Hallstatt nur noch per Schiff erreichbar: "Endlich haben wir Ruhe"
HALLSTATT. Hallstatt ist auf dem Landweg von der Außenwelt abgeschnitten. Die Einheimischen nehmen es gelassen, immerhin ist es angenehm ruhig ohne Autobustouristen. In Oberösterreich bleibt die Lawinensituation trotz leichter Entspannung "sehr gefährlich".
Seit Mittwoch, 19 Uhr, ist Hallstatt nur noch mit dem Schiff erreichbar. Die Lawinengefahr am Fuß des Dachsteins ist so groß, dass die Zufahrtsstraßen von beiden Seiten gesperrt werden mussten. Es ist das erste Mal seit genau zehn Jahren, dass der Ort so abgeschnitten ist. Damals trat Bürgermeister Alexander Scheutz (SP) gerade sein Amt an. Der Bezirkshauptmann musste mit dem Schiff anreisen, um ihn angeloben zu können.
Jetzt sind die Hallstätter wieder auf die Versorgung über den Seeweg angewiesen. Im Einsatz sind die Boote der Feuerwehr und Wasserrettung sowie das örtliche Schifffahrtsunternehmen Hemetsberger. Mit der ersten Fuhr der Wasserrettung um 5 Uhr früh wird frisches Brot von Steeg (Gemeinde Bad Goisern) angeliefert. Später setzen Pendler und Schüler über. "Zum Glück fährt die Bahn ja noch", sagte gestern Christoph Preimesberger, Direktor der HTL Hallstatt. Aber auch die ÖBB-Station am anderen Ufer des Hallstättersees ist nur per Schiff erreichbar.
Für Notfälle ist ein Rettungsauto des Roten Kreuzes samt Besatzung im Ort stationiert. Transportfahrten sind zwar nicht möglich, aber Erste Hilfe kann im Notfall geleistet werden.
Video: Lokalaugenschein im verschneiten Hallstatt
Hallstätter nehmen’s gelassen
Die Hallstätter selbst sehen die Situation gelassen und schaufeln den Schnee von ihren Dächern. Sie scheinen ihre Isolation sogar zu genießen. Der Grund: Wo sich an normalen Tagen Tausende asiatische Autobustouristen drängen, fällt jetzt still der Schnee. Nur vereinzelte Bahntouristen dringen derzeit nach Hallstatt vor. Selten kam die Realität so nahe an die Postkartenidylle heran. "Endlich haben wir einmal Ruhe", sagt der Hallstätter Fotograf Franz Frühauf.
Sogar die Hotelbetreiber sind zufrieden. "Unsere Gäste sind völlig entspannt", sagt Simone Scheutz, Direktorin des Heritage Hotel Hallstatt. "Wir informieren sie schon vor der Anreise, ihr Auto in Bad Goisern stehen zu lassen und mit dem Schiff zu kommen. Für unsere Gäste ist das eine unerwartete Attraktion. Wir haben gerade ein australisches Paar hier. Die beiden sind komplett aus dem Häuschen."
Update (11.1.2019): Mittlerweile sind Hallstatt und Obertraun wieder auf dem Verkehrsweg erreichbar, mehr zur aktuellen Lage lesen Sie hier.
Auch in Ebensee herrschte Schneechaos. Dafür ist viel "Material" zum Bauen von Schneemännern vorhanden.
Bahnsperre in Ebensee
Die Entspannung der Hallstätter greift leider (noch) nicht auf die Lawinensituation im Land über. Gestern wurde vorübergehend auch in den oberösterreichischen Voralpen die höchste Warnstufe ausgerufen. Größere Entladungen gab es in den Hängen über Gosau.
In Ebensee, wo bei Kösslbach eine Lawine auf die B145 zu donnern droht, wurde ein Bauernhaus evakuiert. Heute, Freitag, wird das Bundesheer versuchen, diese und drei weitere Lawinen zu sprengen. Denn Schnee und Regen sollen aufhören und Hubschrauberflüge wieder möglich machen. Wegen der Sprengungen ist die Bahnstrecke zwischen Obertraun und Ebensee zwischen neun und voraussichtlich 11 Uhr gesperrt.
"Der Schnee wird sich leicht setzen können. Es bleibt aber sehr gefährlich. Von einer entspannten Situation sprechen wir ohnehin nur bei Warnstufe zwei", sagt Stefan Reinbacher vom Lawinenwarndienst Oberösterreich.
Von einer "schwierigen Zeit für unsere Landsleute" sprach auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). 600 Haushalte waren gestern ohne Strom, 35 Straßen gesperrt und 550 Mitarbeiter der Straßen- und Räumdienste unterwegs, um der Situation Herr zu werden. Die Hälfte aller freiwilligen Feuerwehren im Land sei im Einsatz. Menschen seien derzeit aber "nicht akut gefährdet".
Grafik: Schneehöhen, Straßensperren, geschlossene Schulen, gesperrte Skigebiete
Gosau ist nach der Sperre wieder erreichbar
Die Einsamkeit der Gosauer dauerte 24 Stunden. Seit gestern, 15.30 Uhr, ist die Gemeinde am Fuße des Dachsteins über Salzburg wieder erreichbar. Die Bundesstraße B166 zwischen Gosau und Gosaumühle bleibt allerdings wegen der hohen Lawinengefahr gesperrt. Um Hallstatt und Obertraun zu erreichen, müssen Besucher weiterhin den Zug nehmen. Die ÖBB begannen gestern Abend die vom Straßenverkehr abgeschnittenen Orte mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch die Sperre der B145 zwischen Ebensee und Bad Ischl bleibt weiterhin aufrecht.
Video: So ist die Lage in den Skigebieten
Produktionshalle eingestürzt
Der starke Schneefall, der selbst im klassischen Nordstau nur alle 30 bis 100 Jahre vorkommt, hat auch in Rosenau am Hengstpass zu Problemen geführt. Ein 20.000 Quadratmeter großes Flachdach einer Produktionshalle gab dort gestern Nachmittag unter der Last nach und stürzte ein. Die 100 Soldaten des Bundesheeres, die in Spital am Pyhrn und Rosenau beim Kampf gegen die Schneemassen helfen, waren zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise nicht mehr vor Ort. Wegen umstürzender Bäume wurden gestern im Innviertel zahlreiche Straßen und in Gmunden der Grünberg für Wanderer gesperrt.
Video: Das Bundesheer schickte am Donnerstag rund 100 Soldaten in die Pyhrn-Region - vor allem um Flachdächer abzuschaufeln.
Bezirk Kirchdorf: Schulen bleiben auch am Montag zu
Zugeschneite Straßen, unter der Schneelast gestürzte Bäume, gewaltige Schneemassen auf den Dächern: Das sind die Gründe, warum in vielen Bildungsstätten im Land heute wieder gähnende Leere herrscht. In Schulen von zwanzig Gemeinden muss der Unterricht entfallen (siehe Grafik). "Am ärgsten ist die Lage derzeit im Bezirk Kirchdorf", hieß es gestern Nachmittag aus dem Büro von Bildungsdirektor Alfred Klampfer.
Im Bezirk Kirchdorf bleiben einige Schulen mindestens noch bis kommenden Montag geschlossen – die VS Rosenau, VS und NMS Windischgarsten, VS Spital am Pyhrn, VS Hinterstoder und VS St. Pankraz. In den übrigen betroffenen Bezirken Perg, Urfahr-Umgebung, Gmunden, Freistadt und Vöcklabruck soll es hingegen am Montag wieder losgehen. Hurra, schulfrei? Was vielleicht für manche Schüler gilt, gilt sicher nicht für die Lehrer. "Die nutzen die Zeit zum Vor- und Nachbereiten des Unterrichts", sagt Herwig Kerschbaumer von der Bildungsdirektion. (kri)
In Spital am Pyhrn befreite die Feuerwehr Dächer vom Schnee.
Wie sieht es vor Ihrer Haustüre aus? Schicken Sie uns Ihre Schneefotos - per E-Mail an online@nachrichten.at oder via WhatsApp! Die besten Bilder werden in unserer Fotogalerie veröffentlicht.
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Mir fehlt der Kommentar von herzeigbar, dauert das seit 0900 am BG Kirchdorf wirklich so lange? Denke schon, waren VIELE Verbrechen an ihm seit 200! Jahren...
Der ist gut!
Wir hatten als Gastfamilie zwei mal japanische Studentinnen hier, deren wichtigstes Ziel es war, nach Hallstatt zu fahren. Anscheinend ist das so etwas wie Mekka für die Muslime und daher entsprechend überrannt. Für mich hatte es etwas von einem Zoo, wo in jedes Fenster geschaut wurde und posierend davor geknipst wurde, besonders beliebt die Aussichtsplattform, dort ist warten angesagt. Asiaten machen aber nicht einfach ein Foto und gehen weiter, sie fotografieren solange von allen Seiten, bis das Bild perfekt ist. Ich kann die Hallstätter gut verstehen, wenn sie über die Verschnaufpause froh sind, auch wenn das nur von kurzer Dauer war, wie man lesen kann.
