Denkmalschützer setzen sich gegen Linzer Abriss-Befürworter durch
LINZ. Nach langem Hin und Her kommt eine 85 Jahre alte Wohnsiedlung im Linzer Hafenviertel unter Denkmalschutz. Die Anlage ist Eigentum der städtischen Linzer Wohnungsgesellschaft GWG. Geschützt werden alle 18 Bauten.
Die Siedlung gilt als sozial- und kulturhistorisches Denkmal. Auch architekturgeschichtlich wird sie als besonderes Werk eingestuft. Planer war Curt Kühne, der von 1915 bis 1948 (mit Unterbrechungen) Linzer Stadtbaudirektor war.
Auch städtebaulich besonders
Kühne plante markante Bauten (z. B. Diesterwegschule, Parkbad, Volksküche, Wohnanlagen Sint- und Wimhölzelstraße). Die Sintstraßen-Anlage werten Fachleute wegen ihrer angerartigen Anordnung mit großen Freiräumen auch als städtebauliche Besonderheit.
Bisher hatte die Eigentümerin der Wohnanlage Sintstraße, die städtische Linzer Wohnungsgesellschaft GWG, versucht, den Denkmalschutz zu verhindern. Ein früherer Denkmalschutz-Bescheid wurde aufgehoben. Gegen den nunmehrigen Bescheid werde die GWG aber nichts unternehmen, sagt GWG-Aufsichtsratschef Vizebürgermeister Klaus Luger (SP): „Wir erheben keinen Einspruch, sondern akzeptieren den Bescheid. Ein Einspruch wäre sinnlos, weil die Begründung des Bundesdenkmalamtes eindeutig ist.“
Die Verantwortlichen der GWG wollten ursprünglich vier bis sechs der alten Arbeiterhäuser stehenlassen, ähnlich wie bei der Anlage in der Fröbelstraße im Franckviertel.
„Wir haben die Bedeutung der Anlage beurteilt und sind zum Schluss gekommen, dass sie als Ganzes zu erhalten ist“, sagt Landeskonservatorin Ulrike Knall-Brskovsky, die Leiterin des Bundesdenkmalamtes in Oberösterreich. Auf Basis des Denkmalschutz-Bescheides könnten dann Konzepte für die künftige Nutzung entwickelt werden, so die Landeskonservatorin. Architektur-Studenten der Linzer Kunst-Universität haben, wie in den OÖN berichtet, bereits solche Pläne entwickelt.
Streit der Experten
Unter Fachleuten hatten die Denkmalschutzbestrebungen für die Sintstraßen-Siedlung zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Der bekannte Linzer Architekt Herbert Karrer plädierte für den Abriss der Siedlung. Die Universitätsprofessoren Franz Riepl (Architekt) und Wilfried Posch (Städtebau) setzten sich vehement für die Erhaltung ein.
Während man Privaten Besitzern von denkmalgeschützten Objekten das Leben zur Hölle macht, dürfen/durften Stadt, Land, Staat und diverse Staatsnahe Betriebe machen was sie wollen...
Davon zeugen aleine schon Tabakfabrik, Pöstlingbergbahn, Schloß (alle in Linz) oder aber auch die staatliche Eisenbahnsammlung in Strasshof...
Das ganze ist also nur ein Zettelchen, denn wenn Dobuschs Linz-Zerstörungswut kommt, um seine Einheitsbetonkotzbauten für Dobuschgrad Skya zu Bauen, dann sind diese Gebäude, nun mit diesem Zettelchen genauso schnell weg, wie wenn sie dieses Zettelchen nicht haben...
...zum Denkmal erklären, noch kann man es durch einen solchen Beschluss schützen. Viele Strukturen haben Jahrhunderte und Jahrtausende überdauert. Kein (relativ) kurzlebiges Amt und seine Beschlüsse konnte je solche Zeiträume abdecken.
Grund für das Überdauern dieser Strukturen war a) Zufall, bauliche Qualität, Umweltbedingungen b) konstanter Nutzen für die Menschen mit ständiger Anpassung der Struktur c) Wertschätzung vieler Menschen für die Struktur. Kein Grund für das Überdauern waren dagegen Käseglocken die per Beschluss von Expertenzirkeln über solche Strukturen gestülpt wurden.
Sicher kann der Denkmalschutz kurzfristig allzu schnelle Zerstörung von historischen Bauten bremsen. Viel wichtiger ist es jedoch dem Leben nicht im Weg zu stehen, z.B. Familien die leistbaren Wohnraum benötigen, Unternehmen die wirtschaften müssen (z.B. Genossenschaften) und ganz allgemein der Stadtentwicklung die immer mit Veränderung einhergeht. Wer Geschichte schätzt muss nicht im Museum leben.
Die bauten der GWg (die sie aufführt) sind ohnehin nur wegen des abschreckenden Charakters nennenswert .
nämlich, dass Besitz (gaga wenn ihn die anderen haben) auch viel Verantwortung bedeutet…
Denkmalschutzverhinderer und Denkmalszerstörer - darin ist die SPÖ wohl auch nicht viel besser als ihre kommunistische Brüderpartei.
und ab sofort muss jeder architektur student dort eine woche bei den sanierungen mitarbeiten damit er lernt wie lebenswertes wohnen aussieht!
manche schon älteren wäre es auch zu empfehlen, vielleicht merken sie dass es ausser schuhschachteln noch andere geometrische formen gibt!
eine sehr gute entschiedung des denkmalamtes