"90 Prozent des Bauschutts sind wiederverwertbar"
WIEN. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe sieht darin Potenzial; derzeit liegt die Quote bei 70 Prozent.
11,4 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle fallen jedes Jahr in Österreich an. Davon werden acht Millionen Tonnen wiederverwertet, das sind an die 70 Prozent.
Nach Ansicht des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) könnte die Recyclingrate in den kommenden fünf Jahren auf 90 Prozent steigen. Im europäischen Vergleich sei Österreich beim Recycling schon gut aufgestellt, es gebe aber noch Luft nach oben. "Ich bin mir sicher, dass wir in den nächsten fünf Jahren mehr als 90 Prozent aller Bau- und Abbruchabfälle recyceln werden", wird Baurecycling-Experte Alois Fürnkranz vom VOEB in einer Aussendung zitiert.
Innovationstreiber Green Deal
Schon jetzt gebe es etliche Betriebe, die mit hochwertigen Aufbereitungsanlagen auf das Recycling von Bauschutt spezialisiert seien. "Der Green Deal der EU hat zu einem unglaublichen Innovationsschub rund um ökologisches Bauen geführt", sagt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly.
In der Baubranche kommt der Bauschutt in Form von Recycling-Baustoffen wieder zum Einsatz. Die Nachfrage nach solchen wiederaufbereiteten Baustoffen werde in den kommenden Jahren auch wegen der ab 2024 geltenden EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen steigen, erwartet der Verband. "Denn jede Baumaßnahme muss hinsichtlich konkreter Nachhaltigkeitskriterien überprüft und dokumentiert werden", sagt Fürnkranz. Recycelte Baustoffe seien ein wesentlicher Schritt hin zum klimaneutralen Bauen, neben effizienter Materialnutzung und weniger energieintensiven Baustoffen und Bauarten.