Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

SPÖ Wels wirft der Stadt Abwerben von Pflegekräften der Kreuzschwestern vor

Von Valentin Bayer, 09. Oktober 2024, 15:34 Uhr
Abwerben Pflegekräfte Wels
(Symbolbild) Bild: Monkey Business Images

WELS. Sozialreferentin Raggl-Mühlberger (FP): „Haben sich eigenständig bei uns beworben“

Der Mangel an Fachkräften für Alten- und Pflegeheime ist akut, entsprechend hart sind die Bandagen teils in der Personalsuche. Die Welser SPÖ stellt nun in den Raum, dass die Stadt acht Pflegekräfte aus dem "Haus Bruderliebe" der Kreuzschwestern abgeworben habe. Das Problem des Personalmangels sei damit nicht gelöst, sondern nur verlagert worden, sagt Vizebürgermeister Klaus Schinninger (SP): "Es ist geradezu zynisch, diesen Personalengpass als erfolgreiche Nachbesetzung zu verkaufen."

Die Leiterin des Pflegeheims bestätigt auf OÖN-Anfrage, dass ihres Wissens acht Mitarbeiter in ein Pflegeheim der Stadt gewechselt sind. "Das ist nur eine Herumschieberei. Deshalb kriegt der, der einen Heimplatz sucht, nicht früher oder später einen Platz. Er kommt halt nach Laahen statt zu uns", sagt die Leiterin.

Acht neue Pflegekräfte zu finden, sei ein Problem. Weiter wolle sie die Causa nicht kommentieren, sagt die Leiterin, schiebt aber nach: "Einen Pflegenotstand gibt es sehr wohl. Heute hatten wir schon wieder zwei Anfragen, täglich melden sich mindestens fünf Leute auf der dringenden Suche nach einem Heimplatz."

22 Betten wieder belegt

Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger, als Sozialreferentin zuständig für die Altenheime, hatte schon im September Entspannung in puncto Pflegekräfte angekündigt. Die SPÖ hatte wegen 92 unbesetzter Pflegebetten in den städtischen Pflegeheimen einen Pflegegipfel gefordert – dieser soll Ende Oktober stattfinden.

Gestern teilte Raggl-Mühlberger per Presseaussendung mit, dass mehrere unbesetzte Personalstellen im Pflegebereich erfolgreich nachbesetzt werden konnten. Insgesamt 22 neue Bewohner seien in den vier städtischen Alten- und Pflegeheimen in den vergangenen Wochen aufgenommen worden. Bis Ende Oktober könnten im Haus Vogelweide-Laahen bis zu 19 weitere Betten belegt werden. Auch bei den mobilen Diensten gebe es keine Wartezeiten mehr, vollständig ausgelastet sei das Tageszentrum im Haus Neustadt. "Die Stadt konnte als verlässlicher und guter Arbeitgeber wieder überzeugen", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FP) dazu.

Über die Anschuldigungen vonseiten der SPÖ zeigt sich Raggl-Mühlberger verärgert: "Das ist schlichtweg falsch, wir haben niemanden aktiv abgeworben. Solche Meldungen machen auch in den Pflegeheimen schlechte Stimmung, dabei brauchen wir uns gegenseitig." Schinninger solle als Gesundheitsreferent "vor seiner eigenen Haustür kehren, in den Heimen gibt es mehrere Bewohner ohne Hausarzt".

Die acht Pflegekräfte hätten sich von sich aus bei der Stadt beworben. Sie kenne derartige Vorgänge selbst vom Pflegeheim Laahen, wo im Frühjahr sieben Fachsozialbetreuerinnen innerhalb kurzer Zeit gekündigt hätten, sagt Raggl-Mühlberger: "Es ist halt ein sehr sozialer Beruf, in dem es auch zwischenmenschliche Spannungen geben kann. Und die Pflegekräfte können sich mittlerweile aussuchen, wo sie arbeiten. Hätte ich sie einfach wegschicken sollen?"

Ob die Neuanstellungen mit Blick auf die ganze Stadt wirklich einen Fortschritt darstellen? "Ich kann auch auf ganz Oberösterreich, auf ganz Österreich schauen. Die Probleme gibt es überall", antwortet Raggl-Mühlberger.

"Keine strukturelle Lösung"

Statt den strukturellen Problemen des Pflegekräftemangels entgegenzuwirken, habe die Stadt Wels lediglich das Personal von einem Engpass in den nächsten verschoben, kritisiert Vizebürgermeister Schinninger: "Kleinere private Einrichtungen und andere Träger bleiben auf der Strecke, während sich die Stadt als Vorzeigemodell inszeniert."

Gemeinderätin Hannah Stögermüller (SP), auf deren Antrag der Pflegegipfel am 28. Oktober organisiert wird, sieht in der Kommunikation der Stadt eine "Täuschung der Öffentlichkeit". Zur langfristigen Sicherstellung hochwertiger Pflege brauche es eine umfassende Strategie zu Ausbildung und Gewinnung von langfristigen Pflegekräften, ohne den Wettbewerb zwischen den Pflegeeinrichtungen zu verschärfen.

mehr aus Wels

2. Platz für Josef Dirnbauer bei Schwingshandl-Radkriterium

Keine Schularbeiten und Tests: Da Vinci Schule ist heuer ausgebucht

Das Freiwilligenzentrum Wels feiert sein 15-jähriges Bestehen

Namensschilder kehren in die Gunskirchner Pfarrkirche zurück

Autor
Valentin Bayer
Redakteur Oberösterreich
Valentin Bayer
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
hasta (2.952 Kommentare)
vor 2 Stunden

Die Pflegekräfte dürfen aber schon den Arbeitsplatz wechseln. Oder sind Pflegekräfte, nach SPÖ-Doktrin, leibeigene der Kreuzschwestern. Seltsame Ansichten der SPÖ Wels!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen