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Knigge für Mensch und Hund: Gutes Benehmen macht sympathisch

Von Ulrike Griessl, 20. November 2024, 09:20 Uhr
dog leather leash
Gut erzogene Hunde bereiten ihren Haltern mehr Freude. Bild: Colourbox

Wer seinen tierischen Begleiter gut erzieht, minimiert das Konfliktpotenzial deutlich

Ob in der Stadt, beim Spaziergang im Park oder auf Reisen: Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde sollten sich stets an gewisse Benimmregeln halten – besonders, wenn sie mit anderen zusammentreffen. Damit die täglichen Gassirunden nicht zu einem stressigen Erlebnis werden, ist Rücksichtnahme unerlässlich. Folgende Grundregeln sind wichtig:

Anspringen: Wenig erfreut reagieren die meisten Menschen, wenn sie ein Hund anspringt – selbst wenn dies aus Begeisterung passiert. Zum einen fürchten sich manche vor derartig intensivem Körperkontakt mit Tieren, zum anderen hinterlassen die Pfoten meist Schmutzabdrücke auf der Kleidung. Große, schwere Hunde können Kinder, aber auch zart gebaute Erwachsene umwerfen, was zu Verletzungen führen kann. Aus diesem Grund sollte man schon Welpen beibringen, dass sie Menschen nicht anspringen dürfen.
So funktioniert es: Drehen Sie sich weg, sobald der Hund zum Sprung ansetzt, und schenken Sie ihm für dieses Verhalten keine Aufmerksamkeit. Im Gegenzug dafür schenken Sie dem Welpen Aufmerksamkeit, sobald er alle vier Pfoten wieder auf dem Boden hat. Auch erwachsenen Hunden kann man das Hochspringen auf diese Art wieder abgewöhnen.

Direktes Zusprinten: Mit vollem Tempo auf andere zuzulaufen,ist eine Unart mancher Hunde. Sowohl Menschen als auch Artgenossen reagieren darauf oft verständlicherweise mit Angst oder Verärgerung. Hunde mit gutem Benehmen nähern sich unbekannten Personen und Artgenossen in einem Bogen.
Um das direkte Zulaufen zu verhindern, muss der Hund von seinem Besitzer abrufbar sein. Startet das Tier los, muss man es zurückrufen oder mit dem Wort „Steh“ zum Stillstand bringen können. Abgewöhnen kann man dem Hund dieses Verhalten, indem man mit ihm Gehorsamkeitsübungen (zum Beispiel „Sitz“, „Platz“, „Bleib“) trainiert – erst zu Hause, später beim Spaziergang. Gelingt es nicht, den Hund zu stoppen, muss er an der Leine geführt werden.

Spielplätze sind für Hunde absolut tabu. Obwohl am Eingang von Spielplätzen meist darauf hingewiesen wird, halten sich manche Hundehalter nicht daran. Hunde sind am Spielplatz nicht nur ein unnötiges Ärgernis, sondern auch eine Gefahrenquelle. Denn nicht jeder Hund reagiert positiv auf Kinder.

Im Restaurant: Rechtlich spricht nichts gegen Hunde in Restaurants, Cafés, Bars, Gast- oder Biergärten. Betreiber von Gastronomiebetrieben können allerdings ein Hundeverbot festlegen, das dann zu akzeptieren ist. Bei der Reservierung eines Tisches sollten Hundehalter am besten ankündigen, wenn sie ihr Haustier mitbringen möchten – und eventuell um einen ruhigen Platz in einer Ecke bitten.
Im Lokal sollten folgende Benimmregeln beachtet werden: Der Hund nimmt angeleint unter dem Tisch Platz, verhält sich ruhig und nimmt keinen Kontakt zu anderen Gästen auf. Er wird nicht vom Tisch gefüttert.
Das Gackerl muss ins Sackerl: Es gehört zu den Pflichten jedes Hundehalters, die Exkremente seines Tieres wegzuräumen. Wer nicht dazu bereit ist, sollte sich keinen Hund nehmen.

Markieren: Wenn Ihr Hund „muss“, muss er das nicht an den Häusern, Zäunen oder Autos anderer tun. Auch Vorgärten, nicht eingezäunte Wiesen von Privatgrundstücken oder Briefkästen sind keine Stellen, an denen sich Hunde erleichtern oder markieren sollten. Nicht nur, dass es Flecken hinterlässt, unangenehm riecht und andere Hunde dazu animiert, ebenfalls an diese Stelle zu pinkeln, es gehört sich schlichtweg nicht.
So gelingt es: Beobachten Sie das Verhalten Ihres Hundes. Macht er Anstalten, sich an fremden Gegenständen oder Gärten erleichtern zu wollen, nehmen Sie ihn rechtzeitig freundlich, aber bestimmt mit sich. Sagen Sie gleichzeitig „Nein“ oder ein anderes Wort, das Ihrem Tier unerwünschtes Verhalten anzeigen soll.

Die Ängste anderer respektieren: Auch wenn Ihr Hund „nichts tut“, freundlich und gut sozialisiert ist, kann er anderen Angst machen. Es gibt Menschen, die sich grundsätzlich vor Hunden fürchten. Die Gründe sind vielfältig. Vielleicht hatten sie ein schlechtes Erlebnis, haben Angst, gebissen zu werden, oder können generell nichts mit Tieren anfangen. Was auch immer hinter dieser Furcht steckt: Respektieren Sie diese Angst, so irrational Sie Ihnen vielleicht auch vorkommen mag.

Vor Kontakt mit anderen Hunden fragen: Eine der wichtigen Regeln für Hundehalter untereinander lautet: Fragen Sie Ihr Gegenüber, bevor Sie Ihren Hund mit einem fremden Artgenossen Kontakt aufnehmen lassen. Manche Hunde möchten das nicht. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein: Vielleicht sind sie alt, krank oder generell unverträglich. Sie könnten aber auch in der Ausbildung sein. Ungewollter Kontakt kann das Tier verunsichern, mögliche Krankheiten auf Ihren Vierbeiner übertragen oder die Lerneinheit des fremden Hundes stören.
Idealerweise sollte ein Hund bei der Begegnung mit anderen Vierbeinern ruhig und freundlich bleiben. Bellen, pöbeln, an der Leine zerren oder ungestüm auf andere Hunde zulaufen, sind absolute No-Gos. Funktioniert das nicht, helfen einige Einheiten bei einem Hundetrainer garantiert.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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