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Neues System: Post will den Paketumschlag verdoppeln

01. September 2018, 00:04 Uhr
Neues System: Post will den Paketumschlag verdoppeln
Post-Logistikchef Peter Umundum (Mitte) mit den Erfindern Andreas Wolfschluckner und Matthias Fritz (re.) Bild: Post AG

ALLHAMING. "Rapid Unloader" erstmals im Logistikzentrum Allhaming getestet.

Zeit ist in der Logistikbranche Gold. Weil der Paketmarkt wegen der hohen Nachfrage jedes Jahr um 15 Prozent wächst, sind die Unternehmen gefordert, Schritt zu halten. Der heimische Marktführer, die Post, wagt nun einen neuen Vorstoß: Ein automatisches Paket-Entladesystem namens "Rapid Unloader" soll Entladezeiten reduzieren und Mitarbeiter entlasten. Gestern, Freitag, wurde das System erstmals im Logistikzentrum der Post in Allhaming vorgestellt.

Den Rapid Unloader hat die Post gemeinsam mit dem Grazer Start-up Parcel Handling Solutions (PHS) entwickelt. Andreas Wolfschluckner und Matthias Fritz gründeten die steirische Firma 2017. Die beiden stießen als Universitätsassistenten am Institut für Technische Logistik der Technischen Uni Graz auf folgendes Problem: In Verteilzentren von Logistikern müssen Pakete großteils händisch von Lkw auf Fließbänder entladen werden. Das kostet Personal und Zeit.

"Europaweit finden jährlich rund acht Millionen Entladevorgänge statt, bei uns sind es rund 400.000", sagt Post-Logistikchef Peter Umundum. Künftig sollen diese Vorgänge um mindestens das Doppelte beschleunigt werden. Das System besteht aus einer mobilen Einheit mit ausziehbarem Fördergurt und einer stationären Einheit, die am Entladetor im Logistikzentrum steht. Die Entladung erfolgt automatisch. Pro Stunde können so etwa 2000 bis 3000 Pakete aus Containern befördert werden, sagt PHS-Geschäftsführer Wolfschluckner.

500.000 Euro investiert

Im Verteilzentrum in Allhaming, wohin die Post 2014 vom Linzer Hauptbahnhof übersiedelt ist, werden pro Stunde 9000 bis 10.500 Pakete sortiert. 155 Mitarbeiter sind beschäftigt. Seit drei Monaten wird das neue System getestet. Insgesamt wurden 500.000 Euro investiert.

Der Rapid Unloader soll nun ebenso in anderen Logistikzentren der Post zum Einsatz kommen. Zudem wollen die PHS-Chefs ihre Erfindung im nächsten Jahr auch anderen Anbietern zur Verfügung stellen. Derzeit laufe noch die Suche nach einem industriellen Partner für die Maschinen, heißt es. Die Post ist an PHS zu 26 Prozent beteiligt.

Im vergangenen Jahr transportierte die Post 97 Millionen Pakete, auf dem gesamten Heimmarkt waren es 200 Millionen. Diese Zahlen seien mit ein Grund, warum die Post neue Technologien entwickle, sagt Umundum. Bis 2021 sollen 500 Millionen Euro investiert werden, der Löwenanteil davon soll in die Logistik-Infrastruktur fließen. Die Sortierleistung soll dann auf 100.000 Pakete pro Stunde steigen, derzeit ist es die Hälfte.

Bei der Post setzten 20.524 Beschäftigte im Vorjahr 1,94 Milliarden Euro um. (rom)

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18  Kommentare
18  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
primavera13 (4.190 Kommentare)
am 05.09.2018 11:04

Das Paketvolumen steigt ständig, das Personal bei der Post und den anderen Paketzustellern aber bei weitem nicht in diesem Ausmaß.

Die Paketzusteller haben einen irren Stress, werden auch nach einem 10 Stunden-Arbeitstag kaum fertig mit der Zustellung. Da schleichen sich natürlich Fehler ein, es wird nicht mehr geläutet bei den Kunden zuhause oft nicht einmal ein Zettel dagelassen.