Stimmt schon was Sie schreiben.
Irritierend ist ein Satz in dem Japaner und Muslime auf einmal sind.
Na ja im Satz nicht, aber der Zusammenhang ist komisch.
Du ordnest Deine japanischen Gäste dem Islam zu? Na, da hast Du sie wohl nicht so genau kennengelernt, die Japaner. Aber sie werden Deinen Post schon nicht lesen
日本語で読まれる!
Schön, wenns auch von Japanern gelesen wird
Na, so schwer ist das auch nicht zu verstehen
Ein Muslime soll einmal in seinen Leben nach Mekka pilgern.
Ein Japaner/Chinese soll einmal in seinen Leben in Hallstatt gewesen sein
Sollte als Vergleich dienen, so hab ich es verstanden
Danke, genau so wars gemeint
Bitte sinnerfassend lesen.
er meinte sicher die Moslem fahren nach Mekka und die Chinesen halten hallstadt für ihren Mekka.
H A L L S T A T T !!!!!!!!! Herrschaftszeiten!!
Ich glaube, die fotografieren nicht solange von allen Seiten, bis das Bild perfekt ist, sondern bis man das anhand der Bilder perfekt nachbauen kann.
Bin gespannt, wann Bürgermeister Scheutz in China nachgebaut wird.
Ich komme gerne mit meiner neuen PR-Schneeschaufel und schleim mich bei der lokalen Bevölkerung für ein paar Pressefotos ein.
"Zweite Wahl - Politiker, vieräugig, leicht gebraucht, relativ situationselastisch, macht alles* mit"
* auch Stripschach, Waldsport, Mensch Ärgere Dich Nicht, "Schneeschaufeln"
Mir tun alle Asiaten leid, die unglaublich viel Geld für diese Reise gespart haben, die sie sich vielleicht nur einmal leisten können, tausende Kilometer Reisestrapazen inkl. nervigem Reiseleiter, grindigem Bus und windigen Unterkünften auf sich genommen haben, nur um Hallstatt zu sehen, und denen nun quasi der Urlaub zerstört wurde.
Schlecht geplant, falsche Jahreszeit.
Ohne ein gewisses Maß an Empathie wird die Welt nicht funktionieren. Nicht alles kann man in Geld bemessen, besonders immaterielle Schäden wie z.B. entgangene Urlaubsfreuden / Erholung usw.
Ich persönlich bin immer sehr nett zu allen, lese den asiatischen Touristen jeden Wunsch von den Lippen ab, besonders den Südkoreanern. Ihre Erholung und Glück lieg mir am Herzen, nicht dass sie schlecht erholt und unglücklich dann daheim mit Nordkorea grantig werden, und der Kümmeril dem Trumpel eine Atombombe ins Vogelnest legt. Das wäre der Beginn des Dritten Weltkriegs angesichts der Handlungsmuster, die der Trumpel bis jetzt gezeigt hat.
Genau! Schlecht geplant! Hallstatt erstickt so wie jetzt jedes Jahr im Schnee! Und das kann man alles vorher planen! Nur funktioniert die Welt ein klein wenig anders, als Du sie Dir ausdenkst!
Ich bin ja kein so erfahrener Kosmopolit wie du und lasse mir gerne die große Welt erklären, aber ich habe irgendwo gehört, dass es bessere und schlechtere Jahreszeiten fürs Reisen gibt. Dementsprechend sind Hotels und Flüge auch teurer oder günstiger. Das Wetter bzw. Klima spielt da angeblich auch eine Rolle, habe ich gehört.
In Asien sind es Regenzeiten oder extreme Hitze, die man besser meidet, und in unseren Breitengraden speziell in den alpinen Bereichen oder Salzwelten eher Dezember bis Jänner wegen Neuschnee und Winterstürmen. Aber wie gesagt, du erklärst es uns bestimmt noch genauer.
Manche Touristen kommen um Schnee und Regen zu erleben.
Heute und übelmolgen Legenzeit in Ostasien, übelmolgen Taifun, dann wiedel Legenzeit. Alles glün, abel lelativ windig.
