Extremkletterer Thomas Huber bei Unfall am Untersberg verletzt
MARKTSCHELLENBERG. Der ältere der beiden "Huber-Buam" musste nach einem Felsausbruch per Helikopter gerettet werden.
Glück im Unglück dürfte Thomas Huber (56) bei einem Unfall am Berchtesgadener Hochthron gehabt haben: Der ältere der beiden "Huber-Buam" – der mit seinem Bruder Alexander in der Vergangenheit durch extreme Klettertouren immer wieder internationale Schlagzeilen machte – verunfallte kürzlich bei einem Projekt am Untersberg an der Grenze zwischen Salzburg und Bayern, kam aber verhältnismäßig glimpflich davon.
Felsbrocken löste sich
Wie der Bayer auf seinen Social Media Kanälen berichtet, kam am Einstieg beim Materialdepot zu dem Unglück: Ein großer Felsbrocken löste sich plötzlich aus der Wand, als der 57-Jährige sein Seil aus einer Nische holen wollte. "Was dann passierte, war nur noch der Reflex, nicht zu stürzen", berichtet der erfahrene Alpinist in einem Instagram-Beitrag. "Etwas geschockt" kletterte er zurück zum Band und bemerkte erst dort, dass ihn der Felsbrocken am linken Knöchel touchiert hatte. Sein Kletterpartner führte die Erstversorgung durch.
Spektakuläre Rettungsaktion
"Ziemlich schnell war klar, dass es heute keinen Durchstieg mehr geben wird und ziemlich schnell konnte ich meine Fuß durch den Kompressionsverband nicht mehr belasten", erzählt Huber. Auch an einen Abstieg durch den exponierten Mittagsloch-Steig war nicht mehr zu denken, "auch wenn es mir schwerfiel, das zu akzeptieren", so Huber. Der Kletterer wurde in einer spektakulären Rettungsaktion des Helikopters Christoph 14 und der Bergwacht Marktschellenberg aus der Wand geflogen und in das Krankenhaus Traunstein gebracht.
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"Hoffentlich brauchst du uns nicht so schnell wieder"
Dort gaben die Ärzte vorsichtig Entwarnung: Die Verletzungen seien nicht allzu schwerwiegend, sagt Huber. "Glück und Unglück liegen oft so nah beieinander", schreibt der dreifache Vater und bedankte sich bei den Einsatzkräften. "Wir freuen uns über deinen Dank und auch, wenn wir gerne helfen, hoffentlich brauchst du uns nicht so schnell wieder", ließ die Bergwacht wissen.
Lokalisierung: Der Untersberg liegt an der Grenze zwischen Salzburg und Bayern
Bekannt wurden Thomas und Alexander Huber bereits mit zehn Jahren. Die "Huberbuam" kletterten durch Wände, durch die noch nie jemand geklettert war – zum Teil auch ohne Sicherung. Etliche Speed-Besteigungen folgten, Dokumentationen hielten die Abenteuer filmisch fest.
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Mit seinem Bruder Alexander hat Thomas Huber schon viele extreme Klettertouren in Pakistan, im Yosemite-Nationalpark in den USA oder Patagonien unternommen, darunter viele Erstbesteigungen und Speedklettertouren. Schon vor sieben Jahren überstand Huber einen schweren Unfall ohne bleibende Schäden: Beim Abseilen am Brendlberg in Bayern stürzte der damals 50-Jährige zwölf Meter nahezu ungebremst in die Tiefe. "Ich hatte 1000 Schutzengel", teilte er seinen Fans damals mit.
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