SPÖ Wels wirft der Stadt Abwerben von Pflegekräften der Kreuzschwestern vor
WELS. Sozialreferentin Raggl-Mühlberger (FP): „Haben sich eigenständig bei uns beworben“
Der Mangel an Fachkräften für Alten- und Pflegeheime ist akut, entsprechend hart sind die Bandagen teils in der Personalsuche. Die Welser SPÖ stellt nun in den Raum, dass die Stadt acht Pflegekräfte aus dem "Haus Bruderliebe" der Kreuzschwestern abgeworben habe. Das Problem des Personalmangels sei damit nicht gelöst, sondern nur verlagert worden, sagt Vizebürgermeister Klaus Schinninger (SP): "Es ist geradezu zynisch, diesen Personalengpass als erfolgreiche Nachbesetzung zu verkaufen."
- Kommentar: "Loch auf, Loch zu"
Die Leiterin des Pflegeheims bestätigt auf OÖN-Anfrage, dass ihres Wissens acht Mitarbeiter in ein Pflegeheim der Stadt gewechselt sind. "Das ist nur eine Herumschieberei. Deshalb kriegt der, der einen Heimplatz sucht, nicht früher oder später einen Platz. Er kommt halt nach Laahen statt zu uns", sagt die Leiterin.
Acht neue Pflegekräfte zu finden, sei ein Problem. Weiter wolle sie die Causa nicht kommentieren, sagt die Leiterin, schiebt aber nach: "Einen Pflegenotstand gibt es sehr wohl. Heute hatten wir schon wieder zwei Anfragen, täglich melden sich mindestens fünf Leute auf der dringenden Suche nach einem Heimplatz."
22 Betten wieder belegt
Vizebürgermeisterin Christa Raggl-Mühlberger, als Sozialreferentin zuständig für die Altenheime, hatte schon im September Entspannung in puncto Pflegekräfte angekündigt. Die SPÖ hatte wegen 92 unbesetzter Pflegebetten in den städtischen Pflegeheimen einen Pflegegipfel gefordert – dieser soll Ende Oktober stattfinden.
Gestern teilte Raggl-Mühlberger per Presseaussendung mit, dass mehrere unbesetzte Personalstellen im Pflegebereich erfolgreich nachbesetzt werden konnten. Insgesamt 22 neue Bewohner seien in den vier städtischen Alten- und Pflegeheimen in den vergangenen Wochen aufgenommen worden. Bis Ende Oktober könnten im Haus Vogelweide-Laahen bis zu 19 weitere Betten belegt werden. Auch bei den mobilen Diensten gebe es keine Wartezeiten mehr, vollständig ausgelastet sei das Tageszentrum im Haus Neustadt. "Die Stadt konnte als verlässlicher und guter Arbeitgeber wieder überzeugen", sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FP) dazu.
- Lesen Sie auch: Personalmangel: Welser Gemeinderat beschloss einen Pflegegipfel
Über die Anschuldigungen vonseiten der SPÖ zeigt sich Raggl-Mühlberger verärgert: "Das ist schlichtweg falsch, wir haben niemanden aktiv abgeworben. Solche Meldungen machen auch in den Pflegeheimen schlechte Stimmung, dabei brauchen wir uns gegenseitig." Schinninger solle als Gesundheitsreferent "vor seiner eigenen Haustür kehren, in den Heimen gibt es mehrere Bewohner ohne Hausarzt".
Die acht Pflegekräfte hätten sich von sich aus bei der Stadt beworben. Sie kenne derartige Vorgänge selbst vom Pflegeheim Laahen, wo im Frühjahr sieben Fachsozialbetreuerinnen innerhalb kurzer Zeit gekündigt hätten, sagt Raggl-Mühlberger: "Es ist halt ein sehr sozialer Beruf, in dem es auch zwischenmenschliche Spannungen geben kann. Und die Pflegekräfte können sich mittlerweile aussuchen, wo sie arbeiten. Hätte ich sie einfach wegschicken sollen?"
Ob die Neuanstellungen mit Blick auf die ganze Stadt wirklich einen Fortschritt darstellen? "Ich kann auch auf ganz Oberösterreich, auf ganz Österreich schauen. Die Probleme gibt es überall", antwortet Raggl-Mühlberger.
"Keine strukturelle Lösung"
Statt den strukturellen Problemen des Pflegekräftemangels entgegenzuwirken, habe die Stadt Wels lediglich das Personal von einem Engpass in den nächsten verschoben, kritisiert Vizebürgermeister Schinninger: "Kleinere private Einrichtungen und andere Träger bleiben auf der Strecke, während sich die Stadt als Vorzeigemodell inszeniert."
Gemeinderätin Hannah Stögermüller (SP), auf deren Antrag der Pflegegipfel am 28. Oktober organisiert wird, sieht in der Kommunikation der Stadt eine "Täuschung der Öffentlichkeit". Zur langfristigen Sicherstellung hochwertiger Pflege brauche es eine umfassende Strategie zu Ausbildung und Gewinnung von langfristigen Pflegekräften, ohne den Wettbewerb zwischen den Pflegeeinrichtungen zu verschärfen.
Hütchenspielchen kennt man in Wels doch schon seit Jahren. Seit Rabl regiert gibt es keine Ausländerprobleme mehr. Wir haben zwar rund 10 % Ausländer in der Stadt, Probleme in den Kindergärten und Schulen kennt man nicht - #Ironieoff
Genau so ist es!
Die Pflegekräfte dürfen aber schon den Arbeitsplatz wechseln. Oder sind Pflegekräfte, nach SPÖ-Doktrin, leibeigene der Kreuzschwestern. Seltsame Ansichten der SPÖ Wels!
In Summe gibt es halt nicht mehr Angebot wenn man bei einer Einrichtung jemanden wegnimmt und wo anders dazu gibt. Generell ist die Situation nicht besser geworden!