblieben, obwohl nicht mehr 600 Gramm, sondern 540 Gramm Brokkoli enthalten sind. 
  • Alpro Joghurt von Danone: Etwas transparenter gestaltete Danone die Shrinkflation beim veganen Naturjoghurt. Der Becher wurde kleiner, der Preis stieg allerdings um fast 40 Prozent. Danone beruft sich im Juni in einer Stellungnahme auf die Preissteigerungen sowohl bei der Beschaffung als auch in der Produktion. 
  • Eskimo Nogger: Im Juli veröffentlichte der VKI einen Lebensmittel-Check, in dem das Stieleis "Nogger" kritisiert wird. Statt sechs Stück Stieleis befinden sich in dem gleich groß gebliebenen Karton nur noch fünf Stück. Der Preis hat sich nicht verändert. Ähnlich wie Danone argumentiert im Juni auch Unilever Deutschland auf die Anfrage des VKI: Gestiegener Energie- und Rohstoffpreise hätten die veränderte Verpackungsgröße und den höheren Preis nötig gemacht. 
  • Haribo: Auch Haribo hat seine Packungsgröße verringert, wie der VKI bereits im Dezember 2022 veröffentlichte. Statt 200 Gramm sind nun 175 Gramm in einer Packung enthalten - das sind elf Bären weniger. Der Preis ändert sich aber nicht. 
  • Auch Pringles Original, Thea Margarine und Knabbernossi Famliy-Pack führt die Arbeiterkammer Oberösterreich als Beispiele für Shrinkflation an. 

Viele Hersteller geben in ihren Stellungnahmen außerdem an, dass sie bei der finalen Preisgestaltung nicht mitreden können. Den Endpreis bestimme der Händler. Daher lohnt es sich, Preise zu vergleichen, sagen Konsumentenschützer. 

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Autorin
Sarah Kowatschek
Sarah Kowatschek
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9  Kommentare
9  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
RonaldWeinberger (276 Kommentare)
am 24.01.2024 16:59

Apropos Klopapier:
Kein Wunder, dass bei diesen derart abgemagerten Rollen manche wie folgt aus der Rolle zu fallen wünschen:

Hundertdreiunddreissig Rollen
Klopapier sich trollen wollen.
Rasch gerät ein solcher Plan
in Vergessenheit, woran
man erkennt, wie hirnlos Rollen
sind, die mir-nix-dir-nix türmen wollen.

(Wem solche und ähnliche humorige "Schräg-Lyrik" zusagt, findet viel mehr davon in meinem schmalen Buch "199+1 absurde & alberne Reime" (Studia Universitätsverlag), in dem man auf S. 48 das obige Gedichterl vorfindet).

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.472 Kommentare)
am 24.01.2024 16:25

"veränderte Konsumentenbedürfnisse"... Die haben einen Klescher!

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betterthantherest (38.285 Kommentare)
am 24.01.2024 16:31

Ihnen waren 250 g Soletti nicht zu viel und Sie sind nicht begeistert dass der Hersteller Kelly die Füllmenge auf 230 g abgesenkt hat?
Damit Sie nicht groß nachdenken müssen ist der Preis gleich geblieben.
Der Mensch braucht Fixpunkte im Leben!

Ihre Undankbarkeit ist wirklich schlimm!

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hasta (3.037 Kommentare)
am 24.01.2024 16:22

Solche "Mätzchen" der Hersteller sollten von staatlicher Seite unterbunden werden. Wenn die Menge verringert wird hat auch der Preis zu sinken. Wenn jedoch die Produktionskosten gestiegen sind ist ein höherer Preis gerechtfertigt.

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Ybbstaler (1.318 Kommentare)
am 24.01.2024 13:34

Die Liste lässt sich noch lange fortsetzen. Eine besonders unsympathische weil hinterlistige Form der Teuerung. Danke an den VKI, dass er das zumindest aufdeckt und anprangert. Machen kann man eh nichts, außer bewusster einkaufen.

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betterthantherest (38.285 Kommentare)
am 24.01.2024 16:22

richtig - man kann bewusst kaufen.

Jene Produkte meiden bei denen Ihnen Shrinkflation auffällt und das Produkt vom Mitbewerb kaufen wenn dessen Preis halbwegs passt.

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betterthantherest (38.285 Kommentare)
am 24.01.2024 16:42

bewusst kaufen - z. B. beim Produkt Soletti.
Einfach das No-Name Produkt beim Hofer kaufen.

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euro (247 Kommentare)
am 24.01.2024 12:47

Abzocke immer und überall ....

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betterthantherest (38.285 Kommentare)
am 24.01.2024 16:34

Gierflation überall.

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