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"Chucks": Der Himmel in der Hölle

Von Nora Bruckmüller, 26. September 2015, 00:04 Uhr
Chucks
A. Posch, M. Subramaniam Bild: Stadtkino

„Chucks“: Ein herzerwärmend wie tragischer Film

Der Film „Chucks“ ist ein Streifen über die Liebe, aber trotzdem kein typischer Liebesfilm. Unter der Regie von Sabine Hiebler und Gerhard Ertl („Anfang 80“) entwickelte sich die filmische Adaption von Cornelia Travniceks gleichnamigem Roman (2012) zu einem wohltuenden Gegenentwurf des Kitschs.

Wie die Hauptfiguren Mae (Anna Posch) und Paul (Markus Subramaniam) sich finden und auffangen, läuft nicht wie sonst auf perfektes Glück hinaus. Es geht um Endlichkeit und darum, dass die Realität oft mehr Hölle als Himmel ist. Mae hat die Schule geschmissen und einen Bewährungshelfer, der die Graffiti-Sprayerin zu Sozialstunden in der Aidshilfe Wien zwingt. Dort lernt sie Paul kennen, HIV-positiv. Diesen schlechten Umständen setzen Posch und Subramaniam, Darsteller am Landestheater Linz, viel Zärtlichkeit entgegen. Posch legt Mae als renitenten Rotschopf mit viel Feuer an. Mit jener Sturheit, mit der sie sonst andere abblockt, rennt sie gegen Paul an. Subramaniam macht ihr die Mauer, aber gekonnt mit Sanftmut gepolstert. Eingebettet ist ihre Geschichte in Bildern, die von Verfall erzählen, aber schön sind – wie jenes von Mae, die nach einer Nacht im Freien ihr Haar auf dem dreckigen Boden ausbreitet.

Ein hinreißender Film mit Tiefgang bis zum harten Ende, bei dem bloß die kühlen Klänge von Anja Plaschg („Soap & Skin“) ein paar Mal zu sehr ablenken.

Chucks: Ö 2015, Regie: Sabine Hiebler, Gerhard Ertl, 93 M.,

OÖN Bewertung:

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