Ja und kosten darf die Paketzustellung auch fast nichts mehr. Das sind alles keine guten Voraussetzungen für ein funktionierendes System.

Geiz ist eben geil!
Das funktioniert aber nur auf Kosten der Zusteller
und auf Kosten der Zustellqualität!

Privatisierung macht Dienstleistungen oft billiger aber zumeist die Qualität auch deutlich schlechter. Die Arbeitsbedingungen ebenso.

Paketzustellung, Briefzustellung, Handynetze, Internet etc.
Von nichts kommt eben nichts!

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 02.09.2018 23:02

Es wurde mir 2 Tage online angekündigt ein Paket von der Post zwischen xxx und xxx Uhr zu erhalten. War dafür immer zu Hause, aber da kam nichts an, ich fand nur am nächsten Tag im Briefkasten diesen gelben Zettel vor um das Paket am Postamt abzuholen.
Fazit: Wenn die Möglichkeit besteht einen anderen Zusteller auszuwählen, dann keinesfalls mehr die österreichische Post.

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Gugelbua (33.009 Kommentare)
am 01.09.2018 16:48

ich wäre schon froh wenn die normalen Pakete/Postsendungen ankommen !!!
Seit Wochen warte ich auf ein Paket, die nachfrage bei der Firma hat ergeben das Paket wurde schon vor Tagen versendet und liegt seit 7 Tagen in der Abholstation, nur ich hab nie eine Verständigung erhalten geschweige von einer Zustellung durch den Paketdienst , was nützt die beste Logistik wenn die Mittarbeiter nicht mitspielen bei der Personalpolitik ! traurig

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reibungslos (15.182 Kommentare)
am 01.09.2018 23:25

Den Benachrichtigungszettel hat eben jemand anderer bekommen. Ich bekomme regelmäßig Post, die nicht mir gehört, teilweise sogar für Leute in anderen Gemeinden bestimmt.

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amha (12.698 Kommentare)
am 01.09.2018 16:37

Das vermutilch schlechteste Unternehmen Österreichs! Ich habe dort in den letzten Jahren KEINEN Mitarbeiter mit Verstand + Kompetenz + Kundenorientierung getroffen. Die sind dort schon froh, wenn eines dieser drei Kriterien so halbwegs erfüllt wird.

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Steuerzahler2000 (4.198 Kommentare)
am 01.09.2018 14:16

Die Post sollte lieber erst das ordentliche Zustellen lernen !
Vergangene Woche habe ich auf zwei Paket gewartet und gegen Mittag dann den Benachrichtigungszettel im Postkasten gefunden ...
Ich wusste dass Pakete kommen, war zuhause und habe auf ein Klingeln gewartet - UMSONST !

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 01.09.2018 16:29

Aus eigener Erfahrung: In einem solchen Fall sofort (!) sich über's Internet (post.at?) mit Zeitangabe beschweren. Das ist recht wirksam, wie ich weiß. Vor allem die Urlaubsvertretungen des jeweils gewohnten Zustellers sind da recht freudig mit dem berüchtigten "gelben Zettel" um sich den Aufstieg in den 2. Stock eines Wohnhauses zu ersparen grinsen

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Gugelbua (33.009 Kommentare)
am 01.09.2018 16:52

beschweren grinsen grinsen grinsen
Es bring mehr einen Grabstein sein Anliegen zu sagen grinsen

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reibungslos (15.182 Kommentare)
am 01.09.2018 23:27

Man kann seine Beschwerde auch ausdrucken und den Zettel an einen Baum heften. Da haben wenigstens auch andere was davon.

