Waldfriedhof in Schlüßlberg ist Fall für das Landesverwaltungsgericht
SCHLÜSSLBERG. Gemeinde Schlüßlberg und Grundbesitzer Augustin Spiegelfeld bekämpfen Ablehnung durch OÖ. Raumordnungsabteilung.
Nicht zu Grabe tragen wollen die Gemeinde Schlüßlberg und Grundeigentümer Augustin Spiegelfeld den geplanten Waldfriedhof in Buchet. Es wäre in der 3000-Einwohner-Gemeinde die erste Möglichkeit für Schlüßlberger, sich im eigenen Ort begraben zu lassen. Derzeit finden verstorbene Bürger ihre letzte Ruhestätte in Grieskirchen.
Der Grundsatzbeschluss für eine Sonderwidmung des Waldgrundstücks fiel mit großer Mehrheit im Schlüßlberger Gemeinderat. Die Raumordnungsabteilung des Landes lehnt diese allerdings ab, weil der Wald, der sich am höchsten Punkt von Schlüßlberg befindet, nicht zentrumsnah ist und auch nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Der Gemeinderat fasste daraufhin einen Beharrungsbeschluss. Nun liegt der Fall beim Landesverwaltungsgericht. Dessen Entscheidung wird bereits mit großer Spannung erwartet.
"Der Einspruch, dass der Wald nicht zentrumsnah ist, ist fadenscheinig, ich habe noch in keiner Gemeinde im Zentrum einen Wald gesehen", sagt Bürgermeister Klaus Höllerl (SP). Das sei ein Widerspruch in sich, die Ablehnungsgründe nicht nachvollziehbar.
Grabkerzen nicht erlaubt
Augustin Spiegelfeld arbeitet bereits rund eineinhalb Jahre an der Umsetzung des Waldfriedhofes, mit der Ablehnung durch das Land hat er nicht gerechnet, weil derartige Projekte bereits mehrfach in Oberösterreich erfolgreich umgesetzt wurden. Er ist auch mit Sorgen und Befürchtungen von Anrainern konfrontiert, wie eine Verkehrszunahme, Verunreinigung von Grundstücken bis hin zu Waldbrandgefahr durch Kerzen. Allerdings sind Grablichter ebenso wenig erlaubt wie Grabschmuck, der Wald bleibt in seinem ursprünglichen Zustand. Die Asche von Verstorbenen wird in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt.
"Man wird nicht merken, dass man in einem Waldfriedhof ist, außer, dass der Wald sehr gepflegt sein wird mit schönen Wegen und Sitzbankerln", sagt Spiegelfeld, der den Waldfriedhof selbst betreiben will. Für ihn sei es eine Aufwertung seines landwirtschaftlichen Betriebes. "Wenn ein Baum als Friedbaum genützt wird, ist es natürlich das Ziel, ihn durch gute Pflege möglichst alt werden zu lassen und den Wald nachhaltig zu bewirtschaften", betont Spiegelfeld.
Zur befürchteten Verkehrszunahme sagt er, dass bei größeren Begräbnissen ein Shuttlebus eingesetzt werden könne.
Nach einem Kyrill sieht ein solch Friedhof ganz sicher gepflegt und zugänglich aus.
Und dass sich viele Waldbesucher einen Dreck um Regeln scheren ist auch nicht neu.
Die Asche können ja die Eingeborenen auch in ihrer Wohnung aufheben, dann entfällt die tägliche Autofahrt ins Grüne.
R.I.P.