Vier Oberösterreicher wegen Cannabis-Anbaus vor Gericht
SALZBURG/HALLEIN/LINZ. Ein Brüderpaar, der Lebensgefährte ihrer Mutter und ein Bekannter sollen unter anderem im Mühlviertler Rodltal Cannabis im großen Stil angebaut haben.
Am Donnerstag mussten sich die vier Oberösterreicher in Salzburg vor Gericht verantworten. Ob heute noch ein Urteil ergehen wird, stand zu Mittag noch nicht fest.
Den Angeklagten wird vorgeworfen, ab Juni 2017 gut eineinhalb Jahre lang auf einem Bauernhof im Salzburger Lammertal und später für kurze Zeit auch im Rodltal im Mühlviertel Cannabis angebaut zu haben.
Große professionelle Plantagen
Bei Hausdurchsuchungen wurden die abgeernteten Stöcke von 3.052 Pflanzen, was zumindest 21 Kilo Cannabiskraut entspreche, und 658 noch blühende Pflanzen sichergestellt. Insgesamt sollen die Beschuldigten laut Anklage zumindest 15 Kilo Cannabis weiterverkauft haben und dabei als kriminelle Vereinigung agiert haben. "Es handelte sich um große professionelle Plantagen", sagte der Staatsanwalt heute. "Es wurde zum Beispiel nach außen hin geruchsneutral gearbeitet. Die Fenster waren abgedichtet, es gab eine Lüftung und eine entsprechende Beleuchtung für die Pflanzen."
Es sei klar, dass die Menge an Cannabis nicht alleine für den Eigenkonsum bestimmt gewesen sein konnte. Die Angeklagten hätten einen enormen Aufwand betrieben, um die Pflanzen aufziehen zu können. "Das passiert nur, wenn auch ein entsprechender finanzieller Vorteil zu erwarten ist", betonte der Staatsanwalt.
Älterer Bruder lebt in Thailand
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand der ältere der beiden Brüder. Der 35-Jährige befand sich zuletzt in U-Haft und lebt normalerweise in Thailand. Er betreibt dort mit seiner Frau einen Massagesalon und ein Restaurant. Die Staatsanwaltschaft legt ihm auch das Verbrechen der Geldwäscherei zu Last, weil zwischen Österreich und Thailand immer wieder Geld überwiesen wurde.
Sein Bruder (24) und der Freund der Mutter (59) waren zum Tatzeitpunkt ohne Arbeit und verschuldet. Der Letztgenannte soll gemeinsam mit dem vierten Angeklagten, einem 32-jährigen Studenten, außerdem in einem Haus Energie für eine Bitcoin-Mining-Farm abgezweigt haben. Sie zapften den Sicherungskasten an und verbrauchten Strom im Wert von rund 5.600 Euro. Das war auch das einzige Delikt, zu dem es heute im Prozess Geständnisse gab - die anderen Vorwürfe wiesen die Verteidiger aller vier Angeklagten entschieden zurück und plädierten auf nicht schuldig.
Legale CBD-Produkte für Massagesalon?
"Das ist eine Familie, keine kriminelle Vereinigung", sagte einer der Anwälte und warf der Staatsanwaltschaft vor, mit hypothetischen Zahlen zu operieren. "Es gibt keinen einzigen Beweis für einen Verkauf von Drogen und die behauptete Menge." Der Großteil der Pflanzen sei eine Altlast aus dem Jahr 2016. Auch das meiste Equipment stammte aus dieser Zeit. Damals wurde der 35-Jährige schon einmal wegen Drogendelikten verurteilt, die Wurzelstöcke wurden damals aber offenbar nicht eingezogen. "Nun wollte er damit legal CBD-hältige Produkte für den Massagesalon in Thailand herstellen", sagte der Anwalt.
"Daheim war ich als kriminell verschrien"
Allerdings gab der Mann bei der Anmietung des Bauernhofs einen falschen Namen an. "Um in Ruhe und abseits vom Mühlviertel mit den Restbeständen zu experimentieren. Daheim war ich als kriminell verschrien", erklärte er der Richterin. Die Plantage habe er abgedunkelt, damit kein Tageslicht hereinfalle. "Ich schlafe eher am Tag und bin in der Nacht munter". Der Lebensgefährte der Mutter habe lediglich das Haus für ihn gehütet, wenn er in Thailand war. Und der Bruder und der Bekannte seien ohnehin nur ein oder zwei Mal zu Besuch gekommen.
Auch den Vorwurf der Geldwäsche wiesen die Verteidiger heute zurück. Der 35-jährige habe manchmal seine Familie in Österreich finanziell unterstützt und einmal eine medizinische Behandlung der Mutter in Thailand bezahlt.
Kiffen wird in Filmen und sogar politischen Mandataren verharmlost, weil dies in dekadenten Kreisen der ach so fortschrittlichen Oberschicht angeblich auch häufig passiert.
Bedenken wir aber: Wir haben eine unauslöschliche Alkoholtradition, ein weiteres Rauschmittel wird unsere Bevölkerung noch unfähiger machen.
Also: Rigide durchgreifen - das funktioniert bei den hartgesottenen Kiffern und deren Zuliefern nur über harte Strafen!