Volles Haus und viele Lachfalten in Eberschwang
EBERSCHWANG. Die Eberschwanger Faschingssitzungen gelten als humoristischer Zufluchtsort.
In keiner Gemeinde des Bezirks Ried wird die fünfte Jahreszeit so sehr gelebt wie in der Faschingshochburg Eberschwang. Das wurde am vergangenen Wochenende einmal mehr deutlich, denn die beiden ersten Faschingssitzungen der Faschingsgilde beim Kirchenwirt waren bis auf den letzten Platz gefüllt und zauberten viele Lachfalten in die Gesichter der Zuschauer. Der Andrang war so groß (330 Personen pro Sitzung), dass kurzerhand extra Sitzplätze geschaffen werden mussten. "Die vielen Besucher, die Jahr für Jahr zu unseren Sitzungen kommen, sind immer wieder eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit", sagt Christopher Hörl, Präsident der Faschingsgilde Eberschwang.
Viele Emotionen
Für ihn waren die zwei Darbietungen besonders emotional: Hörl wurde am Donnerstag Papa, am Samstag feierte er seinen eigenen Geburtstag. "Dazwischen war ich auf der Bühne. Es war stressig, aber ich habe es sehr genossen", sagt Hörl.
Rund 100 Aktive auf und hinter der Bühne sind dafür verantwortlich, dass bei den Sitzungen alles reibungslos abläuft. "Wir sind ein eingespieltes Team. Jeder weiß, was seine Aufgaben sind und was es zu erledigen gibt", sagt Hörl. Ausverkaufte Faschingssitzungen sind in Eberschwang zur Normalität geworden. Dass dem so ist, ist nicht selbstverständlich.
"Unser Anspruch ist es, das Publikum so zu begeistern, dass es wiederkommt. Wir ruhen uns nicht auf dem Erreichten aus, sondern lassen uns Jahr für Jahr tolle neue Shows einfallen, und zudem machen wir viel Werbung. Durch Social Media erreichen wir vor allem die jungen Leute. Es waren heuer viele junge Gesichter im Publikum zu sehen", sagt Hörl. Dass dieses Jahr im Allgemeinen ein extrem großes Interesse am Fasching herrscht – so kamen rund 5000 Zuschauer zum Rieder Faschingsumzug –, hat für Hörl einen ganz einfachen Grund:
"Gerade in turbulenten Zeiten sehnen sich die Menschen nach Abwechslung. Wir sehen unsere Faschingssitzungen als einen humoristischen Zufluchtsort, um dem Alltag für eine Weile zu entfliehen", sagt der Präsident. Eine Premiere feierte heuer Wolfgang Huber, er folgte auf Walter Egger als Programmdirektor. Die erste Aufgabe von "Wagner Martina", so wird Huber in Kabarettistenkreisen genannt, war es, die Sitzungen etwas zu kürzen. "In den vergangenen Jahren gab es vereinzelte Kritik, dass die Sitzungen zu lange dauern würden – teilweise bis zu vier Stunden. Heuer ist nach rund 3,5 Stunden Schluss. Die Resonanz darauf war und ist durchwegs positiv", sagt Hörl.
Am Freitag und am Samstag finden noch einmal zwei Faschingssitzungen statt. Karten gibt es nicht mehr, einmal mehr heißt es: ausverkauft!