Was für eine Erklärung brauchst Du, wenn Du eh alles planen kannst?
Hallstatt ist bis jetzt noch nie erstickt. Den Massentourismus müssen sie noch in den Griff bekommen, mit besser organisierten Touren oder alternative Plätze schaffen, die Anreise nur mit dem Schiff ist gar keine schlechte Idee.
Ich meinte das auch nur sarkastisch
ich hoffe das ist sarkastisch gemeint.
Nein. Warum sollte sich jemand anderer nicht auch das gönnen, was ich mir gönne? Ein gutes Leben für alle ist möglich.
Da bin ich froh, wenn das in aller Einfachheit gesagt wird, es stimmt ja auch:
Ein gutes Leben für alle ist möglich.
Manchmal muss man eben zusammen helfen und teilen, manchmal ist man auf die Versorgung durch andere angewiesen oder sogar abhängig davon.
Den Österreichern schadet es nicht, wenn sie diese Erfahrung machen müssen.
Vielleicht weckt es mehr Verständnis für Menschen in Not.
Na, so ganz unrecht hat er dabei aber nicht. Für die Reisenden ist es halt ein Schaden. Auch wenn es für die Hallstädter ein Segen ist, ein paar Wochen von den Besuchermassen befreit zu sein
Jetzt fehlt nur mehr der tägliche MC -Jubelartikel der den Kanzler beim Schneeschaufeln zeigt.
Wie kann man bei diesen Artikel etwas politisches herauszuquetschen?
Da muss man schon ordentlich neben der Spur sein
Wir sehen ja dass es geht
Ach ja: Hat schon einer geschrieben die FPÖ oder die Regierung sei
auch schuld am Schneechaos? LOL
Die FPÖ oder die Regierung sind
auch schuld am Schneechaos, weil fanfarikuss es so wünscht.
Sie haben nach dem V... und dem S.. ganz klar Platz 3
im Vogelnest inne.
Die FPÖ oder die Regierung sind
auch schuld am Schneechaos, weil fanfarikuss das lustig findet.
Da Kurz ist Schuld! Der hat die Hallstatt Route geschlossen! .
Endlich keine Gäste mehr. Auch die OÖN finden diese Gästefeindlichkeit o.k. und erwähnen es als gute Nachricht. Früher war ja alles so schön und natürlich. Alle waren gleich unvermittelt.
Ja und nein. Schlussendlich muss die Dimension stimmen. Wenn sich die 700 Einwohner aus allen möglichen und unmöglichen Gründen wie in einem Museum fühlen bzw. fühlen müssen, kann man nicht von nachhaltigem Tourismus sprechen. Dabei muss man noch zwischen jenen unterscheiden, die sich dabei eine goldene Nase verdienen und den weitaus überwiegend anderen, die zwar alle Nachteile in Kauf nehmen müssen, aber keine nennenswerten oder gar keine Vorteile haben.
Prinzipiell kann sich jeder in dem Ort eine goldene Nase verdienen, wenn er originelle Ideen hat!
Z.B. nackt ins Schlafzimmerfenster setzen.
...wie in Holland die Huren, oder das ganze animiert.
Tatsächlich alles kann zu Geld gemacht, gegen Geld gehandelt, zur Ware werden, in unserem Wirtschaftssystem, Freizeit, Zukunft, oder gleich der ganze Mensch.
Schön für Dich, wenn Du nicht dort wohnst. Denn wenn das wäre, dann würdest Du Dir diesen Schmarrn verkneiffen!
Ich fände es auch wirklich geil wenn mir täglich Drohnen vor dem Schlafzimmerfenster rumflögen und ich ohne es zu wollen auf Millionen von Selfies drauf bin. Da reicht mir schon Krumau.
Die habe doch alle ein Rad ab mit ihren Handystecken.
Ich fände es auch wirklich geil wenn mir täglich Drohnen vor dem Schlafzimmerfenster rumflögen und ich ohne es zu wollen auf Millionen von Selfies drauf bin.
Gelne, wo wohnst du?
Dann bringt der Schnee, denn es auch schon früher zu “Hauf“ gab, die ersehnte Ruhe.
Den ganzen Hype hier in den OÖN soll noch wer verstehen...
Servus Grisu - ist halt praktisch für die OÖN - leicht geschriebene Artikel KEINE Recherche nötig und es passieren keine Copy-Fehler
von Fremdartikeln....
Sind relativ wenig Leute unter der arbeitenden Bevölkerung, die das interessiert.