Bedrohtes Braunkehlchen ist Vogel des Jahres
Die Anzahl der Braunkehlchen (Saxicola rubetra) ist in den vergangenen Jahren gehörig geschrumpft.
In der Liste der für den Vogelschutz prioritären Arten wurde der bei uns einst häufige Wiesenvogel sogar auf "Rot" gesetzt: Zumindest 60 Prozent der Braunkehlchen sind seit 1998 verschwunden. Für 2023 wurden sie nun zum Vogel des Jahres gekürt. Die heimischen Feld- und Wiesenvögel seien generell in großer Gefahr, warnt BirdLife Österreich. Im Schnitt seien demnach 40 Prozent aller Vögel seit 1998 verschwunden. Für das Braunkehlchen würden nähere Untersuchungen sogar von einem Verlust von 80 Prozent seit 2004 ausgehen. Aktuell solle es 950 bis 1500 Brutpaare geben.
Zu frühes und häufiges Mähen
Braunkehlchen besiedeln offene Landschaften und sind sowohl im Flachland als auch im Gebirge auf Wiesen und in Gräben, kleinen Brachflächen und Rainen anzutreffen. Sie haben eine orangebraune Brust, einen schwarzbraunen Kopf und einen markanten weißen Überaugenstreif sowie am Rücken eine stark gebänderte Zeichnung. Während der Brutzeit benötigen sie eine vielfältige Krautschicht zur Nahrungssuche und Büsche oder Pfähle als Sitzwarten.
"Diese Strukturen werden sukzessive zerstört oder beeinflusst", kritisiert Katharina Bergmüller von BirdLife. Hauptursache des Wiesenvogelsterbens sei die intensive Grünlandnutzung. "Begann früher die Wiesenmahd erst zur Zeit der Hollerblüte, setzt heute die intensivierte und auf maximalen Ertrag ausgerichtete Land- und Milchwirtschaft auf starke Düngung sowie möglichst frühes und zu häufiges Mähen", berichtete die Expertin.
Nur bedroht?
Schon lange keines mehr gesehen!