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Von sieben Bauprojekten wurde bloß eines uneingeschränkt durchgewunken

Von Gary Sperrer, 10. November 2016, 00:04 Uhr
Von sieben Bauprojekten wurde bloß eines uneingeschränkt durchgewunken
Heinz Plöderl, Vorsitzender des Gmundner Gestaltungsbeirates Bild: VOLKER WEIHBOLD

GMUNDEN. Gmundner Gestaltungsbeirat tagte öffentlich im Rathaus unter großem Zuhörerinteresse.

Sieben Gmundner Bauprojekte wurden am Dienstag vom Gestaltungsbeirat unter die Lupe genommen. Bis auf eines, die Raika-Zentrale am Klosterplatz, wurden alle vorläufig ablehnend bewertet, darunter auch der Um- und Zubau beim bisherigen Seegasthof Steinmaurer in der Traunsteinstraße, der Neubau eines Ärztezentrums in der Druckereistraße, wo das Verkehrskonzept kritisiert wurde, oder der Neubau der Kösslmühle.

Vorsitzender des dreiköpfigen Gestaltungsbeirates, der vorgestern übrigens zum zweiten Mal unter großem Besucherinteresse öffentlich tagte, ist der Welser Architekt Heinz Plöderl. "Es gibt ganz klare fachliche Kriterien, anhand derer man Projekte beurteilt", so Plöderl. Mit Gefallen oder Nichtgefallen habe die Bewertung nichts zu tun. Der Gestaltungsbeirat gebe keine rechtlich bindenden Stellungnahmen ab, sondern sei eine Unterstützung für die Baubehörde erster Instanz.

"Unsere Expertise ist eine Empfehlung, die die Politik berücksichtigen und befolgen kann, der sie aber andererseits auch nicht folgen muss", sagt Plöderl und ergänzt: "Klugerweise ist es sicher gut, wenn die Politik diesen fachlichen Empfehlungen und Expertisen folgt, weil dadurch auch ein gewisses Maß an Objektivierung einherzieht und die anstehenden Projekte der Öffentlichkeit vorzustellen." Damit würden nämlich auch die Entscheidungsprozesse transparenter und für die Bürger verständlicher, nachvollziehbarer werden. "Damit kann man auch für die Entwicklung einer so sensiblen Stadt wie Gmunden mittelfristig Impulse setzen", ist der Architekt überzeugt. "Bauen ist ja keine kurzfristige Angelegenheit, sondern eine sehr langfristige. Das, was heute gebaut wird, haben wir die nächsten 40, 50 Jahre stehen. Bauen ist sehr wohl ein öffentlicher Akt und kein privater."

Nach der Sitzung des Gestaltungsbeirates traf vorgestern Abend noch der Bauausschuss der Stadtgemeinde zusammen. Gmundens Bürgermeister Stefan Krapf (VP): "Die Einwände des Gestaltungsbeirates nehmen wir ernst und sie werden in unsere Überlegungen einfließen."

"Druck der Investoren"

Baustadtrat Reinhold Kassmannhuber (Bürgerinitiative BIG) zu den Ablehnungen: "Wir in Gmunden haben einen sehr hohen Druck der Investoren, das heißt, die üben Druck auf die Architekten aus. Das Problem ist, dass die Architektur dadurch nicht die Qualität hat, die dieser tollen Stadt zusteht. Ich kritisiere aber nicht die heimischen Architekten, denn die müssen das machen, was ihre Auftraggeber vorgeben."

Für Heinz Plöderl war die dienstägige Gestaltungsbeirat-Sitzung übrigens die letzte. Nach drei Jahren endete sein Turnus.

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1  Kommentar
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mynachrichten1 (15.569 Kommentare)
am 10.11.2016 09:42

Und wieder muss ich feststellen, es ist Alles nicht so leicht.

Und da wo wo es um Verkehrsplanung geht, die man mit Hausverstand nicht so schrecklich verpfuschen könnte

als bestes Beispiel die gekappte Verbindung nach Pinsdorf, mit der Pfuschplanung nach dem Baupfusch

da sind Alle Experten still und leise und haben nur gezeigt, das Ihnen der Hausverstand abhanden kommt, wenn ein kompliziertes Wirrwarr von Laienzuständigen in der Gemeindepolitik auf der einen Seite minimale Kosten einsparrt und auf der anderen Seite nicht von wirklich kritischen Experten in Amt und Würde unterstützt wird.

Alles so kompliziert - das am Ende Vieles gar nicht wird.

Man muss ja immer unterscheiden zwischen Zuständigkeiten, finanzielle Zuständigen, zwischen laienhaften Wegschauen von Politikern die selber nicht betroffen sind und dann noch Experten die bezahlt werden und es sich auch nirgends verscherzen wollen.

Merksatz: Mit etwas Hausverstand hät man bessere Lösungen für die Bürger bei der Hand!

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