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Meditation, der Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit

Von Ulrike Griessl, 19. Juni 2019, 00:04 Uhr
Meditation, der Schlüssel zu mehr Ausgeglichenheit
Meditieren macht den Kopf frei und schafft Platz für neue Perspektiven. Bild: Laurence Mouton / ZenShui

Der Arzt Wolf-Dieter Nagl erklärt, wie und warum sich Meditation unter anderem bei Depressionen positiv auswirkt.

Schlafstörungen, psychische Überlastung und Depressionen plagen immer mehr Menschen. Betroffene kämpfen mit dem Problem, dass sie sich in negativen Gedankenspiralen gefangen fühlen – und keinen Weg heraus finden. "Eine Möglichkeit, die noch nicht so häufig angewandt wird, mit der man aber gute Erfolge erzielen kann, ist Meditation", sagt Wolf-Dieter Nagl, Arzt für Allgemeinmedizin und Hypnosetherapeut. Der Mödlinger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Selbstheilung durch positive Beeinflussung von Gedanken und konnte damit schon vielen seiner Patienten helfen.

"Es ist mittlerweile wissenschaftlich vielfach nachgewiesen, dass man mit Achtsamkeits-Meditation eine positive Gedankenstruktur, eine Verringerung von Angstsymptomen und sogar eine Stärkung des Immunsystems erreichen kann", sagt Nagl. Denn durch Meditation werde die Gehirnaktivität verändert, wodurch der Stresslevel ebenso wie der Cortisolausstoß sinke. Dies bewirke wiederum eine Stärkung des Immunsystems. "Wer also seine Gehirnaktivität in eine positive Richtung drehen kann, ist generell weniger krankheitsanfällig, weil die Selbstheilungskräfte aktiviert sind", erklärt der Mediziner. Menschen mit Depressionen empfiehlt Nagl, für einige Wochen Meditation auszuprobieren. "Denn man lernt dadurch, die Dinge wertfrei zu betrachten, und damit gewinnt man die Entscheidungsfähigkeit darüber zurück, welche Gedanken man wichtig nimmt und welche nicht", sagt der Arzt. Meditation sei eine erlernbare Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit bewusst auf etwas zu richten und sie auch dort zu halten. Somit kann man negativen Inhalten des Geistes seine Aufmerksamkeit bewusst entziehen. "Man kann sich die Aufmerksamkeit wie einen Lichtkegel vorstellen, den man auf ein bestimmtes Objekt richtet und damit die Umgebung herum ausblendet", erklärt Nagl.

Anfängern gelingt Achtsamkeits-Meditation am besten mit dem Beobachten des Atemvorgangs. "Man setzt oder legt sich hin und konzentriert sich darauf, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt, spürt bewusst, wie die Luft durch die Nase strömt und die Lunge füllt und so weiter", erklärt Nagl. Auf diese Weise könne man negative Gedankenkreise unterbrechen, weil man all seine Aufmerksamkeit diesem Vorgang widmet. Dies verschaffe augenblicklich Ruhe. Je häufiger man meditiere, desto ruhiger werde der Geist generell, sagt der Experte. Er empfiehlt Menschen, die an langfristiger Entspannung des Geistes interessiert sind, täglich mindestens eine halbe Stunde am Morgen oder am Abend zu meditieren. Sehr hilfreich sei es dabei, die Technik anfangs unter professioneller Anleitung zu üben. Nagl bietet im elisana, dem Zentrum für ganzheitliche Gesundheit der Elisabethinen in Linz, immer wieder Meditationsseminare an.

Nähere Informationen über eine CD und Meditationsseminare von Wolf-Dieter Nagl: www.elisana.at oder www.drwolfdieternagl.com

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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