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Die Medizintechnik der Zukunft kommt aus Linz

Von Philipp Hirsch, 06. August 2019, 00:04 Uhr
Die Medizintechnik der Zukunft kommt aus Linz
Bild: Photographer: Chepko Danil Chepk

LINZ. Medical Engineering wird ab diesem Wintersemester an der JKU angeboten.

"Wir haben einen wesentlich schlimmeren Techniker- als Ärztemangel", sagt Werner Baumgartner, Vorsitzender der Studienkommission für Medical Engineering an der Johannes Kepler Universität (JKU).

Ab diesem Wintersemester wird an der JKU dieses neue Studium angeboten. Die Zielsetzungen der Universität sind ehrgeizig: "Forschende und Lehrende zweier Bereiche – des Linzer Institute of Technology (LIT) und der Medizinischen Fakultät – bündeln Wissen und Know-how aus zwei Welten", sagt Rektor Meinhard Lukas.

"Es ist ein Querschnittsstudium, das es möglich macht, sich später auf viele verschiedene Fachrichtungen zu spezialisieren", sagt Baumgartner. Den Absolventen stünden nach dem Abschluss viele Türen offen, ist Baumgartner überzeugt: "Sie werden überall dort gebraucht, wo eine enge Interaktion zwischen Mensch und Maschine gegeben ist." Nachsatz: "Wir wollen keine reinen Theoretiker ausbilden. Der Praxisbezug ist uns sehr wichtig." Die Ausbildung in Mathematik, Mechanik, Elektronik, Informatik, Chemie und Werkstoffkunde wird durch eine medizinische Grundlagenausbildung ergänzt.

"Prothesen besser als Knochen"

Die Praxis, an die der Institutsvorstand für Medizin- und Biomechatronik denkt, klingt fast wie Science-Fiction: Prothesen, die besser halten als menschliche Knochen, Elektrokardiogramme, die einen Herzinfarkt schon erkennen, lange bevor er eintritt, oder Roboter als Helfer in verschiedensten Bereichen.

Eine, die bereits auf ähnlichen Gebieten forscht, ist JKU-Wissenschafterin Anna Theresia Stadler. Sie entwickelte mit ihrem Team einen Lungenfunktionstest, mit dem sich die Chronisch-Obstruktive Lungenerkrankung (COPD) – die dritthäufigste Todesursache in Österreich – einfacher und preisgünstiger als bisher erkennen lässt. Liefert dieser Test, der nach einem Ampelsystem funktioniert, ein bedenkliches Ergebnis, wird der Patient zur Abklärung und weiteren Behandlung an einen Lungenfacharzt überwiesen.

140 Voranmeldungen für das Bachelor-Studium Medical Engineering gibt es bereits. "Es ist derzeit keine Beschränkung der Studienplätze vorgesehen", sagt Lukas. Ein Masterstudium für diesen Fachbereich werde derzeit konzipiert.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP) ist es ein zentrales Anliegen, dass medizinische Fachkräfte in Oberösterreich ausgebildet werden: "Wir wissen aus Erfahrung, dass ein Großteil der Studenten dort bleibt, wo sie ihr Studium absolviert haben", sagt die Bildungsreferentin.

Das neue Studium ist für Rektor Lukas auch eine zweite Chance für all jene, die beim Aufnahmetest für das Medizin-Studium in Linz knapp gescheitert sind: "Bei den Testergebnissen entscheiden zum Teil nur Zehntelprozentpunkte darüber, wer einen Studienplatz bekommt. Mir ist bewusst, dass viele hochmotivierte und talentierte junge Menschen sehr enttäuscht sein werden. Ihnen möchten wir mit dem Studium Medical Engineering eine spannende Alternative anbieten." (hip)

Mehr Medizinstudenten aus Oberösterreich

Das Interesse an einem Medizin-Studienplatz an der Johannes Kepler Universität ist auch im heurigen Studienjahr ungebrochen hoch.1056 junge Menschen absolvierten im Design Center den Aufnahmetest für die 180 Studienplätze. 105 Frauen und 75 Männer konnten sich mit ihrem Testergebnis einen Platz sichern.

Die Mehrzahl der angehenden Medizinstudenten (57,2 Prozent) kommt aus Oberösterreich. Verglichen mit dem Vorjahr ist das eine beachtliche Steigerung. Damals gingen 44,4 Prozent der Plätze an Studierende aus Oberösterreich. Insgesamt sind 135 Österreicher und 45 Deutsche ab kommendem Jahr zum Medizinstudium zugelassen.

Für viele, die den Aufnahmetest abgelegt haben, war es nicht der erste Versuch. 39 Prozent der Testteilnehmer traten bereits (mindestens) zum zweiten Mal an. Laut der JKU schnitten die Oberösterreicher beim Aufnahmetest besonders gut ab. Von den 30 besten Ergebnissen wurden 24 von Kandidaten aus Oberösterreich erzielt.

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Autor
Philipp Hirsch
Stv. Leiter Regionalressort
Philipp Hirsch

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8  Kommentare
8  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
DonMartin (7.510 Kommentare)
am 07.08.2019 11:57

"Die Medizintechnik der Zukunft kommt aus Linz" ist ein netter Wunsch oder Werbeslogan.

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Gugelbua (33.009 Kommentare)
am 06.08.2019 11:43

und dann gehen sie ins Ausland, warum wohl? 🙄

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( Kommentare)
am 06.08.2019 08:16

Ich dachte es gibt bereits ein Medizintechnik-Studium an der FH. Wird es hier irgendwelche Synergien geben oder kocht wieder jeder sein eigenes Süppchen?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 06.08.2019 01:37

Ja die künstliche Intelligenz ist in der Medizin ganz wichtig, denken, fragen reden völlig unwichtig, der Roboter wirds richten!!!

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jungerstock (270 Kommentare)
am 06.08.2019 07:38

Als selbstverständlich wird jede Errungenschaft angenommen die bis heute erreicht wurde. Nur ab jetzt soll Stillstand herrschen....

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 06.08.2019 12:37

Sie haben wirklich keine Ahnung was sich in der Medizin abspielt, aber viel Spaß!

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jungerstock (270 Kommentare)
am 06.08.2019 14:06

Doch, denke schon, da ich in der Medizintechnik arbeite...
Was Sie zum Orakel macht wissen wir noch nicht..

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 06.08.2019 14:32

Das glaube ich sofort und voll Spaß wenn ihnen dann der Roboter den Hintern putzt

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