Der Drei-Sterne-Koch aus Gurten
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll", sagt Michael Bauböck vom Restaurant Steirereck am Stadtpark. Aber zumindest strahlt der Koch annähernd wie Sirius, der hellste Stern, der am Himmel zu finden ist. Bauböck ist mit drei Sternen ein Meisterstück gelungen, das nur wenige Köche weltweit in ihrem Leben schaffen. Als Österreicher in Österreich ist er mit Heinz Reitbauer sowieso der Erste. Auch wenn viele Insider vermuteten, dass die Sterne für das Steirereck überfällig waren, so gibt sich Bauböck bescheiden. "Es ist surreal. Wir haben nicht damit gerechnet." Die Sterne am Jackett sind real und das Ergebnis jahrelanger Arbeit.
Michael Bauböck kommt aus der Gastrofamilie in Gurten im Innviertel. Sein beruflicher Werdegang liest sich wie ein Auszug aus dem Bilderbuch: Stationen bei Reinhard Gerer im Korso, bei Joachim Gradwohl im Graben oder bei Paul Ivic im Tian. Seit zwölf Jahren arbeitet Bauböck im Steirereck. Verdientermaßen, aber doch überraschend, beförderte ihn Patron Heinz Reitbauer vor eineinhalb Jahren vom Souschef zum Küchenchef.
"Seit mehr als zehn Jahren ist Michael Bauböck Teil dieser Familie, seit vielen Jahren als Souschef. In dieser Zeit hat sich ein stilles Grundverständnis für Geschmack, Qualität und Ästhetik entwickelt. Zukünftig wird Michael als Küchenchef, Seite an Seite mit mir, wie auch schon bisher die gemeinsamen Ideen und Ziele verfolgen. Wir gratulieren herzlich und freuen uns für ihn und mit ihm", verkündete vor 18 Monaten Heinz Reitbauer. Das Duo entwickelte unverkennbare Gerichte unter strenger Berücksichtigung von Regionalität. Daran ändert auch der dritte Stern nichts.
"Wir wollen dem gerecht werden, was wir auf der Brust tragen, und werden sicher nicht verkrampft oder verkopft. Produkte stehen im Fokus. Für uns hat Sellerie den gleichen Stellenwert wie für andere Kaviar", sagt der Drei-Sterne-Koch. Hohe Bedeutung hat auch nach wie vor seine Familie in Gurten.
"Das sind meine Wurzeln. Ich komme regelmäßig her, um meine Mama, meine Schwestern und Nichten zu besuchen."