Rübig-Gruppe baut Standorte in Wels und USA aus
WELS. Metallunternehmen feiert 70-jähriges Bestehen – Umsatz steigt heuer zweistellig, Expansion auch in Asien.
1946 als Schmiede gegründet, hat sich das Welser Unternehmen Rübig zu einer Metall- und Technologiegruppe mit vier Standorten in Wels und je einem in Deutschland, der Slowakei und den USA entwickelt. Rechtzeitig zum 70-jährigen Firmenjubiläum, das gestern, Freitag, gefeiert wurde, kam das Okay für einen neuen Auftrag des britischen Flugzeugturbinenherstellers Rolls-Royce. Rübig übernimmt hier die Wärmebehandlung von Kugellagern.
Weitere Beispiele der auf Härte-, Schmiede- und Anlagentechnik spezialisierten Firma: der selbst produzierte Sicherheits-Klappstecker für den Porsche GT3 und die Wärmebehandlung von Zylindern für BMW-Autos. Rübig stellt außerdem Anlagen her, mit denen Oberflächen von Bauteilen etwa für Rennauto-Motoren widerstandsfähig gemacht werden. "Wir haben uns bei den Produktgruppen in den vergangenen 20 Jahren breit aufgestellt und treiben die Internationalisierung voran. Das macht sich bezahlt", sagt Firmenchef Günter Rübig.
Der Umsatz dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) 58 Millionen Euro erreichen, ein Plus von zwölf Prozent. Man habe den Ausblick für 2019/20 nun von 60 auf 65 Millionen Euro angehoben, sagt Finanzchef Robert Horvath. Der Cashflow liege aktuell im zweistelligen Prozentbereich. Auch wenn Österreich und Europa weiter den größten Umsatzbeitrag liefern, findet das Wachstum besonders auf anderen Kontinenten statt.
Darum baut Rübig derzeit den 2013 eröffneten Vetriebsstandort in den USA aus. Außerdem ist angedacht, in China und Indien entweder einen Exklusivvertrieb oder eigene Niederlassungen zu installieren. Von der Expansion profitiere letztlich auch der Standort Österreich, sagt Rübig: "Das ist bei unserem vor drei Jahren eröffneten Werk in der Slowakei nicht anders."
28 Millionen Euro Investitionen
Die bis 2019 geplanten Investitionen von 28 Millionen Euro werden zu zwei Dritteln in Wels getätigt, die Kapazitäten werden erweitert. 350 der 400 Mitarbeiter sind in Wels tätig. Derzeit sind 29 Lehrlinge beschäftigt. "An die zehn Prozent des Umsatzes werden jährlich in die Forschung gesteckt", sagt Technikchef Walter Hacker.
Neben Günter sind auch dessen Bruder, der EU-Parlamentarier Paul, sowie deren Vater und Cousin, Helmut und Wolfgang, an der Rübig-Gruppe beteiligt. An einer Nachfolgelösung werde derzeit gearbeitet, sagt Günter Rübig. Hier könnten sowohl Familienmitglieder als auch Manager eine Rolle spielen. (az)
Rübig-Gruppe
Fakten 2015/16 (Ende März):
Umsatz: 52 Mio. Euro (+8 %)
Mitarbeiter: 400 (+60)
Exportquote: 50 Prozent
Branche: Anlagen-, Härte-, Schmiede-, Motortechnik, Alu
Unternehmensgeschichte:
1946: Franz Rübig und die Söhne Helmut und Herbert gründen eine Schmiede in Wels, wo bis heute vier Standorte entstehen
1978: Erste Niederlassung im Ausland (Deutschland)
1993: Helmut bzw. Herbert übergeben die Firma an die Söhne Günter, Paul bzw. Wolfgang
2013: Eröffnung Werk in der Slowakei und US-Niederlassung
2015: Neues Werk in Deutschland eröffnet
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