Soldat in Kärntner Kaserne erschossen: Waffe war nicht aufgesetzt
KLAGENFURT. Nachdem vor einem Monat ein 21-jähriger Grundwehrdiener in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau durch den Schuss aus der Dienstpistole eines anderen Soldaten gestorben war, sind am Mittwoch weitere Details bekanntgeworden.
Demnach war die Waffe nicht am Körper des Opfers aufgesetzt, bestätigte Markus Kitz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Klagenfurt, einen entsprechenden Medienbericht.
Diese Erkenntnis stamme nicht aus dem Vollgutachten, präzisierte Kitz, vielmehr habe es sich um eine konkrete Frage gehandelt, ob der Schuss aufgesetzt war, denn auch diese Möglichkeit sei im Raum gestanden. Andererseits war vorerst unklar, wie weit die beiden Soldaten bei der Schussabgabe voneinander entfernt waren. Fest steht wiederum die Todesursache - demnach hatte der 21-Jährige einen Lungendurchschuss erlitten, woran er verblutete.
Beschuldigter spricht von Unfall
Zu der tödlichen Schussabgabe war es am 22. Oktober in der Türk-Kaserne in Spittal an der Drau gekommen. Aus vorerst unbekannter Ursache hatte sich ein Schuss aus der Dienstpistole eines 21-jährigen Wachsoldaten gelöst. Ein gleichaltriger Soldat wurde getroffen und mit schwersten Verletzungen ins Klinikum Klagenfurt geflogen, starb dort aber kurze Zeit nach der Einlieferung.
Der Verdächtige selbst bestreitet eine Tötungsabsicht und spricht von einem Unfall. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hingegen geht von Absicht aus. Die Angaben des Beschuldigten können "nicht in Einklang mit einem ersten ballistischen Sachverständigen-Gutachten gebracht werden", hatte es schon zu Beginn der Ermittlungen geheißen. So, wie der Beschuldigte den Ablauf geschildert hatte, könne es nicht gewesen sein. Dieser bleibt in Untersuchungshaft, die nächste Haftprüfungsverhandlung wird am 9. Dezember stattfinden.