Linz will eigenen Weg statt "Stolpersteinen"
LINZ. Linzer SPÖ kündigt ein eigenes Gedenk-Projekt an.
Irritation hat die Linzer SPÖ mit ihrem Nein im Gemeinderat zu den "Stolpersteinen" ausgelöst. Die Ablehnung von Gedenktafeln, die im öffentlichen Raum der Stadt im Boden eingelassen werden, um an die Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, hat der Partei von Bürgermeister Klaus Luger am Wochenende viel Kritik eingebracht. Am Sonntag nun schritt mit Stefan Giegler der Vorsitzende der SPÖ-Gemeinderatsfraktion in einer Aussendung zur Erklärung dieses Verhaltens.
"Die SPÖ hat noch nie Politik auf Zuruf gemacht", stellte Giegler gleich einmal klar und bestätigte damit das, was Beobachter der Gemeinderatssitzung bereits gemutmaßt hatten. Die Kritik der isrealischen Botschafterin Tayla Lador-Freshner in einem Interview mit den OÖNachrichten, wonach Linz als einzige Stadt im deutschsprachigen Raum keine "Stolpersteine" erlaube, ist den Verantwortlichen sauer aufgestoßen. Diese Kritik sei kein Grund, dieses Projekt umzusetzen, sagte Giegler und verwies auf die Stadt München, in der dieses Projekt auch abgelehnt worden war. Der Grund: Es gebe andere, bessere Formen, um der ermordeten Menschen auf Augenhöhe zu gedenken, zitiert der Linzer SP-Politiker die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
Das Projekt "Stolpersteine" sei das Werk eines einzigen Künstlers, doch es gebe auch viele andere. Deshalb werde Linz ein städtisches Projekt zum Gedenken der verfolgten und ermordeten Jüdinnen und Juden errichten, so Giegler.
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