Lichtverschmutzung: Linz sucht nach Wegen für „vernünftige Beleuchtung“
LINZ. Der Blick von oben hilft bei den Untersuchungen der Stadt zum Ist-Zustand und zeigt im Zentralraum rund um Linz eine große Lichtglocke.
Ja, es hebt das subjektive Sicherheitsgefühl, wenn es in der Stadt auch in den Nachtstunden hell ist. Aber die Frage, die sich stellt, ist, wie hell dieses künstliche Licht wirklich sein muss.
Den Ist-Zustand erhebt die Stadt Linz derzeit auch mittels Helikopterflügen und will aus der Vogelperspektive Erkenntnisse erhalten, um relativ rasch am Boden Möglichkeiten einer „guten und vernünftigen Beleuchtung“ abzuleiten, wie es Umweltstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) gestern formulierte. Denn die Lichtverschmutzung beeinträchtigt auch im Zentralraum nicht nur Pflanzen, Tiere und Menschen, sie ist auch eine Energieverschwendung ersten Ranges.
Gebäude im Visier
„Es geht keinesfalls darum, jetzt Linz das Licht abzudrehen“, sagte Arzt und Astrofotograf Dietmar Hager. Er sieht aber auf Basis der bisherigen Untersuchungsdaten viel Handlungsspielraum in der Stadt. „Wenn das künstliche Licht nach oben und seitlich ausstrahlt, dann ist das vergeudete Energie.“ Und Licht bei Nacht könne die Menschen erheblich krank machen.
In diesem Sinn will man sich seitens der Stadtverwaltung auch die Beleuchtung von Gebäuden genauer anschauen. Der Trend der sogenannten „City-Beautyfication“ zielt darauf ab, das Licht dafür zu benützen, spezielle Gebäude oder Einrichtungen hervorzuheben. „Das muss man aber nicht die ganze Nacht machen“, sagte der städtische Projektleiter Alfred Moser. Es ließe sich auch schon durch eine veränderte Ausrichtung der Beleuchtung einiges an Energie und Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen verringern.
Das Zauberwort lautet „sanfte Beleuchtung“, und hier sieht Stadtplanungsdirektor Hans-Martin Neumann aus Gesprächen durchaus viel Verständnis bei Experten. „Es wird darum gehen, ein Bewusstsein für das Thema der Lichtverschmutzung zu schaffen und hier bereits bei den Bauherren zu beginnen.“ Ziel müsse es sein, bei großen Projekten das Beleuchtungskonzept mitzuplanen.
Den Spargedanken sehen die Verantwortlichen auch in der Großindustrie als gutes Argument, das Licht in der Nacht behutsamer und damit auch nachhaltiger einzusetzen. Die Bilder von oben würden eben auch zeigen: Je mehr Gebäude und versiegelte Flächen beleuchtet werden, desto mehr Lichtverschmutzung gibt es.
"Gesünderen" Einsatz von nächtlicher Beleuchtung
Das Bewusstsein muss aber auch bei jedem Einzelnen geweckt werden, denn jeder könne seinen Beitrag dazu leisten, die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Stadträtin Schobesberger hofft auf politische Einigkeit in der Stadtregierung, was den effizienteren und damit auch „gesünderen“ Einsatz von nächtlicher Beleuchtung in der Stadt betrifft. Die derzeit noch laufende Ist-Zustandserhebung werde „systematisch auf den Tisch gelegt“, soll diskutiert werden und dann zu Maßnahmen führen. Im Budget für 2024 seien finanzielle Mittel dafür vorgesehen.
Viel Hoffnung wird in die vom Land heuer geplante Gesetzesnovelle zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung gesetzt.
FP: Sicherheit steht an erster Stelle
Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FP) erneuert angesichts der angekündigten Studie seine Forderung für eine intelligente Beleuchtung in der Stadt: "Lichtverschmutzung ist gerade im städtischen Raum kein neues Problem. Gleichzeitig gilt jedoch: Sicherheit steht an erster Stelle." Mittels smarter LED-Beleuchtung - diese erkennt mittels Sensoren, ob Verkehrsteilnehmer unterwegs sind und blendet das Licht nur dann ein, wenn es notwendig ist - könnte die Lichtverschmutzung reduziert und gleichzeitig die Verkehrssicherheit gewährleistet werden, ist Raml überzeugt. Nachsatz: "Das wäre effizienter und schneller als eine neuerliche Studie."
Am Pöstlingberg braucht es Licht insb bei den vielen Steigungen im Winter bei Eis und Schnee. Die Nöbauerstrasse und die Götzlingstrasse hält unser grandioser Gramastettner Bürgermeister Michael Fazeni in der Nacht ja schon längst stockdunkel, sodass man sich bereits schon im Sommer Hals und Bein bricht. Auf Anfragen reagiert er nicht. Einen Streudienst kennt man im Gemeindeamt scheinbar auch nicht.
Leuchtreklamen verbieten, Werbeschilder ohne Beleuchtung, Auslagenbeleuchtung bis max. 22 Uhr usw.
Das wäre ja schon mal ein Anfang.
Linz hat sehr viel veralteten Bestand, weder effizient noch zielgerichtet.
Der Pöstlingberg wurde zwischendurch stark gedimmt.