Jugendstudie: Bis zu drei Stunden täglich auf TikTok
TikTok als soziales Netzwerk fasziniert nach wie vor die Jugendlichen und lockt sie vor den Bildschirm.
Tiervideos, Sportchallenges, aktuelle Mode- und Schminktrends oder das Weltgeschehen – und das in nur wenigen Worten erklärt: TikTok als soziales Netzwerk fasziniert nach wie vor die Jugendlichen und lockt sie vor den Bildschirm. Durchschnittlich mehr als eine Stunde lang starren die Elf- bis 18-jährigen TikTok-Nutzer täglich auf das Smartphone und wischen von einem Kurzvideo zum anderen – 13 Prozent der Nutzer verbringen sogar mehr als drei Stunden täglich auf der Kurzvideo-Plattform.
Doch nicht nur TikTok, auch WhatsApp, YouTube, Instagram und viele weitere Apps und Kommunikationskanäle gehören zum Alltag der Jugendlichen. Wie verschränkt deren reale und digitale Lebenswelt mittlerweile ist, zeigt die Jugend-Medien-Studie 2023 des Landes Oberösterreich, durchgeführt von der Education Group.
Im Durchschnitt 130 Minuten verbringen die Jugendlichen täglich im Internet – sechs Minuten mehr als noch bei der letzten Erhebung im Jahr 2021. "Das Kommunikationsverhalten der Elf- bis 18-Jährigen hat sich deutlich verändert. Obwohl die persönlichen Treffen mit Freunden laut Befragung nach wie vor für Jugendliche unverzichtbar sind: Die Nutzung der digitalen Medien ist zu ihrer Hauptbeschäftigung geworden", sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin und Bildungsreferentin Christine Haberlander (VP).
Während sich vor zehn Jahren die damals befragten Jugendlichen durchschnittlich 68 Minuten im Internet aufgehalten haben, hat sich mittlerweile die Nutzungsdauer nahezu verdoppelt. Das wirke sich auch auf das Familienleben aus, sagt Peter Eiselmair, Geschäftsführer der Education Group. "Die Medien durchdringen den Alltag. Das erfordert einen verantwortungsvollen Umgang und starke Vorbilder. Die wenigsten Eltern können aber mit den Kindern mithalten."
"Ich komme später nach Hause", "Kannst du mich abholen?" – zahlreiche dieser Nachrichten werden täglich zwischen Kindern und Eltern hin- und hergeschickt. Nur ein Drittel der Erziehungsberechtigten glaubte bei der ersten Jugend-Medien-Studie 2008, digitale Medien könnten das Familienleben beeinflussen. Mittlerweile sind mehr als zwei Drittel der befragten Eltern davon überzeugt.
"Ein Problem ist, dass diese meist gar nicht wissen, was ihre Kinder online machen. Ein Drittel der Elf- bis 14-Jährigen hat rund um die Tätigkeiten in sozialen Netzwerken Geheimnisse vor den Eltern – bei den 15- bis 18-Jährigen ist es knapp die Hälfte", sagte David Pfarrhofer bei der Präsentation der diesjährigen Studie. "Waren früher die Kinder zwei Stunden draußen unterwegs, hat man sie auch gefragt, was sie gemacht haben oder mit wem. Bei der Internetnutzung wird aber nicht nachgefragt. Dabei ist etwa ein Drittel der Jugendlichen täglich mit Mobbing in sozialen Medien konfrontiert."
Digitalisierung als Schulaufgabe
Eine wesentliche Rolle soll in diesem Hinblick auch die Schule spielen, sagt Oberösterreichs Bildungsdirektor Alfred Klampfer und verweist dabei unter anderem auf das neue Pflichtfach "Digitale Grundbildung" ab der Sekundarstufe I, das mit Beginn des neuen Schuljahrs Teil des Lehrplans ist. "Ich sehe es als Aufgabe der Schule, im Unterricht nicht nur Apps einzusetzen, sondern den Schülern auch einen verantwortungsbewussten Einsatz beizubringen."
Zusätzlich zum neuen Pflichtfach werden auch digitale Schulbücher relevanter. Diese würden seit der Corona-Pandemie verstärkt in den Unterricht eingebaut, auch von Pädagogen würde dies befürwortet, sagt Klampfer. "Hier hat die Pandemie einen nachhaltigen Einfluss hinterlassen."
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Nur 3 Stunden❓
ich hab das Gefühl bei manchen klebt das Smartphone schon in der Hand🤪🤪🤪
"Digitale Grundbildung" ab der neunten Schulstufe ist meiner Ansicht nach viel (!!!) zu spät. Die Schülerinnen und Schüler haben üblicherweise ab der 5. Schulstufe zumindest ein Smartphone und sind dem an sich ja sehr guten und hilfreichen Internet auf Gedeih und Verderben ausgesetzt (so, wie viele Senioren auch).
"Digitale Grundbildung" muss spätestens in der 5. Schulstufe vermittelt werden, will man die Kinder nicht im "Regen" der sozialen Medien stehen lassen.
Warum muss das die Schule machen?
Es dürfen auch die Eltern den Kindern etwas beibringen, wie man sich z.B. im Internet , am Handy verhält!!!!
Natürlich wär's das Beste. Nur: die Eltern haben üblicherweise sehr begrenztes Wissen. Den Einschaltknopf zu finden und ein paar Programme einigermaßen bedienen können, reicht nun einmal nicht.
Soziale Medien? Fehlanzeige! Übliche Aussage: ich hab nix zu verbergen!
Von Datensicherheit und Datenschutz reden wir da noch gar nicht.
Digitale Grundbildung erfolgt bereits ab der 5. Schulstufe (also 1. Klasse Mittelschule bzw. 1. Klasse Gymnasium).
Warum die Schule das überhaupt machen sollte? Ganz einfach: weil es sonst nicht flächendeckend geschieht und dann hinterher wieder alle jammern, dass nur die "privilegierten" Kinder in den Genuss von dieser Bildung kommen. Die Faustregel lautet: wenn man etwas in "Eigenverantwortung" an die Eltern überträgt, dann geschieht es landläufig einfach nicht. Die wenigen Ausnahmefälle, bei denen Eltern ihre Kinder dabei unterstützen, nützen leider nur viel zu wenig. Deswegen muss das in der Schule gemacht werden, damit relativ frühzeitig zumindest ein gewisses "Grundniveau" (daher auch der Name "Grundbildung") erreicht werden kann.
Ab mittelschule bzw Gymnasium ist ja noch verständlich, aber Herr Rohrauer meinte die sei viel zu spät.