#018 - Wie legen wir es heuer an, Frau Huber?
"Die Inflation werde uns wohl noch länger beschäftigten, als uns lieb ist", sagt die Generaldirektorin der Sparkasse Oberösterreich, Stefanie Christina Huber. Daher werden auch die Zinsen nicht so rasch sinken, wie manche das erhoffen. Aber was bedeutet das für die Geldanlage?
Die Teuerung sei nicht nur in Österreich hartnäckiger, als manche erwartet hätten. Die Inflation werde also auch heuer noch relativ hoch bleiben. "Ich erwarte daher im Gegensatz zu manchen anderen, dass die Leitzinsen nicht früh wieder gesenkt werden und dass der Rückgang nicht so steil sein wird", sagt die Generaldirektorin der Sparkasse Oberösterreich, Stefanie Christina Huber, im OÖN-Podcast „Geld und Leben“ mit Wirtschaftsressortleiter Dietmar Mascher. Es seien nicht zuletzt die hohen Lohnzuwächse, die in den Kollektivvertragsverhandlungen vereinbart wurden, die die Teuerung hochhalten könnten.
Aus Anlegersicht sei das Jahr 2023 ein sehr gutes gewesen. Die Zinsen seien gestiegen, die Anleihen seien als Folge davon sehr stark nachgefragt gewesen. Aber auch die Aktien hätten sich viel besser entwickelt als im Jahr davor. So gut, dass sie für das heurige Jahr positive Impulse erwarte, sagt Huber.
Dass sich der US-Technologieindex Nasdaq so gut entwickelt habe, liege vor allem an der generell sehr starken Nachfrage nach Technologiewerten. Für den Höchststand des deutschen DAX sei mit SAP ebenfalls ein Technologiewert verantwortlich.
Der ATX sei dagegen nicht so technologielastig und daher auch hinter den anderen Indices zurückgeblieben. "Aber auch das starke Ostengagement der heimischen Unternehmen und damit verbunden der Krieg in der Ukraine haben eine Rolle gespielt", sagt die Sparkassen-Chefin, die davon ausgeht, dass der ATX heuer einiges im Vergleich zu anderen Märkten aufholen könnte.
Den Höhepunkt der Zinskurve habe man zwar überschritten. Würden die Zinsen aber nicht rasch sinken, so blieben Anleihen oder Anleihefonds weiterhin attraktiv.
Huber erwartet, dass ein Teil des Lohnplus nicht nur konsumiert, sondern auch veranlagt würde. Dass auch Gold trotz Höchstpreisen zugekauft wird, halte sie nicht für falsch. Zur Vorsicht mahnt sie derzeit dagegen bei Immobilien, deren Preise sehr stark schwanken.
"Kein Problem bei Krediten"
Keine Probleme sieht die Bankerin auf der Kreditseite. Mittlerweile seien mehr als 80 Prozent der Wohnbaukredite mit einem Fixzins versehen. "Wir haben in die richtige Richtung beraten", sagt Huber. Variabel verzinste Kredite seien meist nur Teil eines Portfolios. Auch dort sieht man bereits die Andeutung einer Zinswende. Da die variablen Zinsen am Euribor und nicht am Leitzins hängen, werden die Kreditraten für die Kunden schon wieder leicht gesenkt.
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