"Reich werden wir nicht, das ist Beschäftigungspolitik"
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BAD WIMSBACH/NEYDHARTING. Christian Gstettner produziert in Bad Wimsbach nachhaltige Mund-Nasen-Schutzmasken aus Damast.
Weich fließend, straff gespannt oder üppig gerafft: Hochwertige Stoffe begeistern den 44-jährigen Christian Gstettner schon lange. In zweiter Generation führt er gemeinsam mit seiner Frau Nina die Textilmanufaktur "Ambiente & Design" in Bad Wimsbach. Hotels, Innenarchitekten und Polstermöbelhersteller gehören zu den Kunden des Familienunternehmens. Da diese in den vergangenen Wochen nicht öffnen durften, fehlten auch deren Bestellungen. Darum hat sich Christian Gstettner vor drei Wochen entschieden, Mund-Nasen-Masken aus hochwertigem Damast herzustellen.
"Maschinen, Personal, Stoffe – alles war ja da. Wir mussten es nur nützen", sagt der 44-Jährige. Wie groß der Bedarf ist, zeigte sich bereits nach wenigen Stunden. "Wir haben ein paar Modelle gefertigt, und meine Frau hat es anschließend im Internet gepostet. Kurze Zeit später hatten wir schon 2000 Bestellungen", freut sich der Gmundner über den Erfolg seiner nachhaltigen, ökologischen und gänzlich in Österreich produzierten Masken.
Gefertigt werden diese von sechs seiner Mitarbeiter und einem Partnerbetrieb in Grünau. Die Kosten belaufen sich je nach Modell und Bestellmenge auf 2,90 bis 8,50 Euro pro Stück. "Reich werden wir damit nicht, aber wir können einen Teil unserer wirtschaftlichen Einbußen abfangen und vor allem unsere elf Mitarbeiter weiter beschäftigen. Liebevoll formuliert ist es eine Art Beschäftigungspolitik", sagt Gstettner, der Vater zweier Töchter ist und auch deshalb ein eigene Kindermaske designt hat.
Der Arbeitsalltag des Oberösterreichers hat sich – wie bei unzähligen anderen – in den vergangenen Wochen völlig verändert. Seinen Optimismus hat sich der 44-jährige Unternehmer dennoch bewahrt. Und zwei Dinge gelernt. "Es ist zum einen schön zu sehen, dass viele Leute Wert legen auf Nachhaltigkeit und Qualität. Zum anderen habe ich gemerkt, wie wichtig ein guter und professioneller Internetauftritt ist. Daran werden wir in den nächsten Wochen noch arbeiten müssen", sagt Christian Gstettner.
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