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 01.09.2018 16:36

Aus eigener Erfahrung: In einem solchen Fall sofort (!) sich über's Internet (post.at?) mit Zeitangabe beschweren. Das ist recht wirksam, wie ich weiß. Vor allem die Urlaubsvertretungen des jeweils gewohnten Zustellers sind da recht freudig mit dem berüchtigten "gelben Zettel" um sich den Aufstieg in den 2. Stock eines Wohnhauses zu ersparen grinsen

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observer (22.569 Kommentare)
am 01.09.2018 09:50

Doie Post soll aml ihr Paketverfogungssystem verbessern, dass das wirklcih am letzen Stand ist. Kürzlich erst erlebt - am Vortag noch weit entfernt - am nächsten Tag in der Früh dann aber angeliefert. Das System wurde dann kurz vor der Anlieferung aktualisiert - es wurden diverse Zwischenstationen, die schon am Vortag durchlaufen wurden aber nicht angezeigt wurden, einfach nachgetragen. So ein System nutzt nur, wenn es tatsächlich halbwegs akuell ist, sonst ist es für die Würst.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 01.09.2018 08:13

Das Wichtigste ist der Abbau vom Personal - damit braucht man auch bald keine Überstunden und Krankenstände mehr berücksichtigen.

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demokrat (800 Kommentare)
am 01.09.2018 09:00

Urlaub nicht vergessen, die Urlaubsvertretung unseres Zustellers war in den ersten Tagen so was von überfordert.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 01.09.2018 08:11

Man könnte um das Geld ja auch das Personal zum Laden und Entladen aufstocken, der Laden läuft ja eh schier rund um die Uhr mit den nächtlichen Lieferungen, aber zusätzliche Arbeitskräfte kann man ja nicht als Investition von der Steuer abschreiben. Dafür kann man ein paar blaue Briefe versenden und ein Manager bekommt ein sattes Boni für die Kosteneinsparung.

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demokrat (800 Kommentare)
am 01.09.2018 08:54

Von Betriebswirtschaft keine Ahnung. Ausgaben für Arbeitskräfte sind sofort zu 100% steuermindernd wirksam, daher kann man sie nicht abschreiben!
Früher haben übrigens billige Zivildiener bei der Post Pakerl geschupft, da hat sich die Automatisation nicht gelohnt.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 01.09.2018 20:32

Und darum muss man heute noch mehr Leute durch Maschinen ersetzen. Anstatt dem sehr oft ebenso schlechtem Mitbewerb* eine echte Latte zu setzen?
Ich persönlich habe nur das Riesenglück, dass ich halt einer der ersten Paketempfänger am Morgen bin (~7:15) und der Postler weiss, dass es eine €uro für den Kaffeeautomaten gibt, wenn ich noch daheim bin, was ihn für den relativ weiten Weg über Stufen und Waschbetonplatten durch sattes Grünland entschädigt. zwinkern

*vom "Mitbewerb" kleben oft Zettel an der Tür der Wohneinheit, dass das Paket nicht zugestellt werden konnte samt Abholadresse. Natürlich mit völlig falscher Hausnummer, wo der Name nicht mal bei den Klingeltasten aufscheint, kein Einzelfall. Oder es werden kleine Pakete einfach vor der Wohnung abgelegt, ohne Bestätigung, auch kein Einzelfall, habe gerade heute mit einem solchen Fall zu tun gehabt wegen einem Ersatzteil für eine Firma, bei der ich nebenbei geringfügig beschäftigt fallweise Reparaturen an elektronischen Geräten mache.

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Digitalis (3.621 Kommentare)
am 01.09.2018 16:35

Ganz einfach: Die Anschaffung eines automatisierten Entladesystems ist eine einmalige Aufwändung, die Jahr für Jahr im Wertansatz abzuschreiben ist.

Jeder neue Mitarbeiter bekommt zum Anfangsgehalt dann jährlich schon einmal die "übliche" Lohnrunde auf den Bezug drauf und dann natürlich alle zwei Jahr noch den Biennalsprung dazu....Ja, ja "der Mensch ist das Wertvollste" in einem Betrieb. Deshalb auch das Teuerste - und damit muss jedes Unternehmen sehr sorgfälig-sparsam damit umgehen grinsen

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affibaffi (867 Kommentare)
am 01.09.2018 05:55

Die sollen lieber Deutschkurse für Zusteller einrichten !

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