Wenn das keine runde Sache ist! Gesundheit ist ab jetzt wieder auf Tour
150 Interessierte bei der ersten OÖN-Gesundheitstour der Saison in Freistadt.
Bei der ersten OÖN-Gesundheitstour der Saison am Donnerstagabend ging es um die Frage: Ist ein bisschen rund noch g’sund? 150 Interessierte waren ins Klinikum Freistadt gekommen und informierten sich über den Sinn von Diäten, den richtigen Bauchumfang und den Wert des Body Mass Index (BMI – Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat).
Karl Lehner, Geschäftsführer der OÖ. Gesundheitsholding, verriet sogar seinen BMI. "Er ist 26 und damit ein wenig zu hoch, dennoch mache ich mir keine Sorgen", so der Manager. Als Sportler dürfe man ein bisschen mehr wiegen, wegen der Muskeln. Lehner spielt Fußball und ist auch sonst sehr aktiv beim Laufen, Radfahren, Skifahren. "Sport ist mein Ausgleich und macht mich zufriedener."
Dass der BMI nicht der einzig wichtige Wert sei, erklärte Primar Norbert Fritsch, Internist und Ärztlicher Direktor in Freistadt. "Wir messen auch Bauchfett und den Bauchumfang. Was zählt, ist außerdem der Gesamtzustand eines Menschen. Manche haben schon mit geringerem BMI Atembeschwerden, andere sind mit einem leicht erhöhten topfit."
Als Gesundheitsversicherung unternehme man viel, um den BMI der Menschen im gesunden Bereich zu halten, sagte Uniqa-Regionalmanager Heinz Ecker. "Mit der Lifestyle-DNA-Analyse kann man zum Beispiel herausfinden, welcher Bewegungs- und Ernährungstyp man ist."
Auf dem Podium informierten Medizinerin Verena Hasenberger, Diätologin Renate Hofer und Uniqa-Vitalcoach Martin Denk.
"Der BMI dient einfach zur groben Einschätzung", sagte Hasenberger. 27 sei durchaus in Ordnung, wenn keine Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck vorliegen. Ab einem Alter von 75 Jahren hätten Menschen mit einem höheren BMI außerdem bessere Reserven bei schweren Erkrankungen. Die Ärztin berichtete auch von einem West-Ost-Gefälle, was den BMI angeht. "In Wien ist er im Schnitt höher als in Tirol und Vorarlberg." Egal wie groß BMI oder Bauchumfang sei, eine kurzfristige Diät bringe gar nichts, sagte Hofer und riet zu einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung. "Bei einer Diät sinkt der Grundumsatz in wenigen Wochen um 500 Kilokalorien. Die Anpassung nach oben dauert aber ein Jahr."
"Ich habe schwere Knochen"
Martin Denk riet, auch den Leistungsumsatz zu erhöhen. "Am besten ist, die Bewegung in den Alltag zu integrieren, also Schritte zu sammeln und viel Treppen zu steigen." Das habe langfristig positive Effekte auf die Gesundheit.
Die Diätologin räumte mit dem Mythos der "schweren Knochen" auf: "Knochen machen etwa 3,6 bis 3,9 Kilogramm des Körpergewichts aus. Auch wenn sie doppelt so schwer wären, würde das kein Übergewicht von 20 Kilogramm rechtfertigen."
Was tun sie für ihre Gesundheit?
„Ich gehe 30 Kilometer pro Woche Nordic Walking. Alleine – da kann ich mein Tempo gehen. Und ich bin Intervall-Faster.“
Franz Röck, Freistadt
„Ich mache viel Sport und bin gern in der Natur. Auf den Teller kommt oft das Gemüse aus dem Garten.“
Manuela Enzenhofer, Zwettl
„Ich betreibe Nordic Walking. Frische Luft tut mir gut. Außerdem esse ich fast kein Fleisch.“
Erich Pühringer, Hellmonsödt
Die nächsten Termine
Die OÖN-Gesundheitstour geht weiter, die nächsten Termine:
21. November, 18 Uhr, Krankenhaus Rohrbach: Vergesslich oder schon dement?
4. Dezember, 18 Uhr, Kepler Uniklinikum (KUK): Schwindel
23. Jänner, 18 Uhr, Krankenhaus Gmunden: Gesunde Venen
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