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Vor einem Jahr begann der Fall von Rene Benko

Von nachrichten.at/apa, 27. Oktober 2024, 09:22 Uhr
Signa Holding: 6,5 Milliarden Euro bestritten
Rene Benko, Gründer von Signa Bild: APA/dpa/Marcel Kusch

WIEN. Der Baustopp beim halbfertigen Hamburger Wolkenkratzer Elbtower und die Insolvenz der Sport-Webshops-Gruppe Signa Sports United am 27. Oktober 2023 gelten unter Marktbeobachtern als die ersten fallenden Dominosteine beim Niedergang der Immobiliengruppe Signa rund um den Tiroler Investor Réné Benko.

Auch ein Jahr später steht die Baustelle in Hamburg noch still. Einzelne Online-Händler von Signa Sports United sind verkauft, der Großteil der Beschäftigten verlor seinen Job.

Die deutsche Baufirma Lupp stellte beim Hamburger Prestigeprojekt in der HafenCity wegen ausstehender Signa-Zahlungen vor genau einem Jahr die Arbeiten ein. Der Elbtower sollte 245 Meter hoch werden, der Rohbau ist derzeit rund 100 Meter hoch. Die Gesamtkosten hatte die Signa zu Baubeginn mit 1 Milliarden Euro bezifferte. Im Jänner 2024 wurde das Projekt offiziell gestoppt, weil die Elbtower-Gesellschaft nach der Zahlungsunfähigkeit des Flaggschiffs Signa Prime ebenfalls Insolvenz anmeldete.

Investorenlösung

Bald soll eine Investorenlösung für den Elbtower gefunden werden. "Wir haben noch bis zum 31. Oktober Zeit, bis dahin möchte unser Konsortium dem Insolvenzverwalter ein Kaufangebot für den Elbtower machen", sagte der Hamburger Immobilienunternehmer Dieter Becken kürzlich dem deutschen "Abendblatt". Auch der Signa-Investor und Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne hatte im Sommer Interesse bekundet, mit einem Konsortium den Elbtower zu vollenden.

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Nach der Insolvenz der Signa Holding Ende November 2023 sowie von Signa Prime und Signa Development Ende Dezember 2023 ist auch die Baustelle beim Kaufhaus- und Hotelprojekt Lamarr in Wien zum Erliegen gekommen. Der Wiener Investor Georg Stumpf hat das unfertige Signa-Bauprojekt in der Wiener Mariahilfer Straße erst vor kurzem übernommen - laut "Kurier" um 100 Millionen Euro.

Neben den Immobilien-Großprojekten hatte sich die Signa-Gruppe finanziell mit ihrem Handelsgeschäft - unter anderem Galeria Karstadt Kaufhof, SportScheck, Signa Sports United - übernommen. Gemeinsam mit der thailändischen Central Group der Familie Chirathivat war Signa an Globus in der Schweiz, am KaDeWe in Berlin und an Selfridges in Großbritannien beteiligt.

Signa Sports United

Zu Signa Sports United gehörten unter anderem die Händler Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de und Bikester. Mit 80 Online-Shops erzielte man in Spitzenzeiten noch einen Jahresumsatz von 1 Milliarden Euro, Mitte 2023 wurde aber ein Verlust von 180,5 Millionen Euro vermeldet. Tennis-Point, WiggleCRC, Fahrrad.de und Bikester wurden im Rahmen der Insolvenzverfahren verkauft.

Signa Sports United war als Aktiengesellschaft in den Niederlanden eingetragen, hatte jedoch seinen Hauptsitz in Berlin und notierte an der New Yorker Börse. Seit dem Börsengang 2021 schrumpfte die Bewertung von 3,2 Milliarden Dollar (3 Milliarden Euro) auf nahezu null beim Börsenexit im Oktober 2023.

Aktionärinnen und Aktionäre der insolventen Signa Sports United (SSU) haben im Frühjahr bei einem Gericht in Amsterdam ein Verfahren ins Laufen gebracht. Die deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und niederländische Anlegerschützer wollen vor Gericht Schadenersatz für aus ihrer Sicht geschädigte Anteilseignerinnen und -eigner erstreiten.

Die von Gläubigerinnen und Gläubigern angemeldeten Insolvenzforderungen in Österreich gegenüber Signa-Gesellschaften und Benko als Unternehmer sowie der Benko Privatstiftung beliefen sich zuletzt auf über 25 Milliarden Euro. Von den Masseverwaltern wurde aber nur ein Bruchteil anerkannt. In Deutschland, Luxemburg und der Schweiz sind noch weitere Signa-Gesellschaften insolvent.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Kopfnuss (11.260 Kommentare)
am 28.10.2024 14:58

"Vor einem Jahr begann der Fall von Rene Benko"

Nein, er begann deutlich früher.
Nur in Österreich wartete man noch ab, aber in Deutschland ermittelte die StA deutlich früher.

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kirchham (2.623 Kommentare)
am 27.10.2024 16:58

Sitzt der noch immer nicht im Knast.

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Gugelbua (33.166 Kommentare)
am 27.10.2024 10:27

wird sich doch noch 10 Jahre oder mehr dahinschleppen, bis vieles versickert ist😁

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Peter1983 (2.551 Kommentare)
am 28.10.2024 09:40

Naja - ich glaube, dass "Abu Dhabi-Inkasso" nicht so lange zusehen wird ;-)

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Philantrop (1.057 Kommentare)
am 27.10.2024 10:15

Er hat schon VOR einem Jahr 315 Milliönchen über Privatstifungen verschoben.

Und in München schob der zwecks Geldwäsche über Luxemburg gleich ein Milliardchen irgendwohin.

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dalli18 (2.906 Kommentare)
am 27.10.2024 10:16

Meiner Meinung gehört der schon längst eingesperrt. Unglaublich, welchen Schaden der angerichtet hat?

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Gugelbua (33.166 Kommentare)
am 27.10.2024 10:29

denke sein Schweige über Mitbeteiligte schützt ihn 😜

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.472 Kommentare)
am 27.10.2024 09:39

Wie schnell doch so ein Jahr vergeht...

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berufstaetiger (216 Kommentare)
am 27.10.2024 09:46

…super posting, gratuliere!

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dalli18 (2.906 Kommentare)
am 27.10.2024 10:15

Interessant ist ja dass man Benko nicht einsperren kann oder will? Bin da jezt kein Experte im Strafrecht aber meiner Meinung war er ja faktischer Geschäftsführer und die ganze Gruppe ist doch in Wirklichkeit schon viel früher überschuldet gewesen. Die haben ja am Ende nur mehr Löcher gestopft. So gesehen müsste man ihn bspw. wegen Konkursverschleppung einsperren können.

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MaxXI (1.675 Kommentare)
am 27.10.2024 10:19

....und Benko geht's trotzdem gut...

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