Zoos: Mehr Besucher, mehr Artenschutz
WIEN. Laut weltweiter Studie zählen österreichische Tiergärten zu den größten Förderern des Artenschutzes
Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz, so das Ergebnis einer weltweiten Studie. Wie viel sie in den Naturschutz investieren, hängt dabei von der Anzahl der Besucher ab. Was diese besonders anzieht, haben die Forscher ebenfalls untersucht.
„Ohne Zoos wäre das Goldene Löwenäffchen ausgestorben“, sagt einer der Studienautoren Andrew Mooney vom Trinity College in Dublin. Als es Anfang der 1970er Jahre nur noch rund 200 Tiere gab, züchteten Zoos weltweit - darunter auch jener in Dublin - nicht nur einige Affen heran, sie bewirkten auch, dass die Tiere ausgewildert wurden und sich auch in freier Wildbahn wieder vermehrten. Heute soll es in den Regenwäldern entlang der Atlantikküste Brasiliens immerhin rund 1000 Goldene Löwenäffchen geben.
Jährlich 350 Millionen US-Dollar fließen aus dem Weltverband der Zoos und Aquarien in internationale Schutzprogramme. Dazu zählen neben dem Zoo in Dublin auch der Alpenzoo Innsbruck, der Tiergarten Schönbrunn, das Haus des Meeres, die Tierwelt Herberstein, der Zoo Salzburg und der Zoo Schmiding in Oberösterreich. Sie gehören damit als Weltverband zu den drei größten Förderern von Artenschutzprogrammen, gleich hinter dem WWF und der US-Naturschutzorganisation „The Nature Conservancy“, erläutern die irischen Zoologen gemeinsam mit Kollegen aus Dänemark im Fachjournal Nature Communications.
Wie viele Zoos und Aquarien in Schutz- und Auswilderungsprogramme investieren, hängt dabei stark von den Besuchern ab, so die Forscher. Je mehr Besucher, desto mehr fließt in den Artenschutz. Die Antwort auf die Frage, was Menschen besonders in die Tiergärten und Wasserwelten treibt, liefern die Forscher gleich mit.
Dabei gilt: Es kommt vor allem auf die Größe an. Denn große Säugetiere wie Elefanten, Tiger und Pandabären ziehen am meisten Besucher an. Auch ist es gut, viele Tiere sowie viele Tierarten zu haben. Tiergärten, die die Kapazität dafür nicht haben, können wiederum auf viele kleinere Tierarten setzen, die es nicht in jedem Zoo zu sehen gibt: zum Beispiel eine umfangreiche Sammlung unterschiedlicher Schmetterlinge oder bedrohter Amphibien. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscherinnen und Forscher, nachdem sie 458 Zoos und Aquarien in 58 Ländern im Detail analysiert haben.