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Die wichtigsten Punkte des Deals zwischen Hamas und Israel

Von nachrichten.at/apa, 19. Jänner 2025, 13:50 Uhr
Protest in Tel Aviv
Protest in Tel Aviv Bild: APA/AFP/JACK GUEZ

JERUSALEM/GAZA. Nach mehr als 15 Monaten Krieg im Gazastreifen ist am Sonntag die zwischen Israel und der radikalen Palästinenser-Organisation Hamas vereinbarte Waffenruhe in Kraft getreten.

Offiziell wurden Details des Abkommens noch nicht bekanntgegeben. Im Folgenden die wichtigsten Punkte, die ein mit den Verhandlungen vertrauter Insider der Nachrichtenagentur Reuters genannt hat:

In einer ersten sechswöchigen Phase gilt eine Waffenruhe. In dieser Zeit sollen sich die israelischen Streitkräfte schrittweise aus dem Zentrum des Gazastreifens zurückziehen. Die aus dem Norden in den Süden des Küstengebietes vertriebenen Palästinenserinnen und Palästinenser sollen zurückkehren.

In der ersten Phase soll die Hamas 33 Geiseln freilassen. Darunter sollen alle festgehaltenen Frauen (Zivilistinnen und Soldatinnen), Kinder und Männer über 50 sein. Die Hamas soll zuerst weibliche Geiseln und Minderjährige unter 19 Jahren freilassen, danach Männer über 50 Jahre. Israel soll für jede zivile Geisel 30 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen. Für jede israelische Soldatin, die in der Gewalt der Hamas ist, sollen 50 palästinensische Gefangene freikommen. Mindestens drei Geiseln sollen in jeder Woche dieser ersten Phase freikommen. Insgesamt sind noch rund 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Palästinensische Frauen und Kinder sollen freigelassen werden

Israel wird im Gegenzug bis zum Ende der ersten Phase alle seit dem 7. Oktober 2023 inhaftierten palästinensischen Frauen und Kinder unter 19 Jahren aus der Haft entlassen. Die Gesamtzahl der entlassenen Palästinenserinnen und Palästinenser hängt von der Zahl der freigelassenen Geiseln ab. Sie könnte zwischen 990 und 1.650 palästinensischen Häftlingen liegen. Unter ihnen sind nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder.

Pro Tag sollen der Vereinbarung zufolge 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gebracht werden. 300 Lkw seien für den Norden des Gazastreifens vorgesehen. Auch Treibstoff soll in den weitgehend zerstörten Küstenstreifen transportiert werden.

Verhandlungen über dauerhaften Waffenstillstand geplant

Verhandlungen über eine zweite Phase der Vereinbarung sollen am 16. Tag der ersten Phase aufgenommen werden. Es ist zu erwarten, dass dann alle verbliebenen Geiseln freikommen, darunter auch israelische Soldaten - Soldatinnen sollen wie alle Frauen bereits in der ersten Phase freigelassen werden. Auch ein dauerhafter Waffenstillstand und der komplette Abzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen werden dann voraussichtlich vereinbart.

In einer dritten Phase sollten alle verbliebenen Leichen übergeben und der Wiederaufbau des weitgehend zerstörten Gazastreifens begonnen werden. Der Wiederaufbau wird von Ägypten, Katar und den Vereinten Nationen überwacht.

Die Umsetzung des Abkommens wird von Katar, Ägypten und den USA garantiert. Diese drei Staaten haben über Monate zwischen Hamas und Israel vermittelt. Direkte Gespräche zwischen den Kriegsparteien gab es nicht.

Chaos im Gazastreifen nach monatelangen Kämpfen

Auslöser des Krieges ist der überraschende Angriff der Hamas und des Islamischen Jihads auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt. Einige wurden in Zuge einer ersten kurzen Waffenruhe freigelassen. Das israelische Militär reagierte umgehend mit einer massiven Offensive. Seither wurden im Gazastreifen nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde fast 47.000 Menschen getötet. Mindestens 110.750 Palästinenserinnen und Palästinenser seien verletzt worden. Unter den Opfern sind zahlreiche Frauen und Kinder, die Behörde unterscheidet aber nicht zwischen Kämpfern und Zivilbevölkerung. Die Opferzahlen könnten deutlich höher sein, denn in dem schmalen und weitgehend zerstörten Küstenstreifen herrscht Chaos. Zahlreiche Menschen werden vermisst, viele Tote dürften noch unter den Trümmern eingestürzter Gebäude liegen.

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1  Kommentar
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Zeitungstudierer (6.546 Kommentare)
vor einer Stunde

Warum verhaftet man Kinder?
Geschieht so etwa zum Schutz der Kinder oder wird so etwas gemacht um die Eltern dieser Kinder noch mehr zu Quälen und unter Druck zu setzen.
Hoffentlich hält dieser Waffen Stillstand auch, den den Israelischen Politikern ist nicht mehr zu trauen als den Hamas Politikern